- Fuldaer Foaset
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Die Fölsch Foaset (fuldaerisch für „Fuldaer Fastnacht“) bezeichnet die Fastnachtssaison in der osthessischen Stadt Fulda, die Hessens wichtigste Karnevalshochburg ist. Die Geschichte des Fuldaer Karnevals reicht zurück bis in das 15. Jahrhundert. Die Fuldaer Foaset wird gemeinschaftlich von insgesamt 13 Karnevalsvereinen organisiert, an deren Spitze die Fuldaer Karnevalsgesellschaft steht. Um den Stadtkern herum „regieren“ die „Randstaaten“. Neben den zahlreichen Saalveranstaltungen sind die Umzüge bemerkenswert, darunter der Kinderumzug am Fastnachtssonntag und der Rosenmontagszug. Am Rosenmontag marschieren die städtischen und zahlreiche regionale Karnevalsvereine sowie viele sonstige Fußgruppen, Kapellen und Motivwagen durch Fuldas Innenstadt und bilden traditionell den größten Rosenmontagsumzug in ganz Hessen.
Beispielsweise zogen unter dem Motto „Karneval im Übersch(w)all“ am 4. Februar 2008 mehr aktive Närrinnen und Narren durch die Fuldaer Innenstadt als je zuvor. Der größte Fastnachtsumzug Hessens stellte mit 227 Zugnummern und 4130 Aktiven und 29 Kapellen einen neuen Rekord auf. Über fünf Kilometer drängten sich drei Stunden lang die Motivwagen mit 27 Musik- und 142 Fußgruppen, 12 Pferden sowie einem Kamel durch die Innenstadt. Die Menschenmassen an den Strassenrändern stellten mit rund 70.000 Zuschauern einen neuen Rekord auf. Wenn man bedenkt, dass mehr Zuschauer den Rosenmontagszug live gesehen haben, als Fulda Einwohner hat und einige Ortschaften des Kreises (z. B. Gersfeld, Hilders, Neuhof, Eiterfeld, Hainzell und Kleinlüder) gleichermaßen eigene Umzüge auf die Beine stellen, so ist es um so erstaunlicher, welche Zuschauerzahlen hier jedes Jahr erreicht werden. Die Fastnachter werfen jedes Jahr rund 80 Zentner Bonbons, aber auch Bälle, Schokolade, Knabberbeutel, Gummibärchen und Kugelschreiber in die Menge. Der Fuldaer Rosenmontagsumzug wird jedes Jahr live im "offenen Kanal" und hin und wieder im Hessischen Fernsehen übertragen.
Am 23. Februar 2009 fanden sich in Fulda über 55.000 Närrinnen und Narren ein um gemeinsam den 234 Einheiten langen und rund 3 Stunden dauernden Zug anzusehen. Dieses Jahr waren unter den 234 Einheiten genau 4.140 Teilnehmer. Damit war der Fuldaer RoMo- Zug, wie seit Jahren, wieder Hessens längster Umzug Rund 90 Polizeikräfte und rund 60 Kräfte vom Rettungsdienst(DRK) waren im Einsatz.
An der Spitze der Foaset steht in Fulda der Prinz, unterstützt von zwei Adjutanten und dem Prinzenmariechen. Jeder „Randstaat“ hat außerdem eine eigene „Tollität“ beziehungsweise „Fürstlichkeit“. Als Fuldaer Besonderheit haben die Randstaaten ein bestimmtes Vereinsthema, das meist auf die Stadtviertel, aus denen sie stammen, zurückgeht. So gibt es- um nur drei Beispiele zu nennen: Den Ostend mit traditionell indischen Kostümen und einem Bahadur oder einer Maharani als Fürsten; die Brunnenzeche mit Biedermeiderköstümen und einem Brunnenpaar und den Türkenbund aus einem als „Türkei“ bekannten alten Stadtviertel mit türkischen Gewändern und einem Pascha als Tollität.
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