Georg Alexander Herzog zu Mecklenburg

Georg Alexander Herzog zu Mecklenburg

Georg Alexander Herzog zu Mecklenburg (* 27. August 1921 in Nizza; † 26. Januar 1996 in Mirow; vollständiger Name: Georg Alexander Andreas Carl Michael Peter Philipp Ignatius Maria Herzog zu Mecklenburg) war der älteste Sohn von Georg Herzog zu Mecklenburg und ein Ururenkel des Großherzogs Georg (1779–1860), des Regenten von Mecklenburg-Strelitz, dem Bruder der Königin Luise von Preußen (1776–1810).

Inhaltsverzeichnis

Leben

Georg Alexander war von 1963 bis 1996 Chef des Hauses Mecklenburg-Strelitz nach einer Übereinkunft mit dem Haus Mecklenburg-Schwerin aus dem Jahre 1950. Er war Ehren- und Devotionsritter des Souveränen Malteserordens.

Bis 1940 wohnte er auf Schloss Remplin bei Malchin. In der Nacht zum 11. April 1940 wurde es auf Veranlassung des Gauleiters von Mecklenburg-Lübeck gebrandschatzt. 1944 wurde er nach der Inhaftierung seines Vaters im Konzentrationslager Sachsenhausen durch die Gestapo auf einem stauffenbergischen Schloss interniert. Nach 1945 galt er als Verfolgter des NS-Regimes. Er studierte Jura und absolvierte eine Banklehre.

Aufsehen erregte der Antrag Georg Alexanders auf Rückübertragung der während der NS-Diktatur verlorenen Gebiete in Mecklenburg an seine Familie im Jahre 1990. Das Verfahren galt als eines der schwierigsten Rückübertragungsverfahren im Vereinigungsprozess und wurde erst zehn Jahre nach seinem Tod Anfang 2006 endgültig im Sinne der Familie und im Einvernehmen mit den Beteiligten abgeschlossen. Georg Alexander hatte es abgelehnt, zur Beschleunigung des Verfahrens zu klagen oder Druck auf die Institutionen auszuüben. Bereits im Sommer 1991 hatte er auf Einladung der Mirower Stadtvertretung wieder seinen Wohnsitz nach Mecklenburg verlegt und widmete sich insbesondere der Geschichte und dem Denkmalschutz. So geht z. B. die Restaurierung der Denkmalanlage auf der der Schlossinsel vorgelagerten Liebesinsel auf seine Initiative und Begleitung zurück.

Sohn Borwin Herzog zu Mecklenburg (* 1956), außer seinen beiden Söhnen der letzte Träger der männlichen Form des Familiennamens

1946 vermählte er sich mit Ilona Habsburg-Lothringen. Aus dieser Ehe gingen vier Kinder hervor. Er wurde 1996 als bisher letztes Familienmitglied in der Fürstengruft in der Johanniterkirche auf der Schlossinsel (Mirow) beigesetzt.

Auszeichnungen

  • Großkreuz des Hausordens der Wendischen Krone von Mecklenburg-Strelitz in Erz
  • Ehrenkreuz I. Klasse des Fürstlich Hohenzollernschen Hausordens
  • Großkreuz des Königlich Montenegrinischen Hausordens von St.Petar
  • Großkreuz des Königlich Rumänischen Ordens König Carol II.
  • Fritz-Reuter-Plakette

Literatur

  • Frank Erstling u.a.: Mecklenburg-Strelitz, Beiträge zur Geschichte einer Region. Band 1+2. Druckerei Steffen GmbH, Friedland in Mecklenburg 2001, ISBN 3-9807532-0-4 und ISBN 3-9807532-7-1
  • Lippert, Rajko: Das Großherzogliche Haus Mecklenburg-Strelitz, Reutlingen 1994, ISBN 3-927292-50-8 (1.–4.Tsd.)

Weblinks


Vorgänger Amt Nachfolger
Georg Herzog zu Mecklenburg Chef des Hauses Mecklenburg-Strelitz
1963-1996
Borwin Herzog zu Mecklenburg

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