- Fußball-Weltmeisterschaft 1974/Jugoslawien
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Dieser Artikel behandelt die jugoslawische Fußballnationalmannschaft bei der Fußball-Weltmeisterschaft 1974.
Inhaltsverzeichnis
Qualifikation
Rang Land Tore Punkte 1 Spanien 8:5 6 2 Jugoslawien 7:4 6 3 Griechenland 5:11 0 Spanien - Jugoslawien 2:2 Jugoslawien - Griechenland 1:0 Jugoslawien - Spanien 0:0 Griechenland - Jugoslawien 2:4 Entscheidungsspiel in Frankfurt am Main:
Jugoslawien - Spanien 1:0 Jugoslawisches Aufgebot
Nummer / Name Damaliger Verein Geburtstag Länderspiele Torhüter 1 Enver Marić Velež Mostar 23.04.1948 21 Olja Petrović Roter Stern Belgrad 02.01.1948 22 Rizah Mešković Hajduk Split 10.08.1947 Abwehr 2 Ivan Buljan Hajduk Split 11.12.1949 3 Enver Hadžiabdić FK Željezničar Sarajevo 06.11.1945 4 Dražen Mužinić Hajduk Split 25.01.1953 5 Josip Katalinski FK Željezničar Sarajevo 12.05.1948 6 Vladislav Bogićević Roter Stern Belgrad 07.11.1950 13 Miroslav Pavlović Roter Stern Belgrad 15.10.1942 14 Luka Peruzović Hajduk Split 26.02.1952 15 Kiril Dojčinovski Roter Stern Belgrad 17.10.1943 Mittelfeld 9 Ilija Petković ES Troyes AC 22.09.1945 8 Branko Oblak Hajduk Split 27.05.1947 10 Jovan Aćimović Roter Stern Belgrad 21.06.1948 16 Franjo Vladić Velež Mostar 19.10.1951 20 Vladimir Petrović Roter Stern Belgrad 01.07.1955 Angriff 9 Ivica Šurjak Hajduk Split 23.03.1953 11 Dragan Džajić Roter Stern Belgrad 30.05.1946 12 Jurica Jerković Hajduk Split 25.02.1950 17 Danilo Popivoda Olimpija Ljubljana 01.05.1947 18 Stanislav Karasi Roter Stern Belgrad 08.11.1946 19 Dušan Bajević Velež Mostar 10.12.1948 Trainer Miljan Miljani 04.05.1930 Spiele der jugoslawischen Mannschaft
Erste Runde
Rang Land Tore Punkte 1 Jugoslawien 10:1 4 2 Brasilien 3:0 4 3 Schottland 3:1 4 4 Zaire 0:14 0 Stadion: Waldstadion (Frankfurt am Main)
Zuschauer: 62.000
Schiedsrichter: Scheurer (Schweiz)
Tore: keine
Stadion: Parkstadion (Gelsenkirchen)
Zuschauer: 20.000
Schiedsrichter: Delgado (Kolumbien)
Tore: 1:0 Bajević (8.), 2:0 Džajić (14.), 3:0 Šurjak (18.), 4:0 Katalinski (22.), 5:0 Bajević (30.), 6:0 Bogićević (35.), 7:0 Oblak (61.), 8:0 Petković (65.), 9:0 Bajević (81.)
Stadion: Waldstadion (Frankfurt am Main)
Zuschauer: 60.000
Schiedsrichter: Gonzalez Archundia (Mexiko)
Tore: 0:1 Karasi (81.), 1:1 Jordan (88.)
Wenig erbaulich waren auch die Vorstellungen der Mannschaften in Gruppe II – trotz des Weltmeisters Brasilien. Gegen Jugoslawien und Schottland erarbeiteten sich die enttäuschenden Brasilianer zwei torlose Remis und gegen Zaire einen wenig spektakulären 3:0-Erfolg. Da es auch zwischen Jugoslawien und Schottland beim 1:1 keinen Sieger gab, entschied das Torverhältnis um den Einzug in die Finalrunde. Hierbei schlug der 9:0-Kantersieg der Jugoslawen gegen Zaire durch, während die Schotten gegen die Schwarzafrikaner nur 2:0 siegten und heimfahren mussten.
