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Gamsjoch Gamsjoch von der Lamsenspitze aus gesehen
Höhe 2.452 m ü. A. Lage Tirol, Österreich Gebirge Karwendel (Gamsjochgruppe) Geographische Lage 47° 25′ 6″ N, 11° 32′ 55″ O47.41833333333311.5486111111112452Koordinaten: 47° 25′ 6″ N, 11° 32′ 55″ O Erstbesteigung M.V. Lipold, 1843 Normalweg Bergwanderung (Westgipfel) Gamsjoch Ostflanke vom Sonnjoch aus gesehen
Das Gamsjoch ist ein dreigipfliger Berg im östlichen Karwendelgebirge und Hauptberg der gleichnamigen Gamsjochgruppe.
Inhaltsverzeichnis
Lage und Umgebung
Das Gamsjoch wird im Westen durch das Laliderer Tal und im Westen vom Enger Tal eingeschlossen. Im Norden ist es über einen schmalen Grat mit der Ruederkarspitze verbunden, im Süden trennt es das Gumpenjöchl (1974 m) von der gleichnamigen Gumpenspitze. Das Gamsjoch ist der Hauptgipfel der nach ihm benannten Gamsjochgruppe. Der Gipfel ist in drei Teile getrennt, wobei West- und Mittelgipfel etwa gleich hoch sind, der Ostgipfel ist niedriger.
Das Gamsjoch fällt in fast alle Richtungen sehr steil ab, im Nordosten fast 500 Höhenmeter senkrecht ins Trankkar. Nur der Südrücken, über den auch der Normalweg verläuft, steigt nur mäßig an. Markant sind auch seine Gesteinsformationen an der Südostflanke. Der Gipfel bietet eine der beeindruckendsten Aussichten auf die Laliderer Wände, den gesamten Karwendelhauptkamm sowie die benachbarte Sonnjoch- und Falkengruppe.
Besteigungsmöglichkeiten
Der Gamsjoch-Westgipfel ist ein relativ häufig besuchter Gipfel im Karwendel, vor allem durch seine leichte Erreichbarkeit über die Eng. Der markierte Normalweg führt von der Engalm (1203 m) westwärts erst über Wiesen und dann durch einen auffälligen Graben zum Geröll des Gumpenkars und über dieses zum Gumpenjöchl (1974 m). Von dort quert der Weg dann den Südrücken erst in östlicher Richtung bis an dessen Ostabbruch. Diesem folgt man dann in nordwestlicher Richtung und gelangt über mäßig steile Schrofen und Geröll auf den Westgipfel (2438 m). Für den Aufstieg über 1250 Höhenmeter sind etwa vier Stunden einzuplanen. Da es sich hierbei um eine Tour im Hochgebirge handelt, sind natürlich alpine Erfahrung, gewissenhafte Planung und ein umsichtiges Verhalten vonnöten.
Der Übergang vom West- zum Mittelgipfel ist ausgesetzt und erfordert damit Schwindelfreiheit und Trittsicherheit. Der Ostgipfel ist durch einen ausgesetzten Grat in einer halben Stunde zu erreichen, jedoch beinhaltet dieser Abschnitt Kletterstellen (II) und ist damit erfahrenen Alpinisten vorbehalten.
Für den Abstieg vom Westgipfel benötigt man etwa 2,5 Stunden.
„Gipfelkreuzaffäre“
Im Juli 2005 wurde das von den Wirten der Engalm neu auf dem Westgipfel errichtete Gipfelkreuz von Unbekannten aus seiner Verankerung gebrochen und den Berg hinunter geworfen. Vermutlich war die Aktion eine Protestaktion gegen zunehmende Erschließungsmaßnahmen im Karwendel. Wenig später wurde auch das Gipfelkreuz der in der Nähe liegenden Kaltwasserkarspitze gewaltsam entfernt. Im Gegensatz zum Gamsjoch ist die Kaltwasserkarspitze jedoch ein selten besuchter und schwer zu erreichender, touristisch nicht erschlossener Gipfel, dessen Gipfelkreuz schon lange dort stand. Dem vorausgegangen waren bereits mehrere Vandalismusakte, zum Beispiel die Demolierung der Haken der Herzogkante, einer bekannten Klettertour im Karwendel, und die Entfernung des kurzen Klettersteiges an der Dreizinkenspitze.
Literatur
- Walter Klier: Alpenvereinsführer Karwendel alpin; Bergverlag Rother, München; 15. Auflage 2005; ISBN 3-7633-1121-1
- Alpenvereinskarte 5/3 Karwendelgebirge, östl. Blatt
Weblinks
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