Gatza-Verlag

Gatza-Verlag

Mathias Gatza (* 1963 in Berlin) ist ein deutscher Verleger, Lektor und Schriftsteller.

Inhaltsverzeichnis

Tätigkeiten als Verleger und Lektor

In den 1980er-Jahren war Gatza als Volontär beim Wagenbach Verlag tätig. Danach gründete er 1990 in Berlin den Mathias Gatza Verlag für Literatur. Er verlegte anspruchsvolle Belletristik – vor allem deutsche Gegenwartsliteratur – und lektorierte selbst.[1] Gatza förderte und entdeckte unter anderem Schriftsteller wie Jan Peter Bremer, Wolfgang Hermann, Urs Richle, Michael Roes und Sabine Scholl.[2]

1995 ging der Verlag in Konkurs und Gatza setzte seine Verlegertätigkeit von 1996 bis 1998 innerhalb des Eichborn Verlags unter der Bezeichnung Gatza bei Eichborn fort.[1] Außer Neuauflagen von einigen der bisher von ihm verlegten Bücher gab er dort unter anderem Werke von Judith Kuckart und Herbert Maurer heraus.[2]

Danach arbeitete Gatza als Lektor beim Berlin Verlag und beim Suhrkamp Verlag.[1]

Schriftstellerische Tätigkeit

2003 beendete Gatza seine Arbeit in der Verlagsbranche und verarbeitete diesen „Bruch in seinem Berufsleben“ in seinem belletristischen Debütroman „Der Schatten der Tiere“, der im September 2008 im Rowohlt Verlag erschien.[3] Das Buch fand sofort Erfolg beim Publikum und in den Feuilletons. Von der Literaturkritik wurde es im Herbst 2008 zu den wichtigsten Debütromanen gerechnet; so urteilte zum Beispiel die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ): „Mathias Gatza hat den schönsten Debütroman des Herbstes geschrieben.“[4]

Gatzas Roman wurde mit dem Förderpreis des Literaturpreises der Stadt Bremen für 2009 ausgezeichnet. Aus der Begründung der Jury: „Der Förderpreis geht an Mathias Gatza für seinen Debütroman ‚Der Schatten der Tiere‘, der in einer so kunstvollen wie diagnostisch kühlen Sprache von einer Dreiecksbeziehung unter dem Stern von Tod und Wahn erzählt. Dieses kühn konstruierte Buch zieht den Leser in den Sog des Selbstverlustes der Figuren und stellt ihn vor ein literarisches wie kriminalistisches Rätsel.“[5]

Gatza lebt und arbeitet in Berlin.

Werke

  • Der Schatten der Tiere. 1. Aufl., Rowohlt Verlag, Reinbek bei Hamburg 2008, ISBN 3-498-02510-4.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b c „Mit einer Dauerkarte für den Zoo. Vom Verleger und Lektor zum Schriftsteller: der Berliner Debütautor Mathias Gatza“; Rezension von Jörg Aufenanger in der Berliner Zeitung vom 5. Januar 2009 (abgerufen am 24. Januar 2009).
  2. a b Siehe Katalog der Deutschen Nationalbibliothek.
  3. „An der Bruchstelle. Er war Verleger und Lektor, nun schreibt Mathias Gatza selbst“; Bericht und Rezension von Claudia Voigt auf Spiegel Online vom 29. Dezember 2008, erschienen im Kultur Spiegel, Heft 12/2008, S. 38 (abgerufen am 25. Januar 2009).
  4. „Debütromane der Saison. Das deutsche Wollmausmassaker“; Bericht und Rezensionen von Volker Weidermann in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ) vom 5. Oktober 2008 (abgerufen am 24. Januar 2009).
  5. „Bremer Literaturpreis 2009 für Martin Kluger / Förderpreis für Mathias Gatza“; Bericht auf der Webseite des Geest-Verlags (abgerufen am 24. Januar 2009).

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