Gustav Godeffroy

Gustav Godeffroy
Gustav Godeffroy

Gustav Godeffroy (* 8. Januar 1817 in Hamburg; † 7. August 1893 in Dockenhuden bei Blankenese) war ein Hamburger Kaufmann und Senator.

Leben

Gustav Godeffroy wuchs als viertes von fünf Kindern von Johan Cesar V und Sophie Godeffroy auf. Im Winter wohnten sie über dem Kontor im Alten Wandrahm 25 und im Sommer im Landhaus J. C. Godeffroy im Hirschpark. Einen Teil seiner Schulzeit verbrachte er zusammen mit seinen Brüdern am Katharineum zu Lübeck.

Bei Parish & Co. ging er in die kaufmännische Lehre. Von 1839 bis 1842 war er für die väterliche Firma J.C. Godeffroy & Sohn in Rio de Janeiro und Valparaíso tätig. Von 1842 bis 1872 war er deren Teilhaber. Ab September 1848 war Godeffroy als Nachfolger für den zurückgetreten Edgar Daniel Roß neben Johann Gustav Heckscher und Ernst Merck einer von drei Vertretern für die Stadt Hamburg in der Nationalversammlung in der Frankfurter Paulskirche [1]. Von 6. November 1854 bis 10. September 1872 gehörte er dem Hamburger Senat an. 1856 wurde von acht Hamburger Firmen (u.a. J.C. Godeffroy & Sohn) die Norddeutschen Bank gegründet. Von 1856 bis zu seinem Tode war er deren Aufsichtsratsvorsitzender.

Obwohl Senatoren auf Lebenszeit gewählt wurden, trat Gustav Godeffroy 1872 als Senator in den Ruhestand. Nachdem er 1878 einen russischen Orden angenommen hatte, verlor er die mit dieser Position weiterhin verbundenen Ehrenrechte und den Senatoren-Titel[2]. Es war auch ehemaligen Hamburger Senatoren untersagt, Orden und/ oder Titel von regierenden Häusern anzunehmen (→Hanseaten und Auszeichnungen).

Er war in erster Ehe mit Sophie Hanbury verheiratet und nach deren Tod 1860 in zweiter Ehe mit Frau Julie Dreyer. Mit seiner Familie bewohnte er in den Sommermonaten den von ihm erbauten Landsitz Beausite.

Gustav Godeffroy war 1851 Mitbegründer des Hamburger Rennclub und von 1868 bis 1893 deren Präsident.[3]

Literatur

  • Deutsches Geschlechterbuch. Band 127. Neunter Hamburger Band. Starke, Limburg an der Lahn 1961, S. 303.
  • Hinz, Frank, Planung und Finanzierung der Speicherstadt (Veröffentlichung des Hamburger Arbeitskreises für Regionalgeschichte) (HAR) Bd. 7, LIT Verlag, Hamburg, 2000. ISBN 3-8258-3632-0
  • Pohl, Manfred, Hamburger Bankengeschichte, V. Hase & Koehler Verlag, Mainz, 1986. ISBN 978-3775811361

Einzelnachweise

  1. Percy Ernst Schramm: Neun Generationen: Dreihundert Jahre deutscher „Kulturgeschichte“ im Lichte der Schicksale einer Hamburger Bürgerfamilie (1648–1948). Band I und II. Göttingen 1963/1964; Band 2, S. 150.
  2. siehe Seite 105 in Renate Hauschild-Thiessen, Bürgerstolz & Kaisertreue, Hamburg und das Deutsche Reich von 1871, Christians Verlag, Hamburg,1979
  3. 100 Jahre Derby. Hamburger Rennclub, Braunschweig 1969.

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