- Georg Ludwig Korfes
-
Georg Ludwig Korfes (* 29. Oktober 1769 in Ottenstein; † 31. Dezember 1810 in Lissabon) war ein braunschweigischer Major und Artillerieoffizier.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Achtzehnjährig trat Korfes im Jahre 1787 in das Herzoglich Braunschweigische Artilleriebataillon ein und wurde zunächst Freikorporal. Besonders auffallend waren seine guten Mathematikkenntnisse, die zusammen mit seinem unermüdlichen Einsatz für schnelle Beförderungen sorgten. So war Korfes kurz vor der Schlacht bei Jena und Auerstedt im Oktober 1806 bereits Stabskapitän.
Nachdem das Herzogtum Braunschweig infolge französischer Besatzung als Teil des neu geschaffenen „Départements Oker“ Bestandteil des Königreiches Westfalen geworden war, quittierte der patriotisch gesinnte Korfes den Dienst und arbeitete zur Sicherung seines Lebensunterhalts in der Folgezeit u. a. als Nachhilfelehrer.
Bei der Schwarzen Schar
Im Jahre 1809 erhielt Korfes einen Ruf von Friedrich Wilhelm von Braunschweig-Lüneburg, dem „Schwarzen Herzog“, und wurde Batteriechef der Artillerie. Korfes erwarb sich große Verdienste bei der Aufstellung des herzoglichen Freikorps, der nach ihrer Uniformfarbe benannten „Schwarzen Schar“. Schon bald war er die militärische Seele der Einheit.
In den Einsätzen gegen die Franzosen und ihre Verbündeten erwies er als ausgesprochen tapfer und wurde im Juni des für die Schar bedeutsamen Jahres 1809 zum Major befördert. Er hatte entscheidenden Anteil am Gelingen des Zuges des Freikorps von Böhmen durch Norddeutschland (z. B. Gefecht bei Ölper am 1. August 1809) sowie der anschließenden Absetzbewegung des Braunschweigischen Freikorps über Elsfleth, wo die Soldaten auf requirierten Schiffen über Helgoland nach Großbritannien gelangten. Dort erfolgte die Ernennung Korfes´ zum Oberstleutnant und Kommandeur eines britisch-braunschweigschen Infanterieregiments, welches den Kampf gegen Napoleon ab September 1810 in Portugal fortsetzte.
Korfes starb am 31. Dezember 1810 des Jahres in Lissabon an einer Krankheit.
Nachleben
Die Figur des Major Georg Ludwig Korfes erscheint in dem deutschen Spielfilm „Schwarzer Jäger Johanna“ von 1934 (Regie Johannes Meyer), der in der Zeit der napoleonischen Besetzung Deutschlands spielt.
Eine Straße im östlichen Ringgebiet Braunschweigs wurde nach Korfes benannt, ebenso eine Straße in seinem Geburtsort.
Literatur
- Jürgen Hodemacher: Braunschweigs Straßen. Ihre Namen und ihre Geschichten. Band 3: Außerhalb des Stadtrings. Meyer, Braunschweig 2001, ISBN 3-926701-48-X.
- Horst-Rüdiger Jarck, Günter Scheel (Hrsg.): Braunschweigisches Biographisches Lexikon. 19. und 20. Jahrhundert. Hahn, Hannover 1996, ISBN 3-7752-5838-8.
Kategorien:- Mann
- Deutscher
- Freikorps-Mitglied
- Person in den Koalitionskriegen (Braunschweig)
- Geboren 1769
- Gestorben 1810
- Schwarze Schar
Wikimedia Foundation.