- Alexandre Andrault de Langeron
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Alexandre-Louis Andrault, comte de Langéron (russisch: Александр Федорович Ланжерон, wiss.: Aleksandr Fjodorovič Langeron franz. Alexandre-Louis Andrault; * 13. Januar 1763 in Paris; † 4. Juli 1831 in St. Petersburg) war ein General der Infanterie der russischen Armee französischer Herkunft.
Leben
1768 trat Langéron als Kadett in die französische Armee ein. Seinen ersten Kriegseinsatz absolvierte er zwischen 1782 und 1786 auf Saint-Domingue (Haiti) um dort die Unabhängigkeitsbewegung zu bekämpfen. Unter dem Befehl von General Rochambeau diente er während der nordamerikanischen Expedition. Dort wurde er auch wegen Tapferkeit ausgezeichnet und befördert.
Langeron kam im Rang eines Colonel en second nach Frankreich zurück. Im Zuge der politischen Ereignisse der französischen Revolution emigrierte er 1789 nach Russland und trat dort in die Armee ein. Sein erster Einsatz in russischen Diensten war seine Teilnahme am Russisch-Schwedischen Krieg. Im Russisch-Österreichischen Türkenkrieg (1787-1792) zeichnete er sich bei der Erstürmung der Stadt Ismajil (heute Ukraine) durch Tapferkeit und Können aus. Dafür ließ ihm Zarin Katharina II. einen Ehrendegen übersenden.
Als Generalleutnant führte Langeron in der Schlacht bei Austerlitz die zweite russische Kolonne gegen Frankreich. Von 1807 an war Langeron am Russisch-Türkischen Krieg (1806–1812) beteiligt und machte sich 1810 insbesondere um die Einnahme Silistras verdient.
In dem Feldzug von 1812 zeichnete Langeron sich wiederholt aus; u.a. auch durch die rege Fürsorge für seine Landsleute während des Rückzugs. In der zweiten Hälfte des Feldzugs von 1813 befehligte Langeron unter Generalfeldmarschall Gebhard Leberecht von Blücher ein Kontingent Russen. An der Katzbach (Niederschlesien) zwang er eine französische Division unter Befehl von Puthod zur Kapitulation, im Januar 1814 umschloss er die Festung Mainz rechtsrheinisch.[1]
Auch in der Völkerschlacht bei Leipzig focht Langeron mit Auszeichnung. Im Feldzug von 1814 erstürmte er am 30. März die Höhen des Montmartre (Kapitulation von Paris); 1815 befehligte er ein Korps von 35.000 Mann, ohne jedoch ein Gefecht zu liefern. Nach der Rückkehr nach Russland 1815 wurde er Gouverneur der Krim und 1822 Generalgouverneur von Neurussland. Langeron führte 1829 als General der Infanterie ein Armeekorps gegen die Hohe Pforte und begab sich nach dem Frieden nach Petersburg, wo er 4. Juli 1831 an der Cholera starb.
Literatur
- Jaromir Hirtenfeld: Der Militär-Maria-Theresien-Orden und seine Mitglieder, Wien 1857, S.1311
Einzelnachweise
- ↑ Carl von Plotho: Der Krieg in Deutschland und Frankreich in den Jahren 1813 und 1814 Berlin, 1817, S. 45
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