- Georg Siegfried Schmutzler
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Georg Siegfried Schmutzler (* 14. März 1915 in Leipzig; † 11. Oktober 2003 in Berlin) war ein deutscher evangelischer Pfarrer und Widerstandskämpfer gegen die SED-Diktatur.
Leben
Georg Siegfried Schmutzler studierte 1933 Pädagogik und Philosophie und wurde 1939 Volksschullehrer. 1946 begann er sein Studium der evangelischen Theologie in Leipzig, das er 1951 abschloss.
1946/47 war er Stadtverordneter in Markranstädt bei Leipzig.
Von 1954 bis 1957 war er Pfarrer der evangelisch-lutherischen Kirchgemeinde St. Petri in Leipzig und Pfarrer der Evangelischen Studentengemeinde Leipzig, wo er sich kritisch mit der herrschenden Ideologie und der entsprechenden staatlichen Praxis der DDR auseinander setzte.
Am 5. April 1957 wurde Georg Siegfried Schmutzler in seiner Wohnung in der Alfred-Kästner-Straße 11 in Leipzig von der Staatssicherheit der DDR verhaftet und am 28. November 1957 wegen „Boykotthetze“ zu fünf Jahren Haft verurteilt. Er war bis zu seiner Entlassung am 18. Februar 1961 in Torgau inhaftiert.
Danach wirkte er bis zu seinem Ruhestand 1981 als Pfarrer an der Jakobikirche in Dresden und zog danach nach West-Berlin.
Schmutzler wurde am 9. Juli 1991 politisch rehabilitiert.
Am 17. September 1997 beschloss die Ratsversammlung der Stadt Leipzig, Schmutzler die Ehrenmedaille der Stadt Leipzig zu verleihen. Am 18. November 2004 wurde beschlossen, einer neu angelegte Straße im Leipziger Stadtteil Gohlis-Süd den Namen Schmutzlerstraße zu geben.
Autobiografie
- Gegen den Strom: Erlebtes aus Leipzig unter Hitler und der Stasi, Göttingen 1992, ISBN 3-525-55420-6
- Gemeindepädagogik in Aktion: von der Mauer bis zur Wende, Bielefeld 1994, ISBN 3-7858-0362-1
Weblinks
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