- Albrecht II. (Hohenberg-Rotenburg)
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Graf Albrecht II. von Hohenberg-Rotenburg (* um 1235; † 17. April 1298 gefallen vor der Burg Leinstetten) stammte aus dem Geschlecht der Grafen Zollern-Hohenberg in Schwaben. Als Albrecht von Haigerloch werden ihm zwei Liedstrophen im Codex Manesse zugeschrieben.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Herkunft, Ehen und Nachkommen
Albrecht war der Sohn des Grafen Burchard III. von Hohenberg und seiner Gattin Erbgräfin Mechthild aus der Familie der Pfalzgrafen von Tübingen.
In erster Ehe war Graf Albrecht mit Gräfin Margareta von Fürstenberg († 1296) verheiratet. Aus der Ehe gingen vier Kinder hervor:
- Albrecht III., genannt Rösselmann († 1304)
- Agnes ∞ 1282 Graf Albrecht von Görz und Tirol
- Mechthild ∞ 1291 Graf Ulrich von Württemberg
- Rudolf I. († 1336)
- ∞ Agnes von Werdenberg
- ∞ Irmengard von Württemberg
- ∞ Elisabeth von Sponheim
Albrechts zweite Frau war Gräfin Ursula von Öttingen († 1308). Aus der Ehe gingen zwei Kinder hervor:
- Albrecht, Theologe
- Adelheid ∞ Graf Konrad I. von Schaunberg
Graf und Vogt
Albrecht II. war Parteigänger seines Schwagers König Rudolf I. von Habsburg, der mit Albrechts älterer Schwester Gertrud Anna von Hohenberg verheiratet war. Albrecht profitierte vom Aufstieg der Habsburger; er war ein enger Berater des Königs und begleitete ihn auf mehreren Feldzügen.
Rudolf beauftragte den Grafen als Landvogt in der neugeschaffenen Landvogtei Niederschwaben verlorengegangenes Reichsgut zurückzugewinnen. Rudolfs Plan das Herzogtum Schwaben wiederzubeleben und für die Habsburger zu gewinnen scheiterte jedoch. Nach Rudolfs Tod unterstützte Albrecht die Sache Albrechts von Österreich.
Albrecht gründete um das Jahr 1280 in der Nähe einer bestehenden Burg die Stadt Rotenburg (das heutige Rottenburg am Neckar) neu als Verwaltungsmittelpunkt seiner Grafschaft; eine zentralere Verwaltung war nötig wegen der beständigen Gebietserweiterungen der Hohenberger in Richtung Neckartal. Für 1290 ist ein Aufenthalt Albrechts am Hofe Wenzels II. von Böhmen dokumentiert.
Graf Albrecht II. fiel 1298 in der Schlacht auf den Kreuzwiesen bei Leinstetten im Kampf gegen Otto III. von Niederbayern.
Minnesänger
Albrecht ist auch als Minnesänger bekannt. Im Codex Manesse findet sich auf Blatt 42r eine Miniatur, die ihn unter dem Namen Graf Albrecht von Haigerloch als Ritter in einem Gefecht zeigt (vermutlich die Schlacht, in der er fiel). Die Rückseite des Blattes überliefert die einzigen zwei Albrecht zugeschriebenen Liedstrophen.
Albrechts Strophen bilden eine Kanzone, die durch die Länge der Zeilen und die argumentierende Behandlung der Thematik (offene und heimliche Minne) der Sangspruchdichtung nahesteht. Die erste Strophe stellt stæte minne und triuwe der Gesinnung des minnedieps gegenüber, die zweite Strophe bietet die Gegenposition (verbotenes Wasser mundet besser offener Wein).
Siehe auch
Literatur
- "Graf Albrecht II. und die Grafschaft Hohenberg" - hrsg. von Bernhard Rüth und Andreas Zekorn im Auftrag des Landkreises Rottweil und des Zollernalbkreises, bibliotheca academica Verlag Tübingen, 2001 ISBN 3-928471-44-9
- Adolf Gauert: Albert II.. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 1, Duncker & Humblot, Berlin 1953, S. 128 f. (Onlinefassung).
Weblinks
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