GBAG

GBAG

Die Gelsenkirchener Bergwerks-AG (GBAG) war ein Bergbauunternehmen mit Sitz in Gelsenkirchen. Die GBAG wurde im Jahre 1873 von Friedrich Grillo (1825-1888) und Adolph von Hansemann (1827-1903) als Zusammenschluss verschiedener Steinkohlezechen - u.a. Rheinelbe und Alma in Gelsenkirchen-Ückendorf - gegründet. Ursprüngliche Zielsetzung des Unternehmens war es, alle mit ausländischem Kapital arbeitenden Zechen Gelsenkirchens unter deutscher Führung zusammenzuschließen. Greifbar ist dabei der nach dem gewonnenen Krieg von 1870/71 auch im Ruhrgebiet aufkommende Nationalismus.

Nach Erwerb des Aachener Hütten-Aktien-Vereins und der AG Schalker Gruben- und Hütten-Verein war die GBAG das nach Fördermenge größte deutsche Bergbauunternehmen. Außerhalb des Ruhrgebiets erwarb das Unternehmen unter anderen im Jahr 1916 die "Hüstener Gewerkschaft."

Die GBAG expandierte mit Unterstützung von August Thyssen und Hugo Stinnes durch Erwerb von Reedereien, Kohlenhandlungen und Röhrenwerke zum vertikal integrierten Montankonzern. 1920 fusionierte die GBAG mit Stinnes' Deutsch-Luxemburgische Bergwerks- und Hütten-AG sowie dem Bochumer Verein zur Rhein-Elbe-Union GmbH. 1926 ging die GBAG in den Vereinigten Stahlwerken auf.

Von 1893 bis 1926 war Emil Kirdorf Generaldirektor des Unternehmens.

Im Sommer 1932 wurde bekannt, dass die Reichsregierung unter Heinrich Brüning heimlich von Friedrich Flick ein Aktienpaket der GBAG zu einem überhöhten Preis erworben hatte. Dies wurde von führenden Ruhrindustriellen wie Paul Reusch und Friedrich Springorum als Schritt in Richtung "Staatssozialismus" verurteilt, die daraufhin die Zusammenarbeit mit den Industriellen der Vereinigten Stahlwerke in der Ruhrlade einstellten.

1953 wurde die GBAG als Finanzholding verschiedener Montanunternehmen wiederbelebt. 1962 beschäftigte das Unternehmen 66.000 Mitarbeiter und erwirtschaftete einen Jahresumsatz von 3 Milliarden DM. 1965 verringert sich der Umsatz des Konzerns auf 2,828 Milliarden DM und die Mitarbeiterzahl nimmt auf 54.100 Beschäftigte ab. Teile dieses Besitzes gingen später im Thyssen-Konzern, der RWE sowie in E.ON auf. Schließlich erfolgte die Namensänderung in Gelsenberg AG.

Nach Wilhelm Brandhoff wurde 1967 Dr. Friedrich Funcke Vorstandsvorsitzender der Gelsenberg. Als dieser 1969 in den Aufsichtsrat wechselte wurde Walter Cipa sein Nachfolger, der Gelsenberg bis zur Übernahme durch VEBA leitete.

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем решить контрольную работу

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Emil Kirdorf — (* 8. April 1847 in Mettmann bei Düsseldorf; † 13. Juli 1938 in Mülheim an der Ruhr) war ein deutscher Industrieller. Kirdorf war einer der ersten bedeutenden angestellten Ruhrindustriellen, die ausschließlich Manager und nicht, wie… …   Deutsch Wikipedia

  • Gelsenkirchener Bergwerks-AG — Die Gelsenkirchener Bergwerks AG (GBAG, Gebag oder Gelsenberg) war ein Bergbauunternehmen mit Sitz in Gelsenkirchen. Die GBAG wurde im Jahre 1873 von Friedrich Grillo (1825–1888) und Adolph von Hansemann (1827–1903) als Zusammenschluss… …   Deutsch Wikipedia

  • Gelsenberg — Die Gelsenkirchener Bergwerks AG (GBAG) war ein Bergbauunternehmen mit Sitz in Gelsenkirchen. Die GBAG wurde im Jahre 1873 von Friedrich Grillo (1825 1888) und Adolph von Hansemann (1827 1903) als Zusammenschluss verschiedener Steinkohlezechen… …   Deutsch Wikipedia

  • Gelsenkirchener Bergwerks AG — Die Gelsenkirchener Bergwerks AG (GBAG) war ein Bergbauunternehmen mit Sitz in Gelsenkirchen. Die GBAG wurde im Jahre 1873 von Friedrich Grillo (1825 1888) und Adolph von Hansemann (1827 1903) als Zusammenschluss verschiedener Steinkohlezechen… …   Deutsch Wikipedia

  • Emil Kirdorf — (8 April 1847, Mettmann near Duesseldorf 13 July 1938, Mülheim) was a German industrialist, one of the first important employers in the Ruhr industrial sectors. He was personally awarded by Adolf Hitler the Order of the German Eagle, Nazi Germany …   Wikipedia

  • Gelsenkirchen-Ückendorf — Ückendorf ist ein Stadtteil von Gelsenkirchen. Zum Ende des Jahres 2009 lebten in Ückendorf 19.318 Einwohner. Inhaltsverzeichnis 1 Geografie 2 Geschichte 3 Städtebauliche Entwicklung 3.1 …   Deutsch Wikipedia

  • Ückendorf — ist ein Stadtteil von Gelsenkirchen. Zum Ende des Jahres 2008 lebten in Ückendorf 19.687 Einwohner. Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 3 Städtebauliche Entwicklung 3.1 Ückendorfer Platz 3.2 …   Deutsch Wikipedia

  • Ernst Brandi — (* 13. Juli 1875 in Osnabrück; † 22. Oktober 1937 in Dortmund; vollständiger Name: Ernst Theodor Oswald Brandi) war ein deutscher Bergbau Ingenieur, Industrie Manager und Verbandspolitiker des Ruhrbergbaus. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Familie …   Deutsch Wikipedia

  • Ernst Theodor Oswald Brandi — (* 13. Juli 1875 in Osnabrück; † 22. Oktober 1937 in Dortmund) war ein deutscher Bergwerksdirektor und Verbandspolitiker des Ruhrbergbaus. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Familie 3 Auszeichnungen …   Deutsch Wikipedia

  • Zollverein Coal Mine Industrial Complex — Infobox World Heritage Site Name = Zollverein Coal Mine Industrial Complex in Essen State Party = GER Type = Cultural Criteria = II. III. ID = 975 Region = Europe and North America Year = 2001 Session = 25th Link =… …   Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”