Gerd Theißen

Gerd Theißen

Gerd Theißen (* 24. April 1943 in Rheydt) ist emeritierter Professor für Neues Testament am Fachbereich Evangelische Theologie der Universität Heidelberg.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Theißen studierte Evangelische Theologie und Germanistik und promovierte mit Untersuchungen zum Hebräerbrief 1968 bei Philipp Vielhauer zum Dr. theol. in der Disziplin Neues Testament. Anschließend übernahm er die Stelle des Studieninspektors am Evangelisch-Theologischen Stift an der Universität Bonn. Seine Habilitation erfolgte 1972 in demselben Fach mit einer formgeschichtlichen Arbeit über urchristliche Wundergeschichten. In Bonn war er Lehrer am Gymnasium für die Fächer Deutsch und Religion sowie Privatdozent. 1978 folgte er einem Ruf an die Universität Kopenhagen, wo er sich u.a. mit der skandinavischen Religionspsychologie der Uppsala-Schule beschäftigte. Seit 1980 ist er Professor an der Universität Heidelberg. Er fand international Beachtung; die meisten seiner Bücher wurden ins Englische übersetzt. Im Jahre 2002 wurde ihm von der British Academy die Burkitt-Medaille für biblische Studien verliehen.[1]

Sein Schwerpunkt liegt auf den Gebieten der Sozialgeschichte des Urchristentums, historischer Jesus sowie in einer methodisch disziplinierten psychologischen Exegese. Er war einer der ersten Pioniere, der mit soziologischen Methoden das Neue Testament studiert hat. Daneben hat er verschiedene Predigtbände, eine Homiletik und eine Bibeldidaktik veröffentlicht.

Theißen ist mit der Psychotherapeutin Dr. Christa Theißen verheiratet.

Von 2007 bis einschließlich September 2009 war Theißen Sekretar der Philosophischen Klasse der Heidelberger Akademie der Wissenschaften.

Werke (Auswahl)

  • Die Entstehung des Neuen Testaments als literaturgeschichtliches Problem, Universitätsverlag Winter 2007 ISBN 3-825-35323-0
  • Erleben und Verhalten der ersten Christen. Eine Psychologie des Urchristentums, Gütersloher Verlagshaus, Gütersloh 2007, ISBN 978-3-579-08014-7
  • Jesus als historische Gestalt. Beiträge zur Jesusforschung. (FRLANT 202), Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2003 ISBN 3-525-53886-3
  • Der Schatten des Galiläers. Historische Jesusforschung in erzählender Form (1986; 15. Aufl. 2001). Sonderausgabe Gütersloher Verlagshaus, Gütersloh 2004 ISBN 978-3-579-06404-8
  • Studien zur Soziologie des Urchristentums. (WUNT 19), 3. Aufl. Mohr, Tübingen 1989 ISBN 3-16-145448-0
  • Lebenszeichen. Predigten und Meditationen, Gütersloher Verlagshaus, Gütersloh 1998 ISBN 3-579-03079-5
  • Zeichensprache des Glaubens. Chancen der Predigt heute, Gütersloher Verlagshaus, Gütersloh 1994 ISBN 3-579-02068-4
  • Lokalkolorit und Zeitgeschichte in den Evangelien. Ein Beitrag zur Geschichte der synoptischen Tradition. 2. Aufl. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1992 ISBN 3-525-53522-8
  • Psychologische Aspekte paulinischer Theologie, 2. Aufl. Vandenhoeck und Ruprecht, Göttingen 1993 ISBN 3-525-53566-X
  • Soziologie der Jesusbewegung. Ein Beitrag zur Entstehungsgeschichte des Urchristentums. 7. Aufl. Chr. Kaiser, Gütersloh 1997 ISBN 3-579-05035-4
  • Urchristliche Wundergeschichten. Ein Beitrag zur formgeschichtlichen Erforschung der synoptischen Evangelien. 7. Aufl. Gütersloher Verlagshaus, Gütersloh 1998 ISBN 3-579-04478-8
  • Das Neue Testament. Beck'sche Reihe 2192. C.H. Beck Wissen. Beck, München 2002 ISBN 3-406-47992-8
  • (zus. mit A. Merz): Der historische Jesus. 3. Aufl. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2001 ISBN 3-525-52198-7
  • Die Religion der ersten Christen. Eine Theorie des Urchristentums. (2000) 3. Aufl. Kaiser, Gütersloher Verlagshaus, Gütersloh 2003 ISBN 3-579-02623-2
  • Zur Bibel motivieren. Aufgaben, Inhalte und Methoden einer offenen Bibeldidaktik. Kaiser, Gütersloher Verlagshaus, Gütersloh 2003 ISBN 3-579-05393-0
  • Die Jesusbewegung: Sozialgeschichte einer Revolution der Werte. Gütersloher Verlagshaus, Gütersloh 2004 ISBN 3-579-06503-3
  • Biblischer Glaube in evolutionärer Sicht, München 1984
  • Evolution, S. 147-158. In: Im Anfang war (k)ein Gott, hrsg. von T. D. Wabbel, Patmos, Düsseldorf 2004

Einzelnachweise

  1. http://www.britac.ac.uk/misc/medals/burkitt.cfm

Weblinks


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