- György Márkus
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György Márkus (* 13. April 1934) ist ein ungarischer Philosoph und Schüler von Georg Lukács.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Bis 1957 studierte er in Moskau an der Lomonossow-Universität und begann in Ungarn zu arbeiten. Von 1957 bis 1965 lehrte er an der Lorand-Eötvös-Wissenschaftsuniversität und war Mitglied des Philosophischen Forschungsinstituts. 1963 übersetzte er Wittgensteins Tractatus Logico-Philosophicus ins Ungarische. Er galt als Anwärter für den Lehrstuhl für Philosophie.
Im Jahr 1968 unterzeichnete er ein Protestschreiben gegen die sowjetische Besatzung, weshalb er aus der Ungarischen Sozialistischen Arbeiterpartei (MSZMP) ausgeschlossen wurde. Wegen seiner politischen Anschauungen verlor er 1973 seine Stellung und emigrierte 1977 nach Australien. Er ist emeritierter Professor am Philosophischen Lehrstuhl der University of Sydney. Seit 1990 ist er Mitglied der Ungarischen Akademie der Wissenschaften (MTA).
Philosophie
In den 1960er-Jahren gehörte Márkus der Budapester Schule an. Er arbeitete an einer Erneuerung der marxistischen Philosophie indem er den Begriff der Entfremdung analysierte. Als Neomarxist kritisierte er den real existierenden Sozialismus und geriet so in Konflikt mit der Staatspartei. Nach 1968 wandte er sich vom Marxismus ab. In Hogyan lehetséges kritikai gazdaságtan? („Wie ist eine kritische Wirtschaftslehre möglich?“) kritisiert er marxistische Vorstellungen. Nach seiner Emigration beschäftige er sich mit Kulturtheorie und Hermeneutik.
Werke
- Marxizmus és „antropológia”. Az emberi lényeg fogalma Marx filozófiájában, 1966
(„Marxismus und „Anthropologie”. Der Begriff des menschlichen Wesens in Karl Marx' Philosophie“)
- Irányzatok a mai polgári filozófiában, 1972 zusammen mit Zádor Tordai („Strömungen in der heutigen bürgerlichen Philosophie“)
- Hogyan lehetséges kritikai gazdaságtan?, 1973 zusammen mit György Bence und János Kis („Wie ist eine kritische Wirtschaftslehre möglich?“)
- Diktatúra a szükségletek felett, 1983 zusammen mit Ferenc Fehér und Ágnes Heller („Diