Friedrich von Schmauß

Friedrich von Schmauß
Statue am Ludwigstor der Festung Germersheim, die der Sage nach Friedrich von Schmauß darstellen soll

Friedrich Ritter von Schmauß (* 13. Januar[1] 1792 in München; † 28. April 1846 in Germersheim) war ein königlich-bayerischer Offizier und Festungsbaumeister. Er erbaute die Festung Germersheim.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Schmauß wurde Anfang 1792 als Sohn des Sergenten im 2. Kurfürstlich Bayerischen Grenadierregiment „Kurprinz“ Mathias Schmauß geboren. Er erhielt einen Platz in der Militärakademie und wurde bereits am 1807 zum Unterleutnanten befördert. Erstmaligen Kriegseinsatz erhielt er in Frankreichs Feldzug gegen Österreich 1807 (Bayern stand auf Seite der Franzosen), um zwei Jahre später auch u. a. in der Schlacht bei Eggmühl zu kämpfen und Schwatz vor der Zerstörung durch marodierende bayerische Soldaten zu retten. 1812–1815 kämpfte er im Rußlandfeldzug, wo er zum Ritter der französischen Ehrenlegion und zum Oberleutnanten ernannt wurde.

Nachdem er nach dem Krieg nach Bayern zurückgekehrt war, wurde er 1816 zur Genie-Direktion des Rheinkreises nach Landau in der Pfalz versetzt. In den darauffolgenden Jahren wechselte er relativ häufig den Standort. 1827 hatte er erstmals mit dem Festungsbau zu tun, indem er zur Festungsbaudirektion Ingolstadt kam. Im gleichen Jahr wurde er zum Major befördert.

1832 gab ihm König Ludwig I. den Auftrag einen Befestigungsplan für Germersheim auszuarbeiten. Da der Bau der Festung unter seiner Führung sehr rasche Fortschritte machte, sprach ihm der König mehrmals Allerhöchste Zufriedenheit aus, 1838 erhielt er den Verdienstorden der Bayerischen Krone zu Germersheim. Noch im gleichen Jahr ereilte ihn die Beförderung zum Oberstleutnant. 1841 wurde er sogar zum Oberst ernannt. Im darauffolgenden Jahr wurde eine der wichtigsten Fronten der Festung nach ihm benannt.

Familie und Tod

Friedrich von Schmauß heiratete zweimal:

  • Anna Barbara Franziska Kirchgessner († 5. August 1839 in Germersheim) am 21. Oktober 1828 in Würzburg. Sie war Tochter des Königlichen Regierungsrates Franz Gottfried Kirchgessner.[2]

Er hatte zwei Söhne mit ihr: Franz Gottfried Ferdinand (* 19. August 1829 in Germersheim; † 1877 in Augsburg), Amtsarzt und ab 1875 Ehrenbürger von Germersheim und Joseph (* 21. August 1832 in Germersheim; † 1897 in München), der als Artillerie-Offizier auch in Germersheim stationiert war.[1]

  • Maria Aloisia Kremer

Diese Ehe blieb kinderlos.[2]

1843 erkrankte Schmauß schwer. Obwohl er bis 1845 wieder teilweise genesen konnte, traf ihn die Krankheit im darauffolgenden Jahr wieder, bis er in Folge dessen am 28. April 1846 entschlief. Er wurde auf dem Friedhof in Germersheim beigesetzt, sein Grab ist bis heute erhalten geblieben.

Literatur

Einzelnachweise

  1. a b Ludwig Hans: 175 Jahre Festung Germersheim, Chroma Druck & Verlag GmbH, Römerberg-Berghausen 2009, S.15
  2. a b Joseph Probst: Geschichte der Stadt und Festung Germersheim, 2. Auflage, Verlag der Buchhandlung Johann Richter, Pirmasens 1974, S.502

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