Friedrich Beermann

Friedrich Beermann

Friedrich Beermann (* 9. Oktober 1912 in Moskau; † 24. November 1975 in Kiel) war ein deutscher General und Politiker der SPD.

Inhaltsverzeichnis

Militärische Laufbahn

Wehrmacht

Beermann wurde 1934 Offizieranwärter in der Reichswehr und im Jahr 1936 zum Leutnant im Artillerieregiment I der Wehrmacht befördert. 1937 absolvierte er die Kavallerieschule Hannover, 1938 wurde er Batteriechef, 1942 Major und 1944 Oberstleutnant und Regimentskommandeur in der Wehrmacht.

Bundeswehr

1959 besteht er eine Eignungsprüfung in Fort Leavenworth/USA und ist fortan Oberst der Bundeswehr. 1962 wurde er bei der Standing Group der NATO in Washington eingesetzt. Seine Karriere setzte er 1963 als Oberst im Generalstab fort, er wurde Militärattaché in Indien somit auch zuständig für Nepal. Nach der Rückkehr diente er 1966 als stellvertretender Kommandeur der 3. Panzerdivision. 1968 wurde er zum Brigadegeneral ernannt und ist somit erster General der Bundeswehr aus der SPD. 1969 wird er Deutscher Bevollmächtigter im Territorialkommando Nord.

Politische Laufbahn

1947 trat er in die SPD ein. Er machte eine juristische Ausbildung, die er 1951 als Referendar am Oberlandesgericht Hamburg fortsetzte. Als wehrpolitischer Berater der SPD prägt der Oberstleutnant a.D. in den Vorbereitungen zum Aufbau der Bundeswehr bereits 1952 den Begriff „Staatsbürger in Uniform“. Dieser wurde vom „Amt Blank“ aufgegriffen und seit 1953 auch von Graf von Baudissin verwendet. Bis 1957 waren die Vorbereitungen für die Aufstellung bundesdeutsche Streitkräfte abgeschlossen, das Grundgesetz geändert und gesetzliche Grundlagen geschaffen. Beermann wirkte an diesem Prozess entscheidend mit.

1955 wurde er Referent für Sicherheitsfragen beim SPD-Parteivorstand. 1969 begann er seine Karriere als Bundespolitiker.

Noch vor seiner Nominierung als Bundestagskandidat mischt sich der SPD-Landesverband in die Kandidatenfindung des Wahlkreises ein und gründet eine Kommission, „die mit den Kreisvorständen Gespräche führen wird über die Kandidatenfrage zur Bundestagswahl 1969“. Dergestalt instruiert, empfehlen die Kreisvorstände Beermann. In einer Veranstaltungsreihe, unterstützt durch den Kreisvorsitzenden spricht Beermann zum Thema: Deutschlands Stellung in der Welt. Auf der Wahlkreiskonferenz der Unterbezirke Lauenburg und Stormarn wird er schließlich bei drei anderen Gegenkandidaten zum Wahlkreiskandidat gekürt. Bei der anschließenden Bundestagswahl wird er in den Bundestag gewählt. Zur nächsten Legislaturperiode 1972 kann er das Direktmandat des Wahlkreises Stormarn - Herzogtum Lauenburg gewinnen und ist Mitglied des Auswärtigen Ausschusses und stellvertretendes Mitglied des Verteidigungsausschusses des Bundestags.

Er erregte Aufsehen, als er den Militärputsch in Chile rechtfertigte. Beermanns Bruder Eberhard war SPD-Bürgerschaftsabgeordneter in Hamburg.

Er gehörte seit 1933 der Königsberger Burschenschaft Gothia an.[1]

Literatur

  • Helge Dvorak: Biografisches Lexikon der Deutschen Burschenschaft. Band I Politiker, Teilband 1: A-E. Heidelberg 1996, S. 73-74.
  • Rudolf Vierhaus und Ludolf Herbst (Hrsg.): Biographisches Handbuch der Mitglieder des Deutschen Bundestages 1949–2002. Band 1, A–M, Saur, München 2002, ISBN 3-598-23781-2, S. 52

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Helge Dvorak: Biografisches Lexikon der Deutschen Burschenschaft. Band I Politiker, Teilband 1: A-E. Heidelberg 1996, S. 73.

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