Georg Valentin Röder

Georg Valentin Röder

Georg Valentin Röder, manchmal auch Georg Vincent Röder (* 1780 in Rannungen; † 30. Dezember 1848 in Altötting) war ein deutscher Komponist und Musiker.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Valentin Röder wurde als erstes Kind des Johann Michael Röder (1751-1838) in Rannungen (Unterfranken) geboren und erhielt seine erste musikalische Ausbildung durch den Vater, der lange Jahre Schulmeister in dem fränkischen Dorf und ebenfalls Verfasser kleinerer Kompositionen war.

Er verbrachte seine Gymnasialzeit am Augustinerkloster Münnerstadt und studierte dann Jurisprudenz an der Universität in Würzburg, wobei er auch den Organistendienst am Juliusspital versah. In diese Zeit fällt seine Bekanntschaft mit dem Komponisten Paul Kürzinger, der sich in Würzburg niedergelassen hatte und bei dem sich der junge Musiker in seiner Kompositionstechnik weiterbildete.

Ab 1801 war Röder als Cellist Mitglied in der Würzburger Hofkapelle, ab 1808 Musikdirektor am Theater in Würzburg. Danach dürfte er freiberuflich tätig gewesen sein. Erst ab 1830 findet man ihn als Musikdirektor in Augsburg, wo er wohl mit dem hochgeschätzten Dichter Christoph von Schmid zusammenarbeitete. Ein Ruf von König Ludwig I. (Bayern) führte ihn dann 1837 in die Haupt- und Residenzstadt München, wo er als Hofmusikdirektor an der königlichen Hofoper wirkte. Allerdings gab es hier vermutlich Rivalitäten mit den Kapellmeister-Kollegen (z. B. Franz Lachner), so dass der König ihm schließlich 1842 den Posten als Leiter der Stifts- und Kapellmusik in Altötting verschaffte, wo Röder bis zu seinem Tode wirkte.

Röder hatte in seiner Würzburger Zeit geheiratet; es ist allerdings nicht bekannt, wie viele Kinder aus der Ehe hervorgingen. Gesichert ist nur ein Sohn, der bereits im Kindesalter verstarb.

Röders Werke waren im 19. und beginnenden 20. Jahrhundert im süddeutschen und österreichischen Raum beliebt und weit verbreitet, gerieten dann aber in Vergessenheit.

Werke (Auswahl)

Opern

  • Das Gespenst (Text: August von Kotzebue), Premiere: 11. Februar 1818
  • Hermann und Thusnelda (Text: A.v.Kotzebue), Premiere: 5. Oktober 1815
  • Der Verräter (Text: Wilhelm Vogel), Premiere: 26. oder 29. Mai 1816
  • Die Schweden in Prag (Text: Johann Grötsch nach dem Roman von Caroline Pichler), Premiere: 28. November 1842
  • Der Findling und die Kaisertochter

Oratorien

Geistliche Werke

  • Drei solenne lateinische Messen op. 32-34
  • Solenne Messe op. 35
  • 24 marianische Antiphonen op. 36
  • Vesperae de Dominica op. 44
  • Vesperae de Beata op. 45
  • Drei lateinische Messen op. 46-48
  • Acht Tantum ergo op. 51
  • Litaniae Lauretanae op. 52
  • Solennes Requiem in f-moll op. 53
  • Solennes Requiem in c-moll op. 54
  • Vesperpsalmen für alle Feste des Jahrs, nebst Antiphonen der 4 Kirchenzeiten
  • Vier Kantaten für das Fronleichnamsfest

weitere Werke

auf weitere Werke des Komponisten gibt es nur vage Hinweise:

  • Bühnenmusik zum Schauspiel Moses (Würzburg)
  • Symphonien
  • Kammermusik
  • musiktheoretische Schrift zur Ästhetik der Tonkunst

Literatur

Weblinks


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