- Gewöhnliches Hirtentäschelkraut
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Gewöhnliches Hirtentäschel Systematik Unterklasse: Rosenähnliche (Rosidae) Ordnung: Kreuzblütlerartige (Brassicales) Familie: Kreuzblütengewächse (Brassicaceae) Gattung: Hirtentäschel (Capsella) Art: Gewöhnliches Hirtentäschel Wissenschaftlicher Name Capsella bursa-pastoris (L.) Medik. Das Gewöhnliche Hirtentäschel (Capsella bursa-pastoris), auch Hirtentäschelkraut genannt, ist eine Pflanzenart in der Familie der Kreuzblütengewächse (Brassicaceae).
Der wissenschaftliche Name Capsella bursa-pastoris kommt von lat. capsa = Kapsel, bursa = Tasche und pastor = Hirt, da die Kapseln der Pflanze wie die Taschen von Hirten geformt sein sollen.
Inhaltsverzeichnis
Beschreibung
Das Gewöhnliche Hirtentäschel ist eine ein- bis zweijährige krautige Pflanze. Es werden Wuchshöhen von nur wenigen Zentimetern bis zu 40 cm erreicht. Die Grundblätter sind schmal-länglich, gezähnt bis fiederspaltig, selten ganzrandig, rosettig. Darüber wächst der Stängel, an dem sich langgestielte herzförmige bis dreieckige Schötchen befinden. An seiner Spitze bildet das Gewöhnliche Hirtentäschel eine Ansammlung weißer Blüten in einer Trugdolde aus.
Blütezeit ist bei günstigen Bedingungen fast das ganze Jahr. Es ist eines der hartnäckigsten Wildkräuter. Pro Jahr sind bis zu vier Generationen möglich. Eine Pflanze produziert bis zu 64.000 Samen.
Vorkommen
Diese Art kommt in ganz Europa vor und ist in Österreich sehr häufig. Als Standort werden Ruderalstellen, Äcker und Gärten bevorzugt. Die Pflanzen sind stickstoffliebend. Das Hirtentäschelkraut ist bis in die subalpine Höhenstufe verbreitet.
Anwendung
Das Hirtentäschelkraut wird für volksmedizinische Zwecke zumeist als Tee zubereitet. Es kann den Blutdruck beeinflussen (Wirkung sowohl gegen hohen als auch gegen niedrigen Blutdruck) und wird manchmal zur Behandlung von Schuppenflechte und Ekzemen eingesetzt. Darüber hinaus besitzen einige Inhaltsstoffe eine blutstillende Wirkung.
Die Vitamin-C-haltigen Blätter eignen sich mit ihrer Schärfe auch als Zutat wildpflanzenreicher Küche, beispielsweise in Salaten oder zu einem Kräuterdip. Des Weiteren enthalten die Pflanzen Cholin und Acetylcholin.
Volkstümliche Namen
Für das Gewöhnliche Hirtentäschel sind viele volkstümliche Namen wie Taschenkraut, Schneiderbeutel, Schinkenkraut, Säcklichrut, Löffeli, Herzkraut und Bauernsenf bekannt.
Systematik
Die erste Beschreibung unter dem Taxon Thlaspi bursa-pastoris durch Carl von Linné wurde 1753 veröffentlicht.[1] Der deutsche Botaniker Friedrich Kasimir Medikus bezog sich 1792 auf dieses Basionym, verschob die Art jedoch unter dem heute gültigen Taxon Capsella bursa-pastoris in eine andere Gattung.[2]
Quellen
- Encke, Buchheim, Seybold: Zander Handwörterbuch der Pflanzennamen, 15. Auflage, ISBN 3-8001-5072-7
- D. Aichele, M. Golte-Bechtle: Was blüht denn da?, 54. Auflage 1991, Kosmos Verlag
Einzelnachweise
- ↑ Species plantarum 2:647, 1753.
- ↑ Pfl.-Gatt. 85. 1792. Siehe Eintrag bei GRIN.
Weblinks
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