Greenockit

Greenockit
Greenockit
Greenockite-259580.jpg
Greenockit aus der Tsumeb Mine, Namibia - Bildgröße 1 mm
Chemische Formel 6beta;-CdS
Mineralklasse Sulfide, Sulfosalze - Metall:Schwefel, Selen, Tellur = 1:1
II/C.13-30 (nach Strunz)
02.08.07.02 (nach Dana)
Kristallsystem hexagonal
Kristallklasse dihexagonal-pyramidal \ 6 m m
Farbe Bräunlich, Gelb, Grünlich, Orange, Rot
Strichfarbe Gelborange bis Ziegelrot
Mohshärte 3 bis 3,5
Dichte (g/cm3) 4,8
Glanz Diamantglanz bis Harzglanz
Transparenz durchscheinend bis undurchsichtig
Bruch muschelig
Spaltbarkeit unvollkommen nach {0001}, deutlich nach {1120}
Habitus hemimorphe, pyramidale Kristalle ; erdige, krustige Überzüge
Zwillingsbildung häufig Zwillinge und Drillinge
Kristalloptik
Brechungsindex ω=2,529 ε=2,506
Doppelbrechung
(optische Orientierung)
Δ=0,023 ; einachsig negativ
Weitere Eigenschaften
Chemisches Verhalten löst sich in Salzsäure unter Abgabe von Schwefelwasserstoffgas auf
Besondere Kennzeichen gelbe bis orange Fluoreszenz

Greenockit (veraltet: Cadmiumblende) ist ein eher selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der Sulfide und Sulfosalze mit einem Stoffmengenverhältnis Metall : Schwefel (Selen, Tellur) = 1 : 1. Es kristallisiert im hexagonalen Kristallsystem mit der chemischen Zusammensetzung CdS und entwickelt meist erdige, pulvrige oder krustige Überzüge, seltener kleine pyramidenförmige Kristalle in den Farben Gelb, Orange, Rot, aber auch grünliche und bräunliche. Es tritt zusammen mit anderen Sulfid-Mineralien wie Sphalerit und Bleiglanz auf und ist das einzige Cadmiummineral.

Inhaltsverzeichnis

Etymologie und Geschichte

Greenockit ist nach Charles Murray Cathcart, 2. Earl Cathcart benannt, damals besser bekannt als Lord Greenock, auf dessen Land es 1840 erstmals gefunden wurde.

Modifikationen und Varietäten

Greenockit ist eine von zwei Modifikationen des Cadmiumsulfids. Die zweite ist das kubisch kristallisierende Hawleyit.

Bildung und Fundorte

Greenockit ist ein typisches Sekundärmineral, bildet sich also durch Verwitterung oder Metamorphose unter anderem aus Sphalerit und überzieht dieses krustig. Massive Verkrustung sind auch in Hohlräumen vulkanischer Gesteine zu finden. Begleitminerale sind vor allem Prehnit, Zeolith und Calcit. Als sechseitige pyramidenförmige Kristalle bildet es sich vor allem in Erzgängen.

Fundorte sind unter anderem Llallagua in Bolivien, Příbram in Tschechien, der Bleiberg in Österreich, Renfrew in Schottland, sowie Missouri in den USA.

Kristallstruktur

Atomare Struktur von Greenockit

Greenockit entspricht strukturell dem Wurtzit, setzt sich also CdS4-Tetraedern zusammen. Jeweils ein Cadmiumatom ist von vier Schwefelatomen umgeben und umgekehrt. Die miteinander verbundenen Tetraeder sind in hexagonaler Anordnung geschichtet.

Verwendung

Greenockit ist zwar neben Monteponit und Otavit ein wichtiges Cadmiummineral, jedoch sind die Mineralfunde trotz des Gehaltes von 77,8 % Cadmium zu gering, um als Erz zu dienen. Cadmium erhält man als Nebenprodukt bei der Zink-Gewinnung.

Es wurde vermutet, aber bisher nicht bewiesen, dass Greenockit schon um die Zeitenwende als Pigment verwendet worden ist [1].

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Kremer-Pigmente - Cadmiumfarben

Literatur

  • Martin Okrusch, Siegfried Matthes: Mineralogie. 7. Auflage. Springer Verlag, Berlin 2005, ISBN 3-540-23812-3
  • Stefan Weiß: Das große Lapis Mineralienverzeichnis. 4. Auflage. Christian Weise Verlag, München 2002, ISBN 3-921656-17-6
  • Edition Dörfler: Mineralien Enzyklopädie, Nebel Verlag, ISBN 3-89555-076-0
  • Walter Schumann: Edelsteine und Schmucksteine. 13. Auflage. BLV Verlags GmbH, 1976/1989, ISBN 3-405-16332-3

Weblinks

 Commons: Greenockite – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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