- G3M
-
Die Mitsubishi G3M Chukou (jap. 九六式陸上攻撃機, dt. „landgestütztes Angriffsflugzeug Typ 96“, 96 nach dem Beginn der Serienproduktion im Jahr Kōki 2596 (1936)), war ein japanisches Bomber und Torpedobomber aus dem Zweiten Weltkrieg, der auch zuvor bzw. gleichzeitig im Chinesisch-Japanischen Krieg eingesetzt wurde. Der alliierte Codename dieser Maschinen lautete Nell bzw. Tina, letzterer für die Transportversion.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
In den dreißiger Jahren entwickelte Mitsubishi das erfolgreiche Ka-9-Aufklärungsflugzeug. Dem folgte der Bomber/Transporter Ka-15, der das Ausgangsmodell für die G3M bildete.
Das von Mitsubishi Jukogyo K.K. gebaute Flugzeug war der erste schwere Bomber, der von der Kaiserlichen Japanischen Marine für die japanische Marineluftwaffe in Auftrag gegeben wurde. Nach den Plänen von Mitsubishi sollte die Maschine eigentlich mit vier Motoren ausgestattet werden, aber die Marine entschied sich für eine zweimotorige Version.
Der Prototyp flog im Juli 1935 zum ersten Mal. Die ersten Tests zeigten, dass Mitsubishi ein ausgezeichnetes Flugzeug mit einer exzellenten Reichweite entwickelt hatte. Im Juni 1936 begann die Serien-Produktion unter der Bezeichnung G3M1.
Die erste Version wurde von zwei Mitsubishi Kinsei 3 Sternmotoren angetrieben, führte eine Besatzung von 5 Mann und hatte eine Abwehrbewaffnung von drei 7,7 mm-MG (zwei auf dem Rumpfrücken und eines im Bauch). Die Höchstgeschwindigkeit lag bei 348 km/h (188 Knoten) und hatte eine Reichweite von über 4075 km (2200 (Meilen). Die G3M wurde auch dazu entwickelt, einen 800 kg-Torpedo für Angriffe auf Schiffe mitzuführen. Nur 34 Exemplare dieser ersten Version wurden produziert.
Später wurden die verbesserten Kinsei-Sternmotoren mit 1075 PS verfügbar und diese modifizierte Variante besaß über eine noch größere Reichweite. Ihre Bezeichnung lautete G3M2 Modell 21.
Das neue Flugzeug bewies seine Fähigkeiten, als am 14. August 1937 von Taipeh aus eine Gruppe von G3M2s startete, die 2316 km (1250 Meilen) entfernte Bodenziele in China angriff - der erste transozeanische Luftangriff der Geschichte.
Am 20. August 1937 trafen acht chinesische Boeing P-26 auf sechs G3M2 und schossen die japanischen Bomber ohne eigene Verluste ab.
Dem Modell 21 folgte das Modell 22 mit verbesserter Flugabwehr (eine 20 mm Kanone und vier 7.7 mm MGs). Die Mannschaft wurde von fünf auf sieben Mann erhöht.
Das Modell 23 hatte die verbesserten Kinsei 51 Motoren mit je 1.300 PS und eine noch größere Reichweite von 6230 km.
Die Mitsubishi G3M und ihr weiter entwickelter Nachfolger G4M hatten ihren größten Erfolg, als sie am 10. Dezember 1941 in den Gewässern von Malaysia das britische Schlachtschiff HMS Prince of Wales und den Schlachtkreuzer HMS Repulse mit panzerbrechenden Bomben und Torpedos versenkten, drei Tage nach dem Kriegseintritt der USA. Die Prince of Wales und die Repulse sind die ersten Schlachtschiffe, die jemals ausschließlich durch einen Luftangriff auf offener See versenkt wurden.
Insgesamt wurden 1048 G3Ms gebaut (636 von Mitsubishi und 412 von Nakajima Hikōki). Mehrere davon wurden zu Transportflugzeugen umgebaut. Während des Krieges nannten die Alliierten die Bomber 'Nell' und die Transporter 'Tina'.
Die G3M blieb den ganzen Krieg über im Betrieb, obwohl 1943 die meisten nur noch als Reserve verwendet wurden.
Ihr Nachfolger war die Mitsubishi G4M (Betty).
Technische Daten
G3M3 Modell 23 Kenngröße Daten Spannweite 25,00 m Länge 16,45 m Höhe 3,69 m Flügelfläche 84,30 m² Leermasse 5.240 kg Startmasse 8.000 kg Triebwerk zwei Mitsubishi Kinsei 51 mit je 1.300 PS Höchstgeschwindigkeit
in 5.900 m Höhe400 km/h, voll beladen ca 330 km/h Reichweite 6.230 km Gipfelhöhe 10.280 m Bewaffnung eine 20 mm Kanone
vier 7,7 mm MG
ein 800 kg Torpedo oder 800 kg BombenBesatzung 7 Literatur
- Joseph M. Horodyski, British Gamble In Asian Waters, Military Heritage Band 3, Dezember 2001, Seite 68-77 (Versenkung des britischen Schlachtschiffes Prince of Wales und Schlachtkreuzer Repulse durch die Japaner am 10. Dezember 1941 vor dem Eintritt der USA in den Zweiten Weltkrieg)
Siehe auch
Wikimedia Foundation.