Friedrich Buchardt

Friedrich Buchardt

Friedrich Buchardt (* 17. März 1909 in Riga; † 21. Dezember 1982) war ein baltendeutscher SS-Führer.

Burchardt studierte Jura an der Friedrich-Schiller-Universität Jena und wurde dort 1932 auf Grund seiner Dissertation "Das Recht der nationalen Minderheiten Lettlands in seiner völkerrechtlichen, staatsrechtlichen und verwaltungsrechtlichen Bedeutung" promoviert. Er kam im November 1939 zur Einwandererzentrale Gotenhafen (Gdingen) und war danach in Posen und Konstanza tätig.

Im März 1940 wurde er Abteilungsleiter III (SD) beim Kommandeur der Sicherheitspolizei und des SD in Lublin. Im Januar 1943 ernannte man Buchardt als Nachfolger Obersturmbannführer Wilhelm Wiebens zum Führer des Einsatzkommandos 9 (Einsatzgebiet Weißrussland). Diesen Posten hatte er bis März 1944 inne. Während dieser Zeit folgte die Beförderung zum SS-Obersturmbannführer.

Zusammen mit Erhard Kroeger als Führer des Einsatzkommandos 6 gelang es ihm die Schlüsselstellen zur Verwirklichung der „Russischen Befreiungsarmee“ zu schaffen und zu besetzen: Kröger als Leiter der „Leitstelle Rußland“ im SS-Hauptamt, Amtsgruppe D, Buchardt als Leiter des Referates II B 2 „Fremde Völker Ost diesseits der HKL“ des Amtes II (Nachrichtendienst Inland) und des „Sonderkommandos Ost“ im Reichssicherheitshauptamt.

Nach 1945 war Buchardt Geschäftsführer der Bau-Finanz-GmbH in Mannheim. Er engagierte sich in den 1950er Jahren in der Vertriebenenpartei GB/BHE, für den er bei der Bundestagswahl 1953 vergeblich kandidierte.

Veröffentlichungen

  • Friedrich Buchardt: Das Recht der nationalen Minderheiten Lettlands in seiner völkerrechtlichen, staatsrechtlichen und verwaltungsrechtlichen Bedeutung. Riga, 1932

Literatur

  • Matthias Schröder: Deutschbaltische SS-Führer und Andrej Vlasov 1942-1945: „Rußland kann nur von Russen besiegt werden“: Erhard Kroeger, Friedrich Buchardt und die „Russische Befreiungsarmee“. Schöningh Verlag, Paderborn/Wien/Zürich 2003 (2. Auflage), 256 Seiten, Register, Bildmaterial.
  • Ernst Klee: Personenlexikon zum Dritten Reich. Fischer Verlag, FFM, ISBN 3-10-039309-0
  • Guy Walters, Hunting Evil: The Nazi war criminals who escaped and the dramatic hunt to bring them to justice (2009), ISBN 9780593059913

Weblinks


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