- Gustav Adolf Bergenroth
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Gustav Adolf Bergenroth (* 26. Februar 1813 in Oletzko, Ostpreußen; † 13. Februar 1869 in Madrid) war ein deutscher Historiker.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Bergenroth studierte Rechtswissenschaft an der Albertina (Königsberg) und war seit 1833 Mitglied des Corps Masovia.[1]
Nach den Examina trat er in den preußischen Staatsjustizdienst. 1848 zum revolutionären Klubführer und Preßleiter geworden, wurde er aus dem Staatsdienst entlassen. 1850 half er Gottfried Kinkel bei der Flucht aus der Zitadelle Spandau. Er ging dann nach Kalifornien, kehrte aber 1851 nach Europa zurück und widmete sich 1857 gründlichen Studien in englischen Archiven über die Zeit der Tudors.
1860 ging er zu demselben Zweck nach Simancas in Spanien und erhielt den Auftrag, für die britische Regierung ein Regestenwerk über die England betreffenden Akten in spanischen Archiven, wie dem Archivo General de Simancas auszuarbeiten. Bergenroth starb an Malignant Fever.[2]
Kurd v. Schlözer berichtete in Römische Briefe unter dem 1. März 1867 von ihm: „Sein Leben ist ein Roman. 1848, wo er schon Kammergerichtsassessor war, schloß er sich der Revolution an und stand an der Ecke der Taubenstraße auf der Barrikade.Im folgenden Jahre schrieb B. an Manteuffel, dass seine politischen Ansichten ihm einstweilen nicht gestatteten, im Staatsdienst zu verbleibe; er müsse eine Zeit abwarten, wo ein anderer Minister die Justiz leite. Dann ging er nach Frankfurt, bald darauf nach Amerika im Auftrage einer Gesellschaft, die in Kalifornien Ländereien aufkaufen wollte. In San Franzisko angelangt, verlor er alles und stand vor dem Nichts. Er sammelte 70 Kolonisten verschiedener Nationen um sich, über die er sich zum Häuptling aufschwang und gründete nun ein selbständiges Fürstentum, in dem er als Autokrat lebte. Er bekam Ärger mit den Amerikaner und ging nach England. Er ist im 16. und 17. Jahrhundert so bewandert,als ob er mit allen hervorragenden Persönlichkeiten jener Zeit gelebt hätte. Er bereitet sich jetzt vor, eine Geschichte Kaiser Karls V. zu schreiben.“
Werke
Dasselbe erschien unter dem Titel: Calendar of letters, despatches and state papers relating to the negotiations between England and Spain, preserved in the archives of Simancas and elsewhere" (London 1862-68, 3 Bde.) [3]Die drei zu Lebzeiten von Bergenroth erschienen Bände bilden den Anfang eines posthum fortgeführten Standardwerkes:
- Volume 1. Henry VII. 1485-1509.
- Volumes 2-8. Henry VIII. 1509-[1546] 12 v.
- Volumes 9-10. Edward VI. 1547-[1552]
- Volumes 11. Edward VI. and Mary. 1553.
- Volumes 12. Mary. January-July 1554.
- Volumes 13. Philip and Mary. July 1554-November 1558
Literatur
- W. C. Cartwright: Gustave Bergenroth, a Memorial Sketch. Edinburgh 1870 Digitalisat
- Altpreußische Monatsschrift VII (1870), S. 320 ff.
- Reinhold Pauli: Bergenroth, Gustav Adolf. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 2, Duncker & Humblot, Leipzig 1875, S. 369–372.
Einzelnachweise
- ↑ Kösener Corpslisten 1930, 89, 192
- ↑ http://www.british-history.ac.uk/report.aspx?compid=87451
- ↑ Bergenroth, Calendar of letters, despatches and state papers relating to the negotiations between England and Spain, preserved in the archives of Simancas and elsewhere Volume 1,en:Public Record Office, 1862
Weblinks
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