- Geldwertstabilität
-
Geldwertstabilität ist eine ideell gedachte, möglichst gleich bleibende Kaufkraft des Geldes. Geldwertstabilität bezeichnet also eine gedachte, um externe Einflüsse bereinigte, Preisniveaustabilität.
Geld von hoher Geldwertstabilität erfüllt die Funktionen von Geld als Zahlungsmittel, Wertaufbewahrungsmittel und Recheneinheit besonders gut. Ist kein Geld von hoher Geldwertstabilität verfügbar, neigen Menschen dazu, andere Güter, die die Funktionen des Geldes gut erfüllen, als Geld zu verwenden. Ein typisches Beispiel hierfür ist die „Zigarettenwährung“ auf den Schwarzmärkten nach dem Zweiten Weltkrieg.
Gemäß der monetaristischen Regel ist die Geldwertstabilität gesichert, wenn die Geldmenge nicht stärker als das reale Bruttoinlandsprodukt steigt. [1]
Der Wechselkurs spielt bei der Betrachtung der Geldwertstabilität keine Rolle. Zielgröße der Europäischen Zentralbank (EZB) ist nicht die Geldwertstabilität, sondern die Preisniveaustabilität. Die EZB betrachtet eine Inflationsrate von knapp unter zwei Prozent als Geldwertstabilität.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die zentrale Bedeutung der Geldwertstabilität für den Zusammenhalt der Gesellschaft ist bereits im Mittelalter erkannt worden. Vor allem in den mittelalterlichen Städten kam es zu teilweise gewaltsamen Auseinandersetzungen, in deren Folge die Münzherren die Geldverschlechterung zugunsten der Einführung direkter Steuern aufgaben. Auch in der Geldtheorie des Mittelalters wurde der Gedanke wertstabilen Geldes verankert, beispielsweise durch Nicolaus Oresme.
Belege
- ↑ Axel Schaffer, Werner Rothengatter: Makro kompakt, Seite 144
Literatur
- Peter Bernholz: Geldwertstabilität und Währungsordnung. Mohr, Tübingen 1989, ISBN 3-16-345442-9.
Siehe auch
Wikimedia Foundation.