Zweite Runde
Rang Land Tore Punkte 1 BR Deutschland 7:2 6 2 Polen 3:2 4 3 Schweden 4:6 2 4 Jugoslawien 2:6 0 Stadion: Rheinstadion (Düsseldorf)
Zuschauer: 66.085
Schiedsrichter: Marques (Brasilien)
Tore: 0:1 Breitner (39.), 0:2 Müller (82.)
Stadion: Waldstadion (Frankfurt am Main)
Zuschauer: 55.000
Schiedsrichter: Gloeckner (DDR)
Tore: 1:0 Deyna (24.) 11m, 1:1 Karasi (43.), 2:1 Lato (62.)
Stadion: Rheinstadion (Düsseldorf)
Zuschauer: 40.000
Schiedsrichter: Pestarino (Argentinien)
Tore: 0:1 Šurjak (27.), 1:1 Edström (29.), 2:1 Torstensson (85.)
Nach dem 0:1 gegen die DDR hatte Franz Beckenbauer am Abend danach mächtig auf den Tisch gehauen und Bundestrainer Schön ein neues Konzept aufgezwungen. Kernpunkte waren das Festhalten an Wolfgang Overath statt Günter Netzer im Mittelfeld. Die Hereinnahme des jungen, aber robusten Rainer Bonhof als Manndecker des gegnerischen Spielmachers und die Bevorzugung von Bernd Hölzenbein gegenüber Heinz Flohe auf der linken Außenbahn. Also eine defensivere Taktik insgesamt und der Erfolg gab ‚Kaiser Franz’ recht. Mit einer starken Leistung wurde Jugoslawien 2:0 im ersten Spiel der Gruppe B bezwungen, wobei Breitners Weitschuss und ein typisches Müller-Tor durchschlugen. Gegen Schweden spielten die Deutschen zwar überlegen, verbissen sich anfangs aber an der Abwehr um Rekordnationalspieler Nordquist. Auch das lange anhaltende 0:1 strapazierte die Nerven der allerdings nicht nachlassenden Deutschen. Ein Doppelschlag von Overath und Bonhof (50. und 51.) brachte die Führung, doch der Lauterer Konterstürmer Sandberg glich noch einmal aus. Zuletzt waren es Grabowski und Hoeness (Elfmeter), die in der Schlussphase das 4:2 herausschossen. Es war vor allem ein Sieg der Moral und eine weitere Steigerung gegenüber dem Jugoslawien-Spiel. Auch Polen hatte sich gegen Schweden (1:0) und Jugoslawien (2:1) durchgesetzt. In Frankfurt kam es zur berühmten ‚Wasserschlacht’. Ein vom Platzregen nahezu überfluteter Platz ließ eigentlich kein normales Fußballspiel zu. Lange Zeit stand das Spiel auch auf der Kippe. Torchancen gab es kaum. Die Spieler waren hauptsächlich dabei, den Ball zu kontrollieren und möglichst schnell weiterzuleiten, bevor ein Gegenspieler dazwischenrutschen konnte. Eine Viertelstunde vor Schluss bekam Gerd Müller über die linke Seite den Ball an der Strafraumgrenze zugespielt, ein Haken und ein Schuss aus der Drehung: 1:0 für Deutschland. Unter diesen Bedingungen war es nunmehr nahezu unmöglich für die Polen einen Rückstand aufzuholen. Deutschland stand nach 1966 wieder im Endspiel.
Die jugoslawische Nationalmannschaft bei Fußball-WeltmeisterschaftenEndrundenteilnehmer der Fußball-Weltmeisterschaft 1974Europa: Bulgarien | Deutschland | DDR | Italien | Jugoslawien | Niederlande | Polen | Schottland | Schweden
Afrika: Zaire | Asien-Ozeanien: Australien | Nordamerika: Haiti | Südamerika: Argentinien | Brasilien | Chile | Uruguay
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