Alfred Kröner

Alfred Kröner
Grab der Familie Kröner auf dem Pragfriedhof Stuttgart

Alfred Kröner (* 28. Februar 1861 in Stuttgart; † 2. Januar 1922 in Berlin) war ein deutscher Verleger. Er leitete den Alfred Kröner Verlag in Stuttgart von seiner Gründung 1904 bis zu seinem Tod 1922 und verlegte unter anderem die Werke von Friedrich Nietzsche.

Familie

Alfred Kröner war der Sohn des Verlegers Adolf von Kröner, der mit der J. G. Cotta'schen Buchhandlung und einigen weiteren Verlagen ein Verlagsnetzwerk geschaffen hatte, aus dem auch der Verlag Alfred Kröners hervorging, sowie dessen Frau Amalie, geborene Mäntler. Sein Bruder Robert Kröner war ebenfalls Verleger und übernahm den Hauptverlag seines Vaters nach dessen Tod 1911. Seine Schwester war die Ehefrau von Heinrich Beck, der die ebenfalls von Adolf von Kröner gegründete Union Deutsche Verlagsgesellschaft seit 1904 leitete.

1891 heiratete Alfred Kröner die Landwirtstochter Julie von Heymann, mit der er drei Töchter hatte. Erwähnenswert ist die Tochter Erna, die den Verleger und Nachfolger Kröners Wilhelm Klemm heiratete.

Biografie

Alfred Kröner wurde im Alter von neun Jahren in die Preußische Hauptkadettenanstalt in Lichterfelde bei Berlin eingeschult und verfolgte hier eine militärische Laufbahn. Als Oberleutnant quittierte er 1882 den Dienst und begann seine buchhändlerische Ausbildung. Diese führte ihn erst nach München, später nach Wien, London und New York. Von 1886 an leitete er in Leipzig die Herausgabe der Zeitschrift Die Gartenlaube, die seit 1884 seinem Vater gehörte und in der dieser als Chefredakteur tätig war.

1891 zog er in seine Heimatstadt Stuttgart zurück und 1896 wurde er Teilhaber bei der J. G. Cotta'schen Buchhandlung Nachfolger seines Vaters. Die Zusammenarbeit dauerte nur bis 1898 an, da beide sehr selbstständig arbeiteten und ihre Meinung gegenüber dem anderen durchsetzen wollten, wodurch es zu häufigem Streit kam.

Alfred Kröner übernahm 1897 die Herausgabe des Handbuchs der Architektur, die er aus dem Verlag von Arnold Bergsträßer bekam, und im selben Jahr überschrieb ihm sein Vater die technisch-naturwissenschaftliche Abteilung der J. G. Cotta'schen Buchhandlung. 1901 kaufte Alfred Kröner zudem den Verlag Emil Strauß und 1903 ergänzte er sein Programm durch Uhlands Ingenieurskalender aus dem Verlag Küthmann. 1904 gründete er dann schließlich den Alfred Kröner Verlag und in den nächsten Jahre ergänzte er das Programm systematisch durch eine Reihe weiterer Titel aus verschiedenen Verlagen.

1907 zog er mit seinem Verlag nach Leipzig und begann 1908 mit der Herausgabe von Kröners Taschenausgabe, deren erster Titel Die Welträtsel von Ernst Haeckel wurde. Besonders bekannt wurde der Verlag in der Folge durch die Herausgabe der Werke von Friedrich Nietzsche und Jacob Burckhardt. Alfred Kröner konnte bis zu seinem Tod 1922 den Verlag erfolgreich leiten. Nach seinem Tod übernahm ihn sein Schwiegersohn Wilhelm Klemm.

Literatur

  • Walter Kohrs: Kröner, Alfred. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 13, Duncker & Humblot, Berlin 1982, S. 61 f.
  • Mark Lehmstedt (Hrsg.): Geschichte des Deutschen Buchhandels, Directmedia Publishing GmbH, Berlin 2000/2004 (CD-ROM).

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