Grevenburg

Grevenburg

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Grevenburg
Die Ruine der Grevenburg

Die Ruine der Grevenburg

Entstehungszeit: 1350
Burgentyp: Höhenburg
Erhaltungszustand: Ruine
Ort: Traben-Trarbach
Geographische Lage 49° 56′ 47,9″ N, 7° 6′ 55,9″ O49.9466277777787.1155305555556Koordinaten: 49° 56′ 47,9″ N, 7° 6′ 55,9″ O
Grevenburg (Rheinland-Pfalz)
Grevenburg

Die Grevenburg ist eine Burgruine über dem Stadtteil Trarbach (Traben-Trarbach / Mosel) im Landkreis Bernkastel-Wittlich in Rheinland-Pfalz und war ehemalige Residenz der Grafen von Sponheim.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die Höhenburg wurde 1350 von Graf Johann III. von Sponheim errichtet und löste die Starkenburg als Residenz der hinteren Grafschaft Sponheim ab. Nach dem Aussterben der Sponheimer 1437 wurde sie Sitz des Oberamtmannes. Im Jahr 1680 wurde sie von Ludwig XIV. erobert und als Teil des Befestigungssystems mit der Festung Mont Royal als Zentrum unter der Leitung von Sébastien Le Prestre de Vauban ausgebaut.

Als Vorfeste des Mont Royal gingen der Burg nach 1697 die äußeren Festungswerke wieder verloren. Im spanischen Erbfolgekrieg 1701-1714 eroberten die Franzosen unter Tallard 1702 diese Festung erneut, wehrten eine Belagerung Jahr 1703 ab und verstärkten ihn wieder nach Vaubans Plänen, allerdings ohne die drei Oberwerke. 1704 bezwang der hessische Erbprinz Friedrich das Wehrschloss und zwar auf Befehl des englischen Feldherrn Marlborough. Dann besetzten die Holländer die beschädigte Grevenburg und überließen sie im Frieden von 1714 Trier. Kurtrier reparierte ab 1730 die Kampfschäden, um Koblenz und den Rhein zu decken. Nachdem die Franzosen sie im polnischen Erbfolgekrieg 1734 zum vierten und letzten Mal nach kurzer, schärfster Belagerung unter ihrem späteren Kriegsminister Belle-Isle eingenommen hatten, wurde sie im Juli 1734 von den Franzosen gesprengt.[1]

Anlage

Heute existiert nur noch die westliche Fassade des ehemaligen Kommandantenhauses (eines älteren Wohnturms), aber etliche Fundamente der Burganlage sind noch erhalten[2]. Der Wohnturm (Donjon), der etwa doppelt so hoch war wie die verbliebene Westfassade des Kommandantenhauses hatte vier flankierende Ecktürme. Ein ähnlicher Bau befindet sich auf Schloss Gemünden. Daneben lag das Zeughaus und anschließend der alles überragende 35 m hohe Bergfried. Das Durchfahrtstor daneben flankierten zwei Pulvertürme, von denen einer noch erkennbar ist. Davor führte eine Holzbrücke über den heute planierten und als Parkplatz dienenden Hauptgraben zu zwei Vorwerken mit eigenen Felsengräben, deren Wehrgänge noch teilweise erhalten sind. Über der großen Schutthalde des hohen Südwalls stehen noch zwei Kasemattenbögen der schmalen Kasernen und ein Stützbogen des Offiziershauses. Von dort zweigten, von Türmen flankiert, Wehrmauer und Graben zur Stadt hin ab, ferner der Weg zu den Vor- und Unterwerken. Heute befindet sich auf dem Gelände eine Gaststätte, die an einen der vier Palastürme angelehnt ist. Vom Brückentor im Moseltal führt ein Wanderweg auf die Burg.[1]

Die Gräfin Loretta-Stiftung mit Sitz in Traben-Trarbach verfolgt das Ziel, die Erhaltung und Restaurierung der Grevenburg zu ermöglichen und zu fördern.[3]

Burgansichten

Literatur

  • Heinrich Disselnkötter: Die Grevenburg. Ein Beitrag zur Geschichte von Traben-Trarbach. Unveränd. Nachdr. der Ausg. Kreuznach 1899 mit einem Nachtrag von 1934. Neuheisel, Traben-Trarbach 1989.
  • Christofer Herrmann: Wohntürme des späten Mittelalters auf Burgen im Rhein-Mosel-Gebiet. Leidorf, Espelkamp 1995, ISBN 3-924734-14-3, S. 144 ff.: Zur Grevenburg (Veröffentlichungen der Deutschen Burgenvereinigung. Reihe A, Bd. 1), (Zugleich: Mainz, Univ., Diss., 1993).
  • Friedrich-Wilhelm Krahe: Burgen des deutschen Mittelalters. Grundriss-Lexikon. Lizenzausgabe. Bechtermünz-Verlag im Weltbild-Verlag, Augsburg 1996, ISBN 3-86047-219-4, S. 226.

Quellen

  1. a b Faltprospekt der Touristinformation Traben-Trarbach: Ruine Grevenburg der Sponheimer Grafschaft
  2. Faltblatt der Gräfin Loretta-Stiftung (Titelseite)
  3. Faltblatt der Gräfin Loretta-Stiftung (S. 11)

Weblinks

 Commons: Grevenburg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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