Albrecht III. (Bayern)

Albrecht III. (Bayern)
Albrecht III. lehnt die böhmische Königskrone ab, Druck nach dem Historiengemälde von Johann Georg Hiltensperger (um 1825) in den Hofgartenarkaden in München

Albrecht III. der Fromme (* 27. März 1401 in München; † 29. Februar 1460 in München, begraben in der Klosterkirche zu Andechs) aus dem Hause Wittelsbach war Herzog von Bayern-München.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Albrecht kämpfte 1422 in der Schlacht bei Alling, in der ihm sein Vater, Herzog Ernst, das Leben rettete. Als Verwalter seines Vaters lebte er 1433–1435 vorwiegend im münchnerischen Teil des Straubinger Ländchens. Herzog Ernst sah in Albrechts Beziehung zur Augsburger Baderstochter Agnes Bernauer eine Gefahr für die Erbfolge. Er ließ Agnes Bernauer verhaften und am 12. Oktober 1435 bei Straubing in der Donau ertränken, während Albrecht mit seinem Verwandten Heinrich XVI. auf der Jagd war. Gemeinsam mit Ludwig VII. von Bayern-Ingolstadt plante Albrecht daraufhin militärische Schritte gegen seinen Vater.

Nach der Aussöhnung mit seinem Vater heiratete Albrecht III. 1436 Herzogin Anna von Braunschweig-Grubenhagen-Einbeck, mit der er zehn Kinder hatte. 1438 starb sein Vater Ernst und Albrecht wurde Herzog von Bayern-München. Die ihm 1440 angetragene Königskrone von Böhmen lehnte er ab. Politisch entwickelte er abgesehen von einer landesweiten Kampagne gegen Raubritter in den Jahren 1444 und 1445 kaum Aktivitäten. Nach dem Aussterben der Bayern-Ingolstädter Linie 1447 überließ er das Erbe ohne allzu großen Widerstand dem Landshuter Herzog Heinrich XVI.

1455 gründete Herzog Albrecht auf dem Heiligen Berg zu Andechs ein Benediktinerkloster, in dem er auch begraben wurde. Er galt als äußerst religiös, was ihm seinen Beinamen der Fromme einbrachte, und ließ die bayerischen Klöster reformieren. Darüber hinaus versammelte er zahlreiche Künstler an seinem Hof.

Kinder

Aus Albrechts Verbindung mit der Augsburger Baderstochter Agnes Bernauer († 1435) gingen keine Kinder hervor.[1] Am 6. November 1436 heiratete er in München Herzogin Anna (1420–1474), Tochter des Herzog Erich I. von Braunschweig-Grubenhagen-Einbeck und seiner Gattin Elisabeth von Braunschweig-Göttingen. Aus der Ehe gingen zehn Kinder hervor:

Literatur

  • Helga Czerny: Der Tod der bayerischen Herzöge im Spätmittelalter und in der frühen Neuzeit 1347–1579. Vorbereitungen – Sterben – Trauerfeierlichkeiten – Grablegen – Memoria. C. H. Beck, München 2005, ISBN 3-406-10742-7, S. 197–206 (Schriftenreihe zur bayerischen Landesgeschichte, Band 146; zugleich Dissertation, Universität München 2004).
  • Bernhard Glasauer: Herzog Heinrich XVI. (1393–1450) der Reiche von Bayern-Landshut. Territorialpolitik zwischen Dynastie und Reich. Herbert Utz Verlag, München 2009, ISBN 978-3-8316-0899-7 (Münchner Beiträge zur Geschichtswissenschaft, Band 5; zugleich Dissertation, Universität München 2009).
  • Georg A. Gut: Albrecht III., Herzog in Bayern, Gemahl der Agnes Bernauer. Das Leben des Herzogs und das Geschehen in München und Bayern. Selbstverlag, München 1993.
  • Karl Theodor von HeigelAlbrecht III., Herzog von Baiern-München. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 1, Duncker & Humblot, Leipzig 1875, S. 231–233.
  • Renate Kremer: Die Auseinandersetzungen um das Herzogtum Bayern-Ingolstadt 1438–1450. C. H. Beck, München 2000, ISBN 3-406-10694-3 (Schriftenreihe zur bayerischen Landesgeschichte, Band 113; zugleich Dissertation, Mannheim 1989).
  • Gerda Maria Lucha: Kanzleischriftgut, Kanzlei, Rat und Regierungssystem unter Herzog Albrecht III. von Bayern-München (1438–1460). Lang, Frankfurt am Main u. a. 1993, ISBN 3-631-43942-3 (zugleich Dissertation, München 1990).
  • Rupert Mittermüller: Albert der Dritte, Herzog von München-Straubing. 2 Teile, Thomann, Landshut 1867–1869 (Digitalisat des 1. Teils).
  • Hans RallAlbrecht III., der Gütige (der Fromme). In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 1, Duncker & Humblot, Berlin 1953, S. 156 f. (Onlinefassung).
  • Max Spindler, Andreas Kraus (Hrsg.): Das Alte Bayern. Der Territorialstaat vom Ausgang des 12. Jahrhunderts bis zum Ausgang des 18. Jahrhunderts. 2. Auflage. C. H. Beck, München 1988, ISBN 3-406-32320-0. (Handbuch der bayerischen Geschichte, Band II)

Weblinks

Anmerkungen

  1. Die immer wieder als Kinder der beiden genannten Sibilla Neufarer und Albert vom Hof können nicht von Agnes Bernauer stammen: Sibilla hatte zwar wohl Albrecht III. zum Vater, heiratete aber 1444 schon zum zweiten Mal und hatte zu diesem Zeitpunkt bereits einen Sohn, Albert vom Hof war ein unehelicher Sohn Albrechts IV., der erst 1447 geboren wurde. Vgl. dazu ausführlich Marita Panzer, Agnes Bernauer, Regensburg 2007, S. 52–56.


Vorgänger Amt Nachfolger
Ernst Herzog von Bayern-München
1438–1460
Johann IV.

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