- Grand-Prix-Saison 1904
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Die Grand-Prix-Saison 1904 brachte mit den ersten Rennen in Deutschland und den USA eine Internationalisierung des Motorsports. Gleichzeitig war es das erste Jahr ohne Stadt-zu-Stadt-Rennen, die nach dem Rennen Paris-Madrid 1903 verboten worden waren.
Inhaltsverzeichnis
Rennergebnisse
Gordon-Bennett-Cup - Homburg
Platz Fahrer Team Zeit 1 Léon Théry Richard-Brasier 5:50.01,4 2 Camille Jenatzy Mercedes + 11.28,0 3 Henry Rougier Turcat-Méry + 57.08,8 Durch den Sieg von Camille Jenatzy auf Mercedes beim Gordon-Bennett-Cup 1903 war Deutschland als Austragungsort dieses Rennens vorgegeben.
Als Strecke diente am 17. Juni 1904 der 128 km lange Rundkurs bei Homburg durch den Taunus, der viermal durchfahren werden musste. In Anwesenheit Kaiser Wilhelms II. traten 18 Autos aus sieben Nationen an; der Sieg ging an den Franzosen Léon Théry.
Ardennen-Rennen - Bastogne
Platz Fahrer Team Zeit 1 George Heath Panhard & Levassor 5:30.49,0 2 Georges Teste Panhard & Levassor + 55,0 3 Albert Clément Clément-Bayard + 3.54,2 Am 25. Juli 1904 fand das Ardennenrennen bei Bastogne in Belgien zum dritten Mal statt. Nach einem harten Kampf mit seinem Teamkollegen Teste gewann der US-Amerikaner George Heath.
Vanderbilt Cup - Long Island
Platz Fahrer Team Zeit 1 George Heath Panhard & Levassor 5:26.45,0 2 Albert Clément Clément-Bayard + 1.28,0 keine weiteren Fahrer im Ziel Auf Einladung des amerikanischen Industriellen William Kissam Vanderbilt versammelte sich die Motorsport-Elite Europas am 8. Oktober 1904 erstmals bei einem Rennen in den USA.
Die 46 Kilometer lange Strecke lag auf Long Island. Die durch den Sieg des Lokalmatadors George Heath begeisterte Menge stürmte die Strecke, so dass das Rennen nach der Ankunft des Zweiten abgebrochen werden musste.
Details
Gordon-Bennett-Cup - Homburg
Um die Austragung des Rennens in Deutschland hatten sich einige Gemeinden beworben. Ausschlag für die Entscheidung, das Rennen im Taunus durchzuführen, gab wohl die Empfehlung Kaiser Wilhelm II, der das Landgrafenschloss in Bad Homburg gerne als Sommerresidenz nutzte. Es war auch Kaiser Wilhelm, der kurze Zeit vorher das wiedererrichtete Römerkastell Saalburg eröffnet hatte, das nun Start und Zielpunkt des Rennens wurde. Neben dem Kaiserpaar wurden allein in Bad Homburg 3113 internationale Besucher gezählt. Rund um den Rennkurs säumte eine Million Besucher die Straßen.
Der Deutsche Automobilclub als Veranstalter hatte umfangreiche Sicherungsmaßnahmen getroffen. Zwar schieden 6 von 18 Wagen im Rennen aus. Unfälle wurden jedoch vermieden, obwohl die Strecke als anspruchsvoll galt: Höhenunterschiede zwischen 105 und 550 Meter über NN, Steigungen von 12–15 % auf Straßen, die heutigen Rennstrecken nicht wirklich entsprachen.
Ökonomisch war das Rennen kein Erfolg. Die Einnahmen von 140.000 Mark deckten gerade einmal die Hälfte der Kosten. Ein Großteil des Defizites war auf den Bau der Kaisertribüne an der Saalburg zurückzuführen. Für 95.000 Mark errichtete der Bad Homburger Architekt Louis Jacobi eine große Tribüne mit Kaiserloge für 2500 Personen.
Quellen
- Alfred Biallas: Das Gordon-Bennet-Rennen 1904. In: Ingrid Berg: Heimat Hochtaunus. Frankfurt 1988, ISBN 3-7829-0375-7, Seite 470–473
- Rudolf Krönke: Das Gordon-Bennett-Rennen im Taunus 1904, Erfurt 2003, ISBN 3-89702-645-7
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