Gelbe Bürg

Gelbe Bürg

Der Gelbe Berg oder auch die Gelbe Bürg ist ein 628 m hoher Berg des Hahnenkamms etwa 2 km südwestlich der Gemeinde Dittenheim im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen.

Der Juraberg steigt steil aus einem Urstromtal auf und besteht aus zwei übereinanderliegenden, fast ebenen Plateaus mit nahezu dreieckigem Grundriss. Im Westen, Norden und Süden fallen die Hänge abrupt steil ab, nur im Südwesten besteht eine schmale, flache Verbindung zu den Ausläufern des Hahnenkamms.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Das strategisch günstig gelegene Bergplateau diente den Menschen in verschiedenen Perioden als befestigter Siedlungsplatz. So wurde das Plateau in der Urnenfelderzeit etwa im 10.-8. Jahrhundert v. Chr. sowie in der späten Hallstattzeit im 6. Jahrhundert v. Chr. mit Mauern befestigt [1]. Im 4. Jahrhundert wurde das Bergplateau zu einer germanischen Höhensiedlung oder Höhenburg mit mächtigen, bis zu 13 Meter breiten, Mauern ausgebaut. Ende des 5. Jahrhunderts, mit der Unterwerfung der Alamannen durch die Franken, endet die Besiedlung des Gelben Berges [2].

Bekannt wurde der Gelbe Berg durch viele Lesefunde und archäologische Ausgrabungen in den Jahren 1908-1911 und 1926, die reichhaltige Funde aus den verschiedenen Epochen erbrachten. Die Mehrzahl der Funde stammt aus dem 4. und 5. Jahrhundert, nur wenige Funde sind jünger [3].

Namenskundliches

Allgemein wird der Berg Gelber Berg genannt, Historiker und Archäologen sprechen dagegen eher von der Gelben Bürg. Der Name Gelber Berg könnte von der Farbe des Eisensandsteins des Bergmassivs stammen, der eine auffallende rötliche, an einigen Stellen aber auch gelbliche Farbe hat. Historisch belegen lässt sich diese Namensgebung aber nicht.

Die bisher frühesten gesicherten Nennungen des Berges stammen aus den Jahren:

1419 als Gebenbürg
1419 als Gebenburg
1535 als Gebenburg
1650 als Gelbe Bürg

Der Namensteil Geben könnte eine Form des alten männlichen Personennamens Gebo sein und somit die Burg des Gebo bedeuten. Der Name Gelbe Burg kann somit auch eine Weiterentwicklung aus diesem Namen sein [4].

Einzelnachweise

  1. H. Eidam: Eine prähistorische Befestigung auf der Gelben Bürg bei Dittenheim. In: Korrespondenzblatt der Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie und Urgeschichte. Bd. 43, 1912, S. 140.
  2. J. Werner: Zu den alamannischen Burgen des 4. und 5.Jahrhunderts. In: Speculum Historiale – Festschrift für Johannes Spörl. 1965, S. 67-90.
  3. Hermann Dannheimer: Die germanischen Funde der späten Kaiserzeit und des frühen Mittelalters in Mittelfranken. In: Germanische Denkmäler der Völkerwanderungszeit. Reihe A, 7 1962.
  4. Martin Winter: http://artefax.de/geschichte/gelberbergzwoelf.html

Weblinks

49.040210.7645628Koordinaten: 49° 2′ N, 10° 46′ O


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