Fritz John

Fritz John

Fritz John (* 14. Juni 1910 in Berlin; † 10. Februar 1994 in New Rochelle, New York) war ein US-amerikanischer Mathematiker deutscher Abstammung.

Fritz John (links) mit Jürgen Moser, Oberwolfach 1961

John studierte von 1929 bis 1933 in Göttingen, wo er unter anderem von Richard Courant beeinflusst wurde. Nach der Machtergreifung von Hitler im Jahre 1933 sah er für sich als „Nicht-Arier“ keine Zukunft mehr in Nazi-Deutschland und beschloss nach England zu gehen.

Im Jahr 1934 veröffentlichte John seine erste Arbeit über Morse-Theorie. Im selben Jahr wurde ihm von der Universität Göttingen der Doktorgrad verliehen und er ging mit der Hilfe von Courant für ein Jahr nach Cambridge.

John wurde 1935 zum Assistenz-Professor an der University of Kentucky berufen und emigrierte in die Vereinigten Staaten, deren Staatsbürgerschaft er 1941 erlangte. Er blieb in Kentucky bis 1946, wobei er von der Arbeit dort von 1943 bis 1945 für seine Arbeit am Ballistikforschungszentrum (Ballistic Research Laboratory) des Aberdeen Proving Ground, Maryland freigestellt war. Im Jahr 1946 erhielt er eine Stelle an der New York University, wo er bis zum Ende blieb.

In den 1940er und 1950er Jahren arbeitete er an der Radon-Transformation mit besonderem Schwerpunkt auf deren Anwendung im Gebiet der linearen partiellen Differentialgleichungen und Konvexgeometrie.

1981 beendete er seine Tätigkeit, setzte aber seine Arbeiten an nicht-linearen Wellengleichungen fort.

Im Laufe seiner Karriere erhielt er viele Preise und Auszeichnungen, unter anderem den Birkhoff-Preis für Angewandte Mathematik 1973, den Leroy P. Steele Prize der American Mathematical Society im Jahre 1982 und die Radon-Medaille der Österreichischen Akademie der Wissenschaften im Jahre 1992. 1984 war er MacArthur Fellow.

Nach ihm ist das John-Ellipsoid benannt.

Literatur

  • Stefan Hildebrandt Remarks on the life and work of Fritz John, Comm. on Pure Applied Math. Bd. 51, S. 971-989
  • S. Gindikin and P. Michor: Preface, in: 75 Years of Radon Transform, S. Gindikin and P. Michor, eds., International Press Incorporated (1994), p 1, ISBN 1-57146-008-X (über die Radon-Medaille)

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