- Friedrich Lindau
-
Friedrich Lindau (* 10. Mai 1915 in Quedlinburg; † 7. November 2007 in Hannover) war ein deutscher Architekt. Er war Gründungspräsident der Architektenkammer Niedersachsen.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Lindau wuchs in Stendal auf und studierte ab 1935 ein Jahr an der Technischen Lehranstalt in Buxtehude Architektur, anschließend bis 1939 an der Technischen Hochschule Hannover. Bis 1945 leistete er Kriegsdienst und anschließend bis 1951 war er Assistent an der Technischen Hochschule Hannover. 1951 gründete sein eigenes Architekturbüro in Hannover.
Friedrich Lindau schuf in den 1950er Jahren eine Reihe richtungweisender Verwaltungsbauten in Hannover. Er hat sich maßgeblich mit der Stadterneuerung nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs auseinandergesetzt. Er hat mehrere Bücher über Hannover und den Städtebau Hannovers publiziert.
1951 wurde er in den Bund Deutscher Architekten (BDA) aufgenommen und wurde 1955 zum 2. Vorsitzenden und 1957 zum 1. Vorsitzenden der Bezirksgruppe Hannover des BDA gewählt. Von 1964 bis 1968 war er 1. Vorsitzender des Landesverbandes Niedersachsen des BDA, seit 1968 Ehrenmitglied. Im gleichen Jahr gründete Lindau die Landesgemeinschaft Niedersächsischer Architektenverbände (LGNA), aus der 1970 die Architektenkammer Niedersachsen entstand, deren Gründungspräsident er von 1970 bis 1975 war.
Ehrungen
- 1963: Aufnahme der PLANO-Häuser Hannover-Bothfeld in die Architekturausstellung bauen in Deutschland 1945-1962, Hamburg 1963
- 1976: PLANO-Häuser Hannover-Bothfeld: Lobende Anerkennung im Rahmen des BDA-Preises des Bundes Deutscher Architekten (BDA)
- 1980: Verdienstkreuz am Bande des Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland für sein Engagement um den Berufsstand der Architekten
- 2005: Umfassende Ausstellung der Architektenkammer Niedersachsen zum 90. Geburtstag „Friedrich Lindau Architekt“ im Laveshaus
Werk (Auswahl)
- Messeeingang Nord des Messegeländes Hannover
- 1955-1956: Hauptverwaltung der IG Chemie-Papier-Keramik in Hannover - 1995 maßgeblich umgebaut. Drei Glasfenster der zahlreichen Kunstwerke von Kurt Sohns sind erhalten geblieben.[1]
- Internationales Haus Sonnenberg bei Sankt Andreasberg
- DGB-Bundesschule, Springe
- Sehbehindertenschule in der Südstadt (Hannover) - denkmalgeschützt seit 1990[2]
- 1955-1956: PLANO-Häuser Bothfeld (Hannover) - denkmalgeschützt seit 1990. Der Begriff PLANO-Haus geht auf Roland Rainer zurück.[3]
- Wohnsiedlung am Großen Garten in Herrenhausen
- Altenwohnheim der AWO in Bornum (Hannover)
- Studentenwohnheim Haus Humanitas in Hannover-Mitte
- 1959: Seniorenzentrum Körtingsdorf in Hannover Badenstedt - denkmalgeschützt seit 1990[4]
- Gewerkschaftshaus am Otto-Brenner-Kreisel in Hannover-Mitte
- 1961: Wilhelm-Gefeller-Bildungs- und Tagungszentrum der IG BCE in Bad Münder
Schriften
- Planen und Bauen der fünfziger Jahre in Hannover. Schlütersche, Hannover 1998, ISBN 3-87706-530-9.
- Hannover. Wiederaufbau und Zerstörung. Die Stadt im Umgang mit ihrer bauhistorischen Identität. Schlütersche, Hannover 2001 (2. Auflage), ISBN 3-87706-607-0.
- Hannover. Der höfische Bereich Herrenhausen. Deutscher Kunstverlag, München 2003, ISBN 3-42206-424-9.
- Architektur und Stadt. Erinnerungen eines neunzigjährigen Hannoverschen Architekten. Quensen, Hannover 2005, ISBN 3-92280-587-6.
Siehe auch
Weblinks
- Literatur von und über Friedrich Lindau im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Friedrich Lindau. In: archINFORM.
Einzelnachweise
- ↑ Friedrich Lindau: Planen und Bauen der fünfziger Jahre in Hannover. Schlütersche, Hannover 1998, ISBN 3-87706-530-9, S. 111 f.
- ↑ Friedrich Lindau: Planen und Bauen der fünfziger Jahre in Hannover. Schlütersche, Hannover 1998, ISBN 3-87706-530-9, S. 145
- ↑ Friedrich Lindau: Planen und Bauen der fünfziger Jahre in Hannover. Schlütersche, Hannover 1998, ISBN 3-87706-530-9, S. 121
- ↑ Friedrich Lindau: Planen und Bauen der fünfziger Jahre in Hannover. Schlütersche, Hannover 1998, ISBN 3-87706-530-9, S. 136
Wikimedia Foundation.