- Grube Bollnbach
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Bollnbach Abbau von Eisenerz Größte Tiefe 815 m Förderung/Gesamt 4,081 Mio.[1] t Eisenerz Seltene Mineralien Pyrolusit Beschäftigte 800 (1910er) Betriebsbeginn vor 1746 Betriebsende 2. Februar 1927 Geografische Lage Koordinaten 50° 46′ 50″ N, 7° 57′ 0″ O50.7806555555567.9499805555556Koordinaten: 50° 46′ 50″ N, 7° 57′ 0″ O Lage BollnbachGemeinde Herdorf Kreis Landkreis Altenkirchen Revier Bergrevier Daaden-Kirchen Die Grube Bollnbach war ein Bergwerk in Herdorf im Landkreis Altenkirchen in Rheinland-Pfalz.
Inhaltsverzeichnis
Gangmittel
Die Gangmittel der Grube waren (Angaben in den obere Teufen):
- Hauptgang I (16–40 m lang, 0,8–5,5 m mächtig)
- Hauptgang II (38–69 m lang, 2–9 m mächtig)
- Hauptgang III (70–75 m lang, 1,5–9 m mächtig)
- Hauptgang IV (31–96 m lang, 1–14 m mächtig)
- Rothezecher Mittel (38 m lang, 1–2 m mächtig)
Das brüchige Gebirge im Gebiet der Grube bedingte zahlreiche Unfälle.[2] Der Eisengehalt im Spateisenstein betrug 44,5 %.[3]
Geschichte
Jahr Fördermenge 1866[4] 676 t 1867[4] 4.959 t 1871[5] 10.759 t 1878[6] 25.750 t 1885[7] 35.777 t 1896[8] 102.176 t 1903[7] 95.576 t 1913[7] 173.909 t Die Grube Bollnbach war eine der ergiebigsten Gruben Herdorfs. Die Erzgänge hatten eine Mächtigkeit von bis zu 16 m. Vor 1746 wurde hier bereits Erz abgebaut. Die Gänge waren durch mehrere Stollen aufgeschlossen.[3] Ab 1866 wurde mit Hilfe einer Dampfmaschine Tiefbau betrieben.[1] Der Alte Schacht wurde ab 1866 angelegt und erreichte im gleichen Jahr maximal 72 m Teufe.[2] Die Gesamtteufe lag bei 477 m, er wurde bald wieder stillgelegt.
Ab 1870 war sie die ergiebigste Grube im Revier. 1877 lag sie mit ihrer Förderung auf dem 6. Platz des gesamten Siegerlandes[5] und ab 1885 war sie die viertgrößte Grube im Siegerländer Erzrevier. Die Förderung in diesem Jahr lag bei 35.777 t Erz. 1882 erreichte der Alte Schacht 182,5 m Teufe, Sohlen wurden bei 35 m, 56 m, 87 m und 120 m unterhalb der Stollensohle angelegt. Die Erzförderung wurde mit einer Geschwindigkeit von 4 m/s und einem Förderseil mit 25 mm Durchmesser durchgeführt.[3]
Der zweite Schacht, Schacht I, wurde ab 1881 abgeteuft. Er hatte eine Größe von 4,03 m x 1,26 m und eine Teufe von 526 m. 1899 wurden eine Aufbereitung und die „Bollnbachsbahn“ zur Friedrichshütte nach Herdorf gebaut. Schacht II wurde 1897 angelegt. Er hatte eine Teufe von 815 m und war ab 1907 in Betrieb. 1906 arbeiteten 612 Belegschaftsmitglieder in der Grube. Im ersten Weltkrieg hatte die Grube ihr Blütezeit. Zu dieser Zeit zählte die Belegschaft ca. 800 Mann. In den 1920er Jahren wurde eine Untersuchungsstrecke auf 550-m-Sohle zur bereits stillegelgten Grube Hollertszug angelegt.[5] Die Untersuchungsarbeiten blieben jedoch ohne Erfolg. 1926 arbeiteten nur noch 254 Mann im Bergwerk. Am 23. November 1926 wurde die Förderung eingestellt, am 2. Februar 1927 wurde die Grube komplett stillgelegt. Insgesamt wurden 4,081 Mio. t Eisenerz gefördert.
Zur Grube gehörte die nahe gelegene Grube Stahlert in Herdorf, zu der nach 1900 eine Verbindung hergestellt wurde. Sie wurde bereits 1910 stillgelegt.
Siehe auch
Literatur
- Ute Bosbach: Spurensuche im Eisenland - Unterwegs auf Erzstraßen und Bergmannspfaden, amadeusmedien, November 2006. ISBN 3-9808936-8-5
Einzelnachweise
- ↑ a b Googlekarten mit Grubenfakten
- ↑ a b Ute Bosbach: Spurensuche im Eisenland - Unterwegs auf Erzstraßen und Bergmannspfaden, amadeusmedien, November 2006
- ↑ a b c A. Ribbentrop: Beschreibung des Bergreviers Daaden-Kirchen; Bonn 1882
- ↑ a b Zeitschrift für das Berg-, Hütten und Salinenwesen in dem preußischen Staate, Berlin; Ausgabe 1868
- ↑ a b c Hans Dietrich Gleichmann: Stahlberg, Hollertszug und Eisenzeche – Von Zechen und Gruben des Siegerlandes, Verlag Höppner & Göttert, Siegen 1997
- ↑ F. M. Simmersbach: Geschichte des Siegerländer Bergbaues, Bochum / Berlin 1881
- ↑ a b c Hans Dietrich Gleichmann: Der Füsseberg – Die große Zeit des Siegerländer Eisenerzbergbaus, Bertelsmann Fachzeitschriften-Verlag Gütersloh, 1994.
- ↑ Zeitschrift für das Berg-, Hütten und Salinenwesen in dem preußischen Staate, Berlin; Ausgabe 1897
Weblinks
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