Gasthof Naundorf

Gasthof Naundorf
„Ehem. Gasthof mit Saal, Nebengebäuden und Garten von Privat zu verkaufen“

Der Gasthof Naundorf ist eines der fünf historischen Brauschenkengütern der Lößnitz, er liegt am Südende des Angers von Naundorf. 1349 wurde er erstmals urkundlich erwähnt.

Geschichte

1349 erstmals urkundlich erwähnt gehörte das Brauschenkengut bis zum Ende des 16. Jahrhunderts zum Besitz der Dresdner Patrizierfamilie Kundige. Der erste namentlich bekannte Wirt war Georg Jentzsch im Jahr 1609. Zu dieser Zeit war das Brauschenkengut das einzige Vollhufengut des Dorfes, alle anderen Güter waren Halbhufengüter.

Der kurfürstliche Hofbrauverwalter Sigismund Kanitzky, der den Gasthof ab 1725 besaß, und Johann Georg Döhler, Besitzer von 1738 bis 1812, erweiterten den Besitz bis auf 1 7/8 Hufen.

1742 verklagten die drei Brauwirte der Oberschänke und der Niederschänke in Kötzschenbroda sowie des Gasthofs in Naundorf den Schankwirt der Winkelschänke auf dem nördlich gelegenen Weinberg Liborius, in seinem Weinausschank unerlaubt Bier aus Cossebaude und Oberwartha auszuschenken. Die Klage wurde jedoch abschlägig beschieden, da „die Kötzschenbrodaer Richter und Schöppen das Bier der eigenen Schenken als schlecht und untrinkbar“ bezeichneten. [1]

1855/1856 wurde das Gut innerhalb kurzer Zeit aufgelöst. Bis zur Auflösung des Gutes gehörte auch der im Kroatengrund liegende Weinberg Kühleberg zum Besitz.

Mehrfach durch Brände zerstört wurde der Gasthof 1883 zuletzt neu errichtet, der gleichzeitig gebaute Ballsaal erhielt 1910 einen Bühnenanbau. Um 1900 wurde der Braubetrieb eingestellt. Um 1920 wurde im Außenbereich eine der ersten Tankstellen der Region eingerichtet. 1954 wurde der Gasthofsbetrieb eingestellt. Nach vielfältigen fremden Nutzungen zu DDR-Zeiten steht das Anwesen seit langem leer.

Literatur

  • Frank Andert (Redaktion); Große Kreisstadt Radebeul. Stadtarchiv Radebeul (Hrsg.): Stadtlexikon Radebeul. Historisches Handbuch für die Lößnitz. 2. Auflage. Stadtarchiv, Radebeul 2006, ISBN 3-938460-05-9. 

Einzelnachweise

  1. Knapper historischer Überblick und Chronologie der Niederschänke auf der Seite des heutigen Betreibers
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