- Alfred Fletcher
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Alfred Fletcher (* 20. Januar 1875 in Lampersdorf im Landkreis Oels, Provinz Schlesien; † 20. September 1959 in Herzogenaurach) war ein deutscher Offizier und Politiker (DNVP).
Inhaltsverzeichnis
Leben und Beruf
Nach dem Besuch des Friedrichs-Gymnasiums und des Realgymnasiums in Frankfurt (Oder) begann Fletcher eine militärische Laufbahn und trat am 22. März 1893 als Fähnrich in das Feld-Artillerie-Regiment Nr. 8 ein. Er besuchte die Kadettenanstalt in Wahlstatt und die Preußische Hauptkadettenanstalt in Groß-Lichterfelde, wurde am 14. August 1894 zum Offizier ernannt und nahm vom 13. Juli 1900 bis zum 15. Juli 1901 an der China-Expedition teil. In der Folgezeit unternahm er Reisen nach Südchina, Japan, Hawaii und Nordamerika. Ab November 1901 diente er als Offizier im Feld-Artillerie-Regiment Nr. 52.
Fletcher nahm von 1914 bis 1918 als Soldat am Ersten Weltkrieg teil. Er war zunächst Abteilungskommandeur der Ersatz-Abteilung 52, erlitt am 12. Oktober 1914 eine Verwundung und wurde am 15. Mai 1915 zum Abteilungskommandeur im Feld-Artillerie-Regiment Nr. 201 ernannt. In dieser Funktion durchlebte er die folgenden Kriegsjahre, zuletzt als Regimentsführer. Vom 1. Februar bis zum 25. Juli 1919 wirkte er als Befehlshaber der Baltischen Landeswehr im Baltikum. Als solcher war er zeitweise Militärgouverneur von Riga. Danach wurde er als Major aus der Reichswehr entlassen. Nach der Novemberrevolution zählte er zu den Gründern des Heimatbundes Ostpreußen in Königsberg, dessen Vorstand er während der Zeit der Weimarer Republik angehörte. Im Dritten Reich wurde Fletcher wegen seiner Haltung als Kommandeur der Landeswehr angefeindet und zeitweise inhaftiert. [1] 1945 musste er vor der Roten Armee nach Westdeutschland fliehen.
Politik
Fletcher wurde bei der Reichstagswahl im Mai 1924 für die Deutschnationale Volkspartei (DNVP) in den Deutschen Reichstag gewählt, dem er bis Dezember 1924 angehörte. Im Parlament vertrat er den Wahlkreis 1 (Ostpreußen).
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Claus Grimm: "Vor den Toren Europas" Velmede, Hamburg 1963. S.296
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