- Ghezze
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Max Ghezze (* 1889; † 6. November 1912 in Innsbruck) war ein österreichischer Medizinstudent.
Ghezze studierte an der Universität Innsbruck und war dort aktives Mitglied der A.V. Raeto Bavaria Innsbruck. Er ist das bekannteste Opfer der Auseinandersetzungen zwischen katholischen und freiheitlichen Studentenverbindungen vor dem ersten Weltkrieg im Rahmen des Akademischen Kulturkampfes. Ghezze wurde bei einem Raufhandel mit Mitgliedern des Corps Gothia schwer am Kopf verletzt. Die freiheitlich geprägte Polizei Innsbrucks brachte den Bewusstlosen in eine Ausnüchterungszelle. Erst am folgenden Tag klärte sich das Missverständnis auf und der Schwerverletzte wurde ins Hospital gebracht. Die Gehirnblutungen waren jedoch so schwer, dass Ghezze am 6. November 1912 starb.
Am 9. November fand das Begräbnis statt, ca. 10.000 Personen nahmen am Begräbnis teil oder flankierten die Straßen. Der Rektor und die Dekane der theologischen und medizinischen Fakultät, sowie hohe Persönlichkeiten des Landes und der Stadt nahmen an der Beerdigung teil. Das Begräbnis wurde als Demonstration des katholischen Österreichs empfunden.
Der Tod von Max Ghezze war einer der Höhepunkte des Kulturkampfes zwischen schlagenden und konfessionellen Verbindungen vor dem ersten Weltkrieg. Dabei kam es immer wieder zu Zusammenstößen, tödliche Zwischenfälle waren jedoch sehr selten.
Personendaten NAME Ghezze, Max KURZBESCHREIBUNG österreichisches Todesopfer im akademischen Kulturkampf GEBURTSDATUM 1889 STERBEDATUM 6. November 1912 STERBEORT Innsbruck
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