- Goldener Anker (Radebeul)
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Der Goldene Anker ist ein über 500 Jahre altes, fast durchgängig gastronomisch genutztes Gebäude am Anger von Radebeul-Kötzschenbroda, das heute ein Hotel beherbergt.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
1497 wurden in Kötzschenbroda zwei Kretzscham (Brauschenkengüter) erstmals erwähnt, die Niederschänke (heute Goldener Anker) mit 1 1/2 Hufen Land und die Oberschänke bei der Friedenskirche.
1672 entging die Schänke dem Dorfbrand, brannte jedoch 1724 ab. 1742 verklagten die drei Wirte der Niederschänke, der Oberschänke und des Gasthof Naundorf den Schankwirt der Winkelschänke auf dem Weinberg Liborius, knapp östlich vom Jacobstein, in seinem Weinausschank unerlaubt Bier aus Cossebaude und Oberwartha auszuschenken. Die Klage wurde jedoch abschlägig beschieden, da „die Kötzschenbrodaer Richter und Schöppen das Bier der eigenen Schenken als schlecht und untrinkbar“ bezeichneten.
1808 wurde hinter der Niederschänke eine Holländerwindmühle errichtet, die 1865 um mehrere Meter erhöht, einige Jahre später jedoch wieder abgerissen wurde.
Der Name Goldener Anker wurde 1860 erstmals genannt. 1900 wurde die Gaststätte um den Ballsaal zum „Concert & Balletablissements“ erweitert und zwischen etwa 1955 und 1990 überwiegend von der HO als Lagerraum genutzt. 1998 eröffnete dort ein Hotel mit 60 Zimmern, Restaurant, Weinkeller, Ballsaal und Tagungsräumen.
Das Gebäude steht heute unter Denkmalschutz[1]. Vor dem Goldenen Anker steht auf dem Anger eine Edelstahl-Brunnenskulptur des Bildhauers Karl Menzen mit Namen „...gegen den Strom....“.
Sage „Der Spuk im goldnen Anker zu Kötzschenbroda.“
„In dem Gasthof zum goldenen Anker zu Kötzschenbroda ging es auch um. Es befindet sich dort im Hofe eine hohle Stelle in der Wand, die sich gleichwohl nicht öffnen läßt. An derselben soll sich der Körper eines Mädchens befinden, das dort bei einem großen Brande (1707?) umgekommen sei. Sie selbst läßt sich jedoch nicht sehen, allein während der Nacht öffnete in dem Gasthofe ein unsichtbares Etwas oft die Thüren und Fenster, so daß Niemand ruhig schlafen konnte.“
- zitiert nach Johann Georg Theodor Grässe, basierend auf einer mündlichen Überlieferung[2]
Literatur
- verein für denkmalpflege und neues bauen radebeul (Hrsg.): Beiträge zur Stadtkultur der Stadt Radebeul (1997 ff.)
- insbesondere der Beitrag Winzerhäuser in Radebeul, von Georg Wulff et.al., ebd., 2003.
Weblinks
- Knapper historischer Überblick und Chronologie des Gebäudes auf der Seite des heutigen Betreibers (abgerufen am 30. Januar 2008)
- Foto vom Saal (um 1925) bei der Deutschen Fotothek
Einzelnachweise
- ↑ Denkmalliste Radebeul
- ↑ Johann Georg Theodor Grässe: Der Sagenschatz des Königreichs Sachsen. Band 1, Dresden 1874, S. 78. Quelle: http://www.zeno.org - Zenodot Verlagsgesellschaft mbH. Lizenz: Gemeinfrei
51.10474166666713.628555555556Koordinaten: 51° 6′ 17″ N, 13° 37′ 43″ OKategorien:- Kulturdenkmal in Radebeul
- Gasthaus (Gebäude) in Radebeul
- Gastronomiebetrieb (Radebeul)
- Große (Baumeisterfamilie)
- Erbaut im 15. Jahrhundert
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