Georg Holmsten

Georg Holmsten

Georg Holmsten (* 4. August 1913 in Riga; † 21. Juli 2010 in Berlin) war ein deutscher Schriftsteller und Historiker.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Georg Holmsten wuchs zuerst im Baltikum auf. 1922 zog die Familie nach Berlin, wo er 1933 das Abitur machte und anschließend Literaturwissenschaft und Geschichte an der damaligen Friedrich-Wilhelms-Universität studierte. 1935 brach er sein Studium aufgrund seiner oppositionellen Haltung gegen das NS-Regime ab und wurde freier Journalist, zuerst bei der US-amerikanischen Nachrichtenagentur United Press, ab 1939 als Redakteur und Chef vom Dienst der Auslandsredaktion des Deutschen Nachrichtenbüros.

Am 1. Juli 1942 wurde er zur Wehrmacht eingezogen. Seit Februar 1943 diente er als Nachrichtenoffizier in der Amtsgruppe Ausland im Amt Ausland/Abwehr unter Admiral Canaris. In dieser Eigenschaft soll er auch in der Verschwörung vom 20. Juli 1944 eine Rolle gespielt haben und im Falle eines Staatsstreiches für die Leitung des Deutschen Nachrichtenbüros bestimmt gewesen sein.

Nach Kriegsende wurde Holmsten freier Autor und Journalist und veröffentlichte bis heute etwa dreißig Bücher. Er lebte in Berlin und war mit der Lyrikerin Aldona Gustas verheiratet.

Werk

Georg Holmsten ist gleichermaßen mit belletristischen und mit wissenschaftlichen Veröffentlichungen hervorgetreten. Er schrieb historische Romane und ebenso historische Monographien. Bekanntheit erlangte er auch durch mehrere für die Reihe rororo verfasste Biographien. Sein Schwerpunkt als Romancier liegt auf Persönlichkeiten des ancien régime, als Historiker auf dem 18. Jahrhundert und auf Deutschland im Zweiten Weltkrieg.

Amt und Würden

Holmsten wurde 1981 mit dem Bundesverdienstkreuz I. Klasse ausgezeichnet. Er war Mitglied im Verband Deutscher Schriftsteller (VS) in ver.di.

Veröffentlichungen

  • Elisabeth von Österreich. Unter ausführlicher Würdigung der Mayerling-Affäre nach zeitgenössischen Quellenwerken, Berlin / Düsseldorf: DBV 1951.
  • Lucrezia Borgia. Leidenschaft und Verbrechen der Borgia-Dynastie", Berlin / Düsseldorf: DBV 1951.
  • Friedrich II., Reinbek: Rowohlt 1969.
  • Voltaire, Reinbek: Rowohlt 1971.
  • Rousseau, Reinbek: Rowohlt 1972.
  • Freiherr vom Stein, Reinbek: Rowohlt 1975.
  • Kriegsalltag 1939–1945 in Deutschland, Düsseldorf: Droste 1982.
  • Die Berlin-Chronik, Düsseldorf: Droste 1984.
  • Als keiner wusste, ob er überlebt. Zwischen den Sommern 1944/45, Düsseldorf: Droste 1995.
  • 20. Juli 1944. Personen und Aktionen, Berlin: Gedenkstätte deutscher Widerstand 2001.

Quellen

  • Who's who in der Bundesrepublik Deutschland
  • Autorennotiz, in: 20. Juli, S. 23.

Weblinks


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