Gey

Gey
Gey
Gemeinde Hürtgenwald
Koordinaten: 50° 45′ N, 6° 25′ O50.7494444444446.4188888888889Koordinaten: 50° 44′ 58″ N, 6° 25′ 8″ O
Fläche: 11,61 km²
Einwohner: 1.767 (1. Apr. 2011)
Eingemeindung: 1. Juli 1969
Postleitzahl: 52393
Vorwahl: 02429
Blick der Hauptstraße entlang
Kreuz an der Ecke Josef-Köller-Straße - Oberstraße

Gey ist ein Ort in der Gemeinde Hürtgenwald im Kreis Düren in (Nordrhein-Westfalen) mit 1.767 (Stand: 1. April 2011) Einwohnern.

Inhaltsverzeichnis

Lage

Gey liegt an der Grenze des Nationalparks Eifel und dem Deutsch-Belgischen Naturpark Hohes Venn-Eifel südlich von Düren. Die Nachbardörfer sind Straß (Hürtgenwald) im Südosten, Großhau im Südwesten und Birgel (Düren) im Nordosten. Durch Gey verlief bis Dezember 2009 die Bundesstraße 399, welche durch eine Ortsumgehung ersetzt wurde, die nun östlich um den Ort herum geführt wird.

Geschichte

→ Siehe auch Liste der Baudenkmäler in Hürtgenwald Schon während der Römerzeit tauchten in der Nähe des heutigen Forsthauses und in der Hormer Gegend erste römische Besiedlungen auf. Der Grund dafür lag wohl an den großen Blei- und Schiefervorkommen, die für viele die Existenzgrundlage bildeten.

Herkunft des Namens

Über die Herkunft des Ortsnamens gibt es verschiedene Deutungen:

Zum einen soll dort zur Zeiten Karls des Großen ein Jagdgehege gewesen sein, das im Althochdeutschen mit „Gehagon“ oder „Gahagon“ benannt wurde. Daraus solle sich später der Name „Gey“ entwickelt habe.

Eine andere Theorie ist, dass der Name auf das althochdeutsche „gahi“ = „jäh“ zurückzuführen ist, da das Gebirge ober- und unterhalb von Gey stark abfällt.

Erstmals aufgetaucht ist der Name bereits 1387 in einem Schöffenprotokoll, in dem ein Dürener Schöffe namens Johann von der Geyen erwähnt wird. Ab 1476 wird der Ort in schriftlichen Dokumenten "in den Geyen" benannt.

Der Ardbinna-Stein

Ardbinna-Stein in Gey

Eher unauffällig steht heute in der Nähe des Dorfplatzes eine Kopie des Ardbinna-Steines. Dieser wurde 1859 bei der Rodung des Beybusches im Anstieg aus dem heutigen Beytal gefunden. Da Gey in der Römerzeit noch zu dem Gebiet der Ardennen gehörte, setzte ihn der Römer Julius T. Aequalis im Andenken an die Ardennengöttin Ardbinna, die ihn schützend durch den Bergwald geleitet hatte. Die Inschrift lautet übersetzt etwa "Diesen Stein setzte Julius T. Aequalis der Göttin Ardbinna. Er erfüllte damit gern und nach Gebühr das gemachte Gelübde". Der Originalstein steht heute im Rheinischen-Landesmuseum Bonn.

Im Herbst 2007 widmete der Heimat-Wander und Verkehrsverein Gey-Straß e.V. dem Stein den sogenannten Ardbinna-Wanderweg, auf dem man zahlreiche Zeugnisse aus der Vergangenheit der Orte Gey, Straß und Horm entdecken kann.

Zweiter Weltkrieg

In der unmittelbaren Umgebung von Gey ist von der Allerseelenschlacht vom 2. bis 8. November 1944, bei der der Ort völlig zerstört wurde, nichts mehr zu erkennen. Die meisten Häuser hatten nicht einmal mehr Grundmauern, geschweige Dächer. Die Kirche bestand noch aus zwei ca. 1,80 m bis 2 m hohen Türpfosten, die an der großen Türe unter dem Rosenfenster waren. Der Rest der Kirche lag in Schutt und Asche. Das Dorf und die Umgebung waren von Minen und Patronen sowie Granaten und mehr verseucht. Es lagen sehr viele tote Soldaten im Dorf herum, die von den ersten Geyern, die aus der Evakuierung zurück waren, sowie den Soldaten, die zuvor im Ort kämpften, beiseite geschaffen worden.Die meisten wurden auf dem örtlichen Friedhof beigesetzt. Nach dem Krieg wurden die Leichname auf den Ehrenfriedhof Hürtgen umgebettet.

Jüdischer Friedhof

Jüdischer Friedhof (Gey)

Natur

Zu Beginn des 21. Jahrhunderts ist Gey als Grenzdorf des Naturparks Hohes Venn-Eifel um Tourismus bemüht. Naturliebhaber finden hier einen Ausgangspunkt für noch wenig frequentierte Wanderwege durch den Hochwald rund um das Forsthaus Gey und Geyer Kreuz. Zugleich ist Gey Grenzgemeinde des Nationalparks Eifel.

Wirtschaft

Noch um 1900 lebten die Einwohner hauptsächlich von der Landwirtschaft und vom Schieferabbau in der Nähe der Wehebachtalsperre.

Neugliederung

Am 1. Juli 1969 schlossen sich die ehemals selbstständigen, im Amtsverband Straß-Bergstein verwalteten Gemeinden Bergstein, Brandenberg, Gey, Großhau, Hürtgen, Kleinhau und Straß freiwillig zur Gemeinde Hürtgenwald zusammen.[1] Im Rahmen der kommunalen Neugliederung (Aachen-Gesetz) entstand die Gemeinde Hürtgenwald in ihrer jetzigen Größe am 1. Januar 1972. Bis zum Neubau des Rathauses in Kleinhau hatte die Gemeindeverwaltung noch in der Dürener Straße in Gey ihren Sitz.

Umstrukturierung

Im Jahr 2009 wurde um Gey die Ortsumgehung B 399n gebaut, welche zu einer Verkehrsentlastung für den Ort geführt hat. Aus diesem Grund ist es zukünftig geplant, den Ort attraktiver zu gestalten. Dazu soll die ehemalige Trasse der B 399 in eine Dorfstraße umgewandelt werden.

Einzelnachweise

  1. Martin Bünermann: Die Gemeinden des ersten Neugliederungsprogramms in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1970.

Weblinks

 Commons: Gey – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien

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