- Alexander Melentjewitsch Wolkow
-
Alexander Melentjewitsch Wolkow (russisch Александр Мелентьевич Волков, wiss. Transliteration Aleksandr Melent'evič Volkov; * 2. Julijul./ 14. Juli 1891greg. in Ust-Kamenogorsk, Russisches Kaiserreich; † 3. Juli 1977 in Moskau, Sowjetunion) war ein russischer Schriftsteller. Große Popularität erlangte er mit seinem Kinderbuch »Der Zauberer der Smaragdenstadt« und den folgenden Bänden der Zauberland-Reihe (auch Wunderland-Reihe genannt).
Inhaltsverzeichnis
Biographie
Der im Osten des heutigen Kasachstan geborene Wolkow beschäftigte sich schon als Jugendlicher intensiv mit Literatur. Sein Vater, ein pensionierter Feldwebel, hatte ihm bereits mit vier Jahren das Lesen beigebracht. Auf Grund seiner guten Lesekenntnisse wurde er zwei Jahre später direkt in die 2. Klasse eingeschult. Er beendete die Grundschule mit zwölf Jahren als bester Schüler seines Jahrgangs und legte dann auf dem Gymnasium sein Examen ab. Von 1907 bis 1910 studierte er Mathematik am Staatlichen Pädagogischen Institut in Tomsk. Danach arbeitete er als Lehrer, zunächst in Kolywan im Altai und dann in Ust-Kamenogorsk an der Schule, wo er sine Ausbildung begann. In den 1920er Jahren zog er zunächst nach Jaroslawl und war dort Schuldirektor und wurde 1929 in Moskau stellvertretender Leiter der Arbeiterfakultät. Nach einem siebenmonatigen Kurs der Mathematik an der Universität Moskau arbeitete er von 1933 bis 1953 als Lehrbeauftragter und später als Dozent am Lehrstuhl für Höhere Mathematik an der Staatlichen Universität für Buntmetalle und Gold.
Seit 1917 veröffentlichte er erste literarische Arbeiten. In den 1930er Jahren begann er mit dem Erlernen der englischen Sprache und übersetzte auch erste Werke ins Russische. Dabei wollte er auch die Geschichte »Zauberer von Oz« des Schriftstellers Lyman Frank Baum übersetzen. Die Übersetzung sollte seine schriftstellerische Arbeit nachhaltig beeinflussen. Während des Übersetzens fügte Wolkow nach und nach verschiedene Elemente hinzu. Schließlich nahm er komplette Änderungen an den Personennamen und Begebenheiten vor und schuf damit ein eigenständiges Buch: Der Zauberer der Smaragdenstadt. Das Werk wurde 1939 erstmals in der Sowjetunion veröffentlicht. 1959 wurde das Buch in einer überarbeiteten Fassung und mit den Zeichnungen von Leonid Wladimirski versehen neu herausgegeben. In den Folgejahren wurde das Kinderbuch in den Staaten des Ostblocks und vor allem in der DDR erfolgreich immer wieder neu aufgelegt. Nach dem großen Erfolg des ersten Bandes verfasste Wolkow ab 1963 noch fünf weitere Bücher, welche die Geschichte des Zauberlandes weitererzählen.
Werke
Zauberland-Reihe
»Der Zauberer der Smaragdenstadt«, das erste Buch der Smaragdenstadt-Bücher, ist noch sehr stark Baums Buch »Der Zauberer von Oz« nachempfunden. Die Folgebücher behandeln stets Konflikte zwischen oder mit den Völkern des Zauberlandes und propagieren dabei egalitär-humanistische Moralvorstellungen.
Der letzte Teil nimmt mit der Ankunft von Außerirdischen auf spielerische Weise sogar Science-Fiction-Elemente auf. Zur Beliebtheit der Bücher haben auch die liebevollen Illustrationen des Grafikers Leonid Wladimirski beigetragen.
- Der Zauberer der Smaragdenstadt (Волшебник Изумрудного города; 1939, überarbeitet 1959)
- Der schlaue Urfin und seine Holzsoldaten (Урфин Джюс и его деревянные солдаты; 1963)
- Die sieben unterirdischen Könige (Семь подземных королей; 1964)
- Der Feuergott der Marranen (Огненный бог Марранов; 1968)
- Der gelbe Nebel (Жёлтый туман; 1970)
- Das Geheimnis des verlassenen Schlosses (Тайна заброшенного замка; 1975)
Seit 1993 wurde die Reihe von anderen Autoren fortgesetzt.
Weitere Werke
- Zwei Brüder (1950)
- Die Baumeister (1954)
- Reise ins dritte Jahrtausend (1963)
- zahlreiche Übersetzungen (z. B. Werke von Jules Verne)
Weblinks
Kategorien:- Autor
- Literatur (20. Jahrhundert)
- Literatur (Russisch)
- Kinder- und Jugendliteratur
- Russe
- Geboren 1891
- Gestorben 1977
- Mann
Wikimedia Foundation.