- Geschichte Guyanas
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Vor 500 Jahren siedelten sich die ersten Europäer an. In der Vergangenheit wechselte Guyana zwischen spanischer, französischer, niederländischer und britischer Herrschaft. Guyana hat sich am 26. Mai 1966 für unabhängig erklärt. Die am 23. Februar 1970 gegründete Republik ist die bis heute herrschende Staatsform von Guyana.
Inhaltsverzeichnis
Die Zeit vor der Kolonisation
Die ersten „fremden“ Menschen in Guayana kamen vor 35.000 Jahren von Asien über Nordamerika ins Land. Sie waren Nomaden, die langsam über Zentralamerika nach Südamerika kamen. Zu Zeiten der Reisen des Christoph Kolumbus war die Bevölkerung Guyanas in zwei Gruppen unterteilt. Eine der Hinterlassenschaften der indigen Völker war das Wort Guyana, das heute nicht nur für das hier beschriebene Land benutzt wird, sondern auch für Surinam (Niederländisch-Guyana) und für Französisch-Guyana. Das Wort „Guyana“ bedeutet so viel wie „Land des Wassers“. Tatsächlich gibt es in Guyana eine Vielzahl von Flüssen und Bächen.
Historiker vermuten, dass die Arawak und die Kariben aus dem südamerikanischen Hinterland Richtung Norden über Guyana in die Karibik wanderten. Die friedlichen Arawak besiedelten die karibischen Inseln vor den Kariben. Die Arawak bestanden zum größten Teil aus Bauern, Jägern und Fischern. Die friedliche Ruhe der Arawak wurde dann aber bald von den kriegerischen Kariben zerstört, die aus dem Inneren Südamerikas kamen. Am Ende des 15. Jahrhunderts vertrieben die Kariben die Arawak Richtung Kleine Antillen. Die spanischen Siedler fanden schnell heraus, dass die Arawak im Gegensatz zu den Stämmen in der übrigen Karibik leicht zu erobern sind.
Frühe Besiedlung und europäische Kolonisierung
Obwohl der in spanischen Diensten stehende Christoph Kolumbus Guyana bei seiner drittem Amerikareise entdeckte, wurde das heutige Guyana im 17. und 18. Jahrhundert aus den durch die Niederlande gegründeten Kolonien Essequibo, Demerara und Berbice von dem Königreich Niederlande beansprucht. Die Niederlande hatten sich um 1500 für von Spanien unabhängig erklärt. Um 1600 entwickelte sich das Land zu einer Handels- und Kolonialmacht. Die ersten Gebiete Guyanas besiedelten die Niederlande um 1616. Der ursprüngliche Zweck für die Besiedlung durch die Niederlande war der Handel mit den Einheimischen. Das Ziel wurde bald auf „erobern“ korrigiert. Um diese Zeit hatten längst schon andere europäische Kolonialmächte Teile der Karibik erobert. Die Bevölkerungsmehrheit bildeten schwarze Sklaven aus Afrika.
1763 kam es in Berbice zum Sklavenaufstand unter Cuffy (der heute der Nationalheld Guyanas ist) gegen die Niederländer. Rund 3000 Sklaven kämpften für ihr Land. Auf zwei Plantagen in Canje Berbice rebellierten die Sklaven für Kontrolle in der Region. Da Plantage um Plantage an die Sklaven fiel, floh die europäische Bevölkerung und bald war nur die Hälfte der ursprünglichen weißen Bevölkerung in Guyana.
Die drei Kolonien wechselten bis 1815 mehrmals zwischen den Kolonialmächten Niederlande, Großbritannien und Irland und Frankreich die Besitzer. Nach der Niederlage von Napoléon Bonaparte wurden diese drei Kolonien beim Wiener Kongress 1815 offiziell an das Vereinigte Königreich übertragen. Im Jahre 1831 wurden diese Gebiete dann als Britisch-Guayana zusammengefügt.
Guyana als britische Kolonie
Nachdem 1834 die Sklaverei abgeschafft wurde, importierten die Briten ab 1838 vor allem Kontraktarbeiter aus Britisch-Indien als Ersatz für die von Zuckerrohr-Plantagen wegziehenden Afro-Guyaner.
Im Jahre 1953 intervenierten britische Truppen in Britisch-Guayana. Großbritannien befürchtete, dass das Ehepaar Janet und Cheddi Jagan und die von ihnen gegründete People's Progressive Party (PPP) aus Guyana ein kommunistisches Land machen wollten.
Staatliche Unabhängigkeit
Guyana erreichte die Unabhängigkeit vom Vereinigten Königreich schließlich am 26. Mai 1966 und wurde am 23. Februar 1970 unter Premier Forbes Burnham vom People's National Congress (PNC) zur Kooperative Republik erklärt.
Seit den 60er Jahren des 20. Jahrhunderts spielen ethnische Konflikte zwischen den Afro-Guyanern und den Indisch-Guyanern in Gesellschaft und Politik immer wieder eine Rolle.
In 1978 war Guyana durch das Blutbad in Jonestown in den Weltnachrichten. Sektenführer Jim Jones des Peoples Temple gab nach der Ermordung eines amerikanischen Politikers seinen Anhängern Auftrag zum kollektiven Selbstmord.
Im Jahre 1980 wurde ein neues Grundgesetz angenommen. Hierbei wurde das Amt als Premierminister qua Macht eingeschränkt und das ausführende Präsidentschaftsamt eingeführt.
1989 startete die Regierung Guyanas ein Wirtschaftsprogramm, welches eine drastische Wende weg von staatlich kontrollierter Planwirtschaft, hin zu einer freien Marktwirtschaft mit offenen Märkten, bewirkte.
Nach den Präsidentschaftswahlen von 1992, die durch Cheddi Jagan von der PPP gewonnen wurde, kam es durch militante Anhänger der unterlegenen PNC zu heftigen Ausschreitungen in der Hauptstadt Georgetown. Nachdem Jagan 1997 gestorben war, wurde im Dezember 1997 seine Witwe, Janet Jagan zur neuen Präsidentin gewählt. Im August 1999 trat sie aus gesundheitlichen Gründen ab und Bharrat Jagdeo wurde neuer Staatspräsident von Guyana.
Zuletzt am 2. September 2006 wurde Bharrat Jagdeo in seinem Amt als Präsident bestätigt.
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