Gepäcktriebwagen

Gepäcktriebwagen
Eine frühe Gepäcklokomotive der österreichischen Südbahngesellschaft
Die Schweizer Baureihe RFe 4/4
Deh 4/4 der Furka-Oberalp-Bahn
Baureihe 4061 der ÖBB

Als Gepäcktriebwagen beziehungsweise Gepäcklokomotive werden bei der Eisenbahn Triebwagen oder Lokomotiven bezeichnet, die nur über ein Gepäck-Abteil, aber keine Möglichkeit zur Reisendenbeförderung verfügen. Die Grenze zu Gütertriebwagen ist nicht klar definiert, da oft Gepäck und Stückgut gemeinsam transportiert werden. Bei Dampflokomotiven mit einem Gepäckabteil spricht man von einem Dampftriebwagen. Die hier behandelten Fahrzeuge dienen der ökonomischeren Betriebsführung auf Nebenstrecken mit geringem Gepäckaufkommen, es muss somit kein eigenständiger Gepäckwagen mitgeführt werden.

Inhaltsverzeichnis

Gepäcktriebwagen und -lokomotiven in Deutschland

Die Deutsche Reichsbahn beschaffte in den 1920er- und 1930er-Jahren einige Exemplare für den Stückgut-Schnellverkehr, das System konnte sich aber nicht durchsetzen. Nach dem Zweiten Weltkrieg baute die Deutsche Bundesbahn zwei ausgemusterte Triebwagen der S-Bahn Hamburg zu Gepäcktriebwagen zum Einsatz im Stückgut-Verkehr auf den S-Bahn-Strecken um. Diese Fahrzeuge mit der Baureihenbezeichnung ET 174 wurden schon nach wenigen Jahren wieder ausgemustert.

Besonders auf Klein- und Nebenbahnen mit elektrischer Traktion wurden jedoch bis zum Zweiten Weltkrieg zur effizienteren Abwicklung des Betriebs zweiachsige Gepäck- bzw. Gütertriebwagen eingesetzt. Der Personenverkehr wurde mit elektrischen Triebwagen durchgeführt, für Güterzüge hätten ansonsten eigene Lokomotiven und Wagen beschafft werden müssen. So besaß zum Beispiel die Schleizer Kleinbahn (GT 1 und GT 2) derartige Fahrzeuge. Auch die Königlich Bayerischen Staats-Eisenbahnen besaßen ein solches Fahrzeug, das wie die erstgenannten später in den Besitz der Deutschen Reichsbahn überging.

Gepäcktriebwagen und -lokomotiven in Österreich

Ebenfalls zu den Gepäcktriebwagen zählt die ÖBB-Baureihe 4061, die jedoch auch kaum im Gepäckverkehr eingesetzt wurde und daher nach etwa 20 Jahren zur Lokbaureihe 1046 umgezeichnet wurde. Auch die Lokomotiven der ÖBB-Baureihe 2091 besitzen (von späteren Umbauten abgesehen) ein Gepäckabteil, dennoch wurden sie von den Österreichischen Bundesbahnen als Lokomotiven bezeichnet, nachdem die Deutsche Reichsbahn diese Fahrzeuge zwischen 1938 und 1945 als Triebwagen nummeriert hatte. Weitere österreichische Gepäcktriebwagen waren die beiden Exemplare der Baureihe BBÖ ET 30.

Gepäcktriebwagen und -lokomotiven in der Schweiz

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Siehe auch


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