- Alfred von Bary
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Alfred Erwin Cajetan Maria von Bary (* 18. Januar 1873 in Valletta, Malta; † 13. September 1926 in München) war promovierter Neurologe und einer der bedeutendsten Wagnertenöre des frühen 20. Jahrhunderts.
Alfred von Bary wurde am 18. Januar 1873 in Valletta auf Malta geboren, wo sich sein Vater, der Arzt Erwin von Bary, niedergelassen hatte. Dieser bereitete sich hier auf eine Expedition durch die Sahara in den Sudan vor, bei der er 1877 in der südlibyschen Karawanenstadt Ghat starb. Die Familie kehrte danach zurück nach München, der Heimatstadt des Vaters.
Alfred von Bary studierte zunächst Medizin und promovierte zum Dr.med. Als Assistenzarzt in Leipzig sang er in seiner Freizeit in einem Chor, bei dem der berühmte Dirigent Arthur Nikisch seine Stimme entdeckte. Er nahm nun Gesangsunterricht und entwickelte eine sehr klangschöne und kraftvolle Tenorstimme, die ihn zum Interpreten der Heldenrollen in den Musikdramen von Richard Wagner prädestinierte. Schon bei seinem Debüt als Lohengrin erregte der junge Sänger großes Aufsehen. Engagements an führenden deutschen Bühnen folgten. Schwerpunkte des künstlerischen Wirkens waren die Hofopern in Dresden und München. Im Ausland scheint Alfred von Bary nicht aufgetreten zu sein.
Zwischen 1904 und 1914 war er alljährlich bei den Bayreuther Festspielen zu hören und sang dort den Lohengrin, den Parsifal, den Tristan und den Siegmund sowie die Partie des Siegfried. Richard Wagners Witwe Cosima und Kaiser Wilhelm II. schätzten den Sänger ganz besonders. Der Musikkritiker Albert von Puttkamer schrieb 1927 in seinem Buch 50 Jahre Bayreuth, dass von Bary der beste Lohengrin in der Zeit vor dem 1. Weltkrieg gewesen sei.
Die Karriere endete nach dem Krieg angesichts einer fortschreitenden Erblindung und stimmlicher Probleme des Sängers. Er war dann kurze Zeit wieder als Arzt in München tätig. Im Gegensatz zu seinem Zeitgenossen Enrico Caruso erkannte Alfred von Bary die Möglichkeiten der Schallplatte nicht. Daher liegen nur zwei Aufnahmen von Arien aus Wagners Walküre vor, die einen Eindruck seiner kraftvollen und hervorragend geführten Stimme geben. Die relativ kurze Karriere und der Mangel an Schallplattenaufnahmen haben dazu geführt, dass Alfred von Bary heute weitgehend vergessen ist.
Seine Grabstätte befindet sich auf dem Münchner Waldfriedhof (7-W-9).
Weblinks
Literatur
- Roswitha von Bary: Alfred von Bary. Ein Sängerleben in Dresden, Bayreuth und München. Verlag Bild und Heimat, Reichenbach 2000, ISBN 3-7310-0414-3
- Glasenapp, Carl Friedrich: Das Leben Richard Wagners in 6 Büchern. 6 Bände, 4., neu bearbeitete Ausgabe, Leipzig: Breitkopf & Härtel, 1905.
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