- Fritz Heine
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Fritz Heine (* 6. Dezember 1904 in Hannover; † 5. Mai 2002 in Zülpich) war ein deutscher Politiker und Verlagsmanager.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Am Beginn seiner Berufslaufbahn war er als kaufmännischer Angestellter tätig. Nebenberuflich arbeitete er als Redakteur einer hannoverschen Sportzeitung.
1922 trat er in die SPD ein. Ab 1928 baute er die Propaganda-Abteilung der Partei auf. Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten im Januar 1933 flüchtete er mit einem Großteil des Barvermögens der Partei nach Prag. Von dort aus war er an der Widerstandsarbeit gegen die Nazis beteiligt. Oftmals war Heine mit falschen Papieren als Kurier für die SPD im Deutschen Reich unterwegs.
Als Folge des Anschlusses des Sudetenlandes und eines starken Drucks auf die Resttschechoslowakei flüchtete Heine nach Paris und übernahm dort die Verlagsleitung der Parteizeitung „Neuer Vorwärts“. In dieser Zeit wurde er auch vom Deutschen Reich ausgebürgert. Nachdem deutsche Truppen Frankreich besetzten, war er für kurze Zeit interniert, bevor ihm die Flucht ins damals unbesetzte Marseille gelang.
Dort organisierte er im Auftrag des Exil-Parteivorstandes der SPD (SOPADE) und in Zusammenarbeit mit Varian Fry die Rettung mehrerer hundert deutsch-jüdischer Flüchtlinge. Dies brachte ihm den Ehrennamen „Engel von Marseille“ und 1988 die israelische Auszeichnung „Gerechter unter den Völkern“ ein. 1941 verlangten die Deutschen von der Vichy-Regierung die Auslieferung Heines, der nach kurzem Aufenthalt in Lissabon nach London flüchtete.
Im Februar 1946 kehrte Heine nach Westdeutschland zurück. Im Mai 1946 wurde er zum hauptamtlichen Vorstandsmitglied der SPD gewählt und zählte zu den engsten Vertrauten von Kurt Schumacher und Erich Ollenhauer. Heine war CIA-Kontaktmann bei SPD und DGB, zuständig u.a. für die Personalbesetzung in der DGB-Führung. Bis 1958 war er Mitglied im Geschäftsführenden Parteivorstand der SPD, zuständig für die Führung der Bundestagswahlkämpfe 1949, 1953 und 1957. Auf dem Stuttgarter Parteitag 1958 wurde Heine nicht mehr in den Vorstand gewählt. Im Juni 1958 wurde er Geschäftsführer der „Konzentration GmbH“, einer damals bedeutenden Interessengemeinschaft SPD-eigener Verlags- und Wirtschaftsunternehmen. 1974 ging er in Ruhestand.
Am 18. März 1997 erhielt Fritz Heine in der Kurt-Schumacher-Akademie aus der Hand des damaligen Bundesgeschäftsführers der SPD, Franz Müntefering, Nadel und Urkunde für seine 75jährige Mitgliedschaft in der SPD.
1961 heiratete Heine seine langjährige Lebensgefährtin Marianne Schreiber. Auch nach deren Tod lebte Heine bis zuletzt in Bad Münstereifel, Ortsteil Scheuren.
Veröffentlichung von Heine
- Kurt Schumacher. 1970
Veröffentlichung über Heine
- Stefan Appelius: Heine. Die SPD und der lange Weg zur Macht. Klartext Verla:, Essen 1999 ISBN 3-88474-721-5
Auszeichnungen
- Gerechter der Völker (Yad Vashem 1988)
- Wenzel-Jaksch-Preis (1990)
- Ehrenbürger der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg (2001)
- Großes Bundesverdienstkreuz mit Stern (2002)
Weblinks
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- Träger des Großen Bundesverdienstkreuzes mit Stern
- Ehrenbürger der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg
- Deutscher
- Geboren 1904
- Gestorben 2002
- Mann
- Deutschsprachiger Emigrant zur Zeit des Nationalsozialismus
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