Georg Carabelli

Georg Carabelli, Edler von Lunkaszprie (* 11. Dezember 1787 in Budapest; † 24. Oktober 1842 in Wien) war ein ungarisch-österreichischer Zahnarzt.

Lithographie von Josef Kriehuber, 1826

Er erhielt an der Medizinisch-Chirurgischen Josephs-Akademie das Doktorat der Chirurgie und trat als Feldarzt in die Armee ein. Er machte die Feldzüge 1809 und 1812 mit, gab dann die Stelle auf und widmete sich ganz der Zahnheilkunde. Zu diesem Zeitpunkt genossen Zahnärzte ein sehr geringes gesellschaftliches Ansehen. Als Zahnarzt der kaiserlichen Familie erhielt er 1821 von Kaiser Franz die Erlaubnis, an der Universität Wien Vorlesungen über Zahnheilkunde zu halten. Diese bezogen sich jedoch nur auf die Theorie, die praktische Ausbildung erfolgte in seiner Privatordination. Als Verfasser der ersten brauchbaren Darstellung dieses Fachgebietes gilt er heute als Begründer der wissenschaftlichen Zahnmedizin. Er ist der Entdecker des Tuberculum carabelli. Auf Grund seiner Verdienste erhielt er das ungarische Adelsprädikat Edler von Lunkaszprie und die Ernennung zum Hofzahnarzt.

Im Jahre 1953 wurde in Wien Floridsdorf (21. Bezirk) die Carabelligasse nach ihm benannt.

Trivia

Als er seinen späteren Nachfolger Moriz Heider (1816–1866) animieren wollte, sich mit der Zahnmedizin zu beschäftigen, soll dieser ihm geantwortet haben: „Ein honetter Mensch, der etwas gelernt hat, kann kein Zahnarzt werden.“

Schriften

• Georg Carabelli, Systematisches Handbuch der Zahnheilkunde, Wien 1831

Literatur

• Carabelli-Lunkaszprie Georg von. In: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950 (ÖBL). Band 1, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1957, S. 136.
• Leopold Schönbauer: Carabelli von Lunkaszprie, Georg. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 3, Duncker & Humblot, Berlin 1957, S. 135 f.
• Carabelli, Georg Edler von Lunkaszprie in Constant von Wurzbach Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich, 2. Band, Seite 277, Wien k.k. Staats- und Hofdruckerei 1857

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