Gustav Hagemann

Gustav Hagemann

Gustav Hagemann (* 17. Februar 1891 in Engelnstedt; † 24. Mai 1982 in Engelnstedt) war ein deutscher Maler, Landschaftsmaler, bekannt als expressionistischer Maler des hohen Nordens und Lappenforscher, weniger jedoch als Plastiker.

Infolge zweier Weltkriege ist nahezu sein gesamtes Frühwerk mit seinen plastischen Arbeiten vernichtet worden. Zu den wenigen aus dieser Zeit noch erhaltenen Bronzen gehört der stark von Lehmbruck beeinflusste „Wurmtöter“ aus dem Jahr 1920 sowie der „sitzende Jüngling“ (1932) und sein Gegenstück, der „hockende Frauenakt“ (1933). 1938 grub er die nördlichsten Felsenzeichnungen Europas aus. 1970 wurde er Mitglied der Akademie für Kunst, Wissenschaft und Literatur in Rom.[1]

Inhaltsverzeichnis

Ausbildung und Werdegang

Hagemann besuchte das Gymnasium in Wolfenbüttel und studierte an der Kunstschule in Kassel. Nach seinem Abschluss als Kunstlehrer wurde er Referendar in Torgau. Im Ernsten Weltkrieg kämpfte er 1914 bis 1918 als Soldat. Nach dem Krieg studierte er ab 1920 Kunst, insbesondere Bildhauerei, in München. 1922 kehrte er nach Torgau zurück, wo er als Kunsterzieher und Sportlehrer angestellt wurde. In der Berliner Galerie Ferdinand Möller machte er von 1927 an und über die Zeit bis 1939 hin auf sich mit beachtlichem Erfolg aufmerksam durch die Ausbeute seiner entdeckerischen Fahrten ins Nordland. Hagemann, der von Torgau aus bereits Ostpreußen und Pommern durchstreift hatte, unternahm von 1926 an jährlich viermonatige Studienreisen in die Länder des Nordens. Lappland wurde von ihm mehrfach mit dem Motorrad durchstreift.[2] Auch im Zweiten Weltkrieg diente er als Soldat.

Beurteilung durch die Kritik: Die Farben erscheinen fast entmaterialisiert, so hell und schillernd fließen sie über das Papier.

Werke (Auswahl)

Ölbilder
  • Walfischschicksal Öl, 1981
  • Schrecken des Krieges, 1982
  • Westfront Öl, 1980
  • Islandpferde, 1971
  • Vulkanfelsen am Meer Öl, 1979
  • Skaldensänger - Island, 1980
  • Lappenfamilie Öl, 1979
Plastiken
  • Brunnenplastik Menschenwoge, 1978 Schloss Salder

Ausstellungen

  • ab 1926 Galerie Möller,Berlin
  • Moritzburg-Museum, Halle
  • Prinzessinnenschlösschen, Jena
  • Magdeburg
  • Völkerkundemuseum Leipzig
  • 3. Biennale in Ancona (Italien)
  • Kupferstichkabinett Berlin-Dahlem, Alleinausstellung vierzig seiner Arbeiten
  • 1965 Corner Gallery, London
  • Kunstvereins Salzgitter zum 85. Geburtstag des Künstlers im Atrium des Rathauses Salzgitter vom 24. Oktober bis zum 14. November 1976
  • 1977 Römer-Museum Hildesheim „Die mitternächtlichen Länder", Gesamtausstellung seiner Werke mit Ölbildern, Aquarellen, Grafiken, Email-Arbeiten und Bronzen
  • 2001 Ausstellung in Salzgitter Schloss Salder[1]

Literatur

  • Boldt-Stülzebach: Hagemann, Gustav. In: Horst-Rüdiger Jarck und Günter Schell (Hrsg.): Braunschweigisches biographisches Lexikon. 19. und 20. Jahrhundert. Hahn, Hannover 1996, ISBN 3-7752-5838-8

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b Bruchmachtersen, Engelnstedt, Salder, Lebenstedt. „Ortschaft Nord“ in alten Ansichten (=Beiträge zur Stadtgeschichte, Hrsg. vom Archiv der Stadt Salzgitter, Band 11). Salzgitter 1994, ISBN 3-930292-01-7, dort S. 159 Engelnstedt von Reinhold Försterling, Sigrid Lux unter Mitarbeit von Heinrich Hagemann
  2. Bruchmachtersen, Engelnstedt, Salder, Lebenstedt. „Ortschaft Nord“ in alten Ansichten (=Beiträge zur Stadtgeschichte, Hrsg. vom Archiv der Stadt Salzgitter, Band 11). Salzgitter 1994, ISBN 3-930292-01-7, dort S. 125 unten Engelnstedt von Reinhold Försterling, Sigrid Lux unter Mitarbeit von Heinrich Hagemann

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