Alfred Dobbert

Alfred Dobbert
Alfred Dobbert

Alfred Dobbert (* 2. Januar 1897 in Barmen; † 19. November 1975 in Wuppertal) war ein sozialdemokratischer Politiker.

Inhaltsverzeichnis

Leben und Werk

Dobbert absolvierte nach der Volksschule eine Lehre als Riemendreher. Ab 1911 besuchte er die Fortbildungsschule in Benrath. Ein Jahr später trat er der sozialistischen Arbeiterjugend bei und 1913 wurde Dobbert Mitglied der freien Gewerkschaften (Deutscher Textilarbeiterverband). Im Jahr 1915 trat er der SPD bei. Während des Ersten Weltkrieges war er Soldat. Nach dem Krieg trat Dobbert zunächst der USPD bei und war von 1918 bis 1920 Redakteur der USPD-Zeitung Volkstribüne. Später war er dann wieder Mitglied der SPD. Von 1920 bis 1924 war er Gewerkschaftssekretär in Großenhain. Dort war er auch Stadtverordneter, dieselbe Position hatte er ab 1924 dann in Meißen.

In den Jahren 1926 bis 1930 war er Mitglied des Sächsischen Landtages und von 1930 bis 1933 Reichstagsmitglied. In den Jahren 1924 bis zu seiner Entlassung durch die Nationalsozialisten war er Redakteur der sozialdemokratischen Volkszeitung in Meißen. Anschließend war er bis Mai 1933 einige Zeit in Wohnungsschutzhaft. Danach war er abwechselnd als Autor, Seifenhändler und Versicherungsvertreter tätig. Im Jahr 1934 wurde er nach einer Haussuchung erneut verhaftet. Nach seiner Entlassung wurde Dobbert Bezirksleiter der Alten Leipziger Versicherung. Während des Zweiten Weltkrieges leistete er erneut Wehrdienst.

Nach dem Krieg war Dobbert ab 1946 Stadtverordneter in Wuppertal und Vorsitzender des SPD-Bezirks Niederrhein. Von 1950 bis 1952 saß er auch im Bundesvorstand der Partei. Ab 1952 war er dann Mitglied im Parteirat. Im Jahr 1961 wurde er zum Bürgermeister von Wuppertal gewählt. Beruflich arbeitete er von 1946 bis 1951 als Chefredakteur der sozialdemokratischen Zeitung Rhein-Echo in Düsseldorf. Im Jahr 1952 wechselte er wieder ins Versicherungsfach und wurde 1954 Direktor der Provinzialversicherungsanstalten der Rheinprovinz.

Dobbert war von 1946 zunächst Mitglied des ernannten Landtages von Nordrhein-Westfalen und dann bis 1966 Mitglied der gewählten Landtage. Dabei war er von 1947 bis 1966 stellvertretender Vorsitzender seiner Fraktion. Außerdem war er von 1948 bis 1966 Vizepräsident des Parlaments und daneben stellvertretender Vorsitzender verschiedener Ausschüsse.

1967 wurde ihm der Ehrenring der Stadt Wuppertal verliehen.[1]

Literatur

  • 60 Jahre Landtag Nordrhein-Westfalen. Das Land und seine Abgeordneten. Düsseldorf, 2006. S.233
  • Martin Schumacher, Katharina Lübbe, Wilhelm Heinz Schröder: M.d.R. Die Reichstagsabgeordneten der Weimarer Republik in der Zeit des Nationalsozialismus. politische Verfolgung, Emigration und Ausbürgerung, 1933–1945. Eine biographische Dokumentation. 3. Auflage. Droste, Düsseldorf 1994, ISBN 3-7700-5183-1. 

Weblinks

Einzelnachweise

  1. www.werner-steinbach.de Liste von Trägern des Ehrenrings der Stadt Wuppertal, Zugriff Mai 2008

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