- Georg Forster (Komponist)
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Georg Forster (* um 1510 in Amberg; † 12. November 1568 in Nürnberg) war ein deutscher Arzt, Komponist und Herausgeber der fünfbändigen Liedsammlung Frische teutsche Liedlein (1539-1556).
Inhaltsverzeichnis
Leben
Seine Jugend verbrachte Forster ab 1521 als Schüler des Komponisten Lorenz Lemlin an der Heidelberger Hofkantorei. 1531 immatrikulierte er sich in Ingolstadt für Medizin. 1534 wechselte er als Stipendiat nach Wittenberg, wo er Bekanntschaft mit Luther und Melanchthon schloss. Luther nahm ihn in seine Tischgemeinschaft auf und erteilte ihm Kompositionsaufträge. Nach seinem Studienabschluss 1539 praktizierte Forster zunächst als Arzt in Amberg und Würzburg. In dieser Zeit erschienen die ersten beiden Bände seiner Sammlung Frische teutsche Liedlein. 1542 brachte Forster außerdem einen Band Würzburger Psalmen heraus.
Anschließend wurde er als Leibarzt des Pfalzgrafen Wolfgang, Herzog von Zweibrücken und Regent der Oberpfalz, nach Heidelberg berufen und begleitete den Fürsten 1542/43 auf einem beschwerlichen Feldzug gegen den Herzog von Jülich in Flandern. 1544 ging Forster als Leibarzt des Abtes Friedrich zu Hailsbronn nach Nürnberg, wechselte aber schon 1545 über nach Tübingen, um an der dortigen Universität zu promovieren. 1547 ließ er sich als Stadtarzt in Nürnberg nieder und heiratete. Dort erschienen 1549 der dritte, 1556 der vierte und fünfte Band seiner Liedlein. Zusammen mit seinen Heidelberger Freunden und Kollegen plante er auch eine Kompilation geistlicher Lieder, dieses Projekt wurde jedoch nicht mehr verwirklicht.
Forsters Sammlung mehrstimmiger weltlicher Lieder zeichnet sich gegenüber anderen zeitgenössischen Publikationen (wie etwa dem Liederbuch Erhard Öglins von 1521 und den Liederbüchern Johann Otts von 1534 und 1543) erstens durch ihren Umfang und ihre repräsentative Vollständigkeit und zweitens dadurch aus, dass sie nicht nur die Melodien, sondern auch die Texte vollständig abdruckt (in den anderen gedruckten Liederbüchern der Zeit finden sich oft nur Incipits oder erste Strophen). Forsters Frische teutsche Liedlein können deshalb als eine der wichtigsten gedruckten Quellen des Renaissance- oder Tenorliedes gelten.
Neben zahlreichen anonymen Volksweisen und den „Evergreens“ einiger Komponisten der vorausgehenden zwei Generationen (wie z.B. Heinrich Isaacs und seines Schülers Ludwig Senfl oder auch Arnolds von Bruck) enthalten die fünf Bände außerdem einige neue Kompositionen von Forster selbst und seinen Heidelberger Freunden Jobst von Brandt, Paul Hofhaimer, Caspar Othmayr und Stefan Zirler.
Werke
- Ein außzug guter alter und newer Teutscher liedlein/einer rechten Teutschen art/auff allerley Instrumenten zubrauchen/außerlesen. Nürnberg 1539
(2. Auflage 1543; 3. Auflage 1549 [Titel verändert]; 4. Auflage 1552 [Titel verändert]; 5. Auflage 1560/61) - Der ander theyl kurtzweiliger guter frischer Teutscher Liedlein zu singen vast lustig. Nürnberg 1540
(2. Auflage 1549 [Titel verändert]; 3. Auflage 1553; 4. Auflage 1565) - Der dritte theyl schöner lieblicher alter und newer Teutscher Liedlein, nicht alleine zu singen sondern auch auff allerley Instrumenten zu brauchen ... und vormals nie gesehen. Nürnberg 1549
(2. Auflage 1552 [Titel verändert]; 3. Auflage 1563) - Der vierdt theyl schöner frölicher frischer alter und newer Teutscher Liedlein mit vier stimmen nicht allein zu singen sondern auch auff allen Instrumenten zu brauchen. Nürnberg 1556
- Der fünfft theyl schöner alter und newer Teutscher liedlein mit fünff stimmen nicht allein zu singen sondern auch auff allen Instrumenten zu brauchen. Nürnberg 1556
Auswahl bekannter Lieder aus der Sammlung
- Drei Laub auf einer Linden (Jobst von Brandt)
- Entlaubet ist der Walde (Thomas Stoltzer)
- Es ist ein Schnee gefallen (Caspar Othmayr)
- Es liegt ein Schloß in Österreich (Caspar Othmayr)
- Es wollt ein Jäger jagen
- Im Mayen, im Mayen
- Innsbruck, ich muß dich lassen (Heinrich Isaac)
- Mir ist ein feins brauns Maidelein (Caspar Othmayr)
- Vergangen ist mir Glück und Heil
- Wie schön blüht uns der Maien (Caspar Othmayr)
- Wir zogen in das Feld
- Wo soll ich mich hinkehren
- Wohl auf, gut Gsell, von hinnen (Caspar Othmayr)
Literatur
- Moriz Fürstenau: Forster, Georg. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 7, Duncker & Humblot, Leipzig 1877, S. 164 f.
- Kurt Gudewill: Forster, Georg. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 5, Duncker & Humblot, Berlin 1961, S. 303 f.
Weblinks
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Wikisource: Georg Forster – Quellen und Volltexte
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Commons: Georg Forsters Frische Teutsche Liedlein – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
- Werke von und über Georg Forster (Komponist) im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Gemeinfreie Noten von Georg Forster in der Choral Public Domain Library (ChoralWiki) (englisch)
- Noten von Georg Forster im Werner-Icking-Musikarchiv (WIMA)
Kategorien:- Deutscher Komponist
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- Ein außzug guter alter und newer Teutscher liedlein/einer rechten Teutschen art/auff allerley Instrumenten zubrauchen/außerlesen. Nürnberg 1539
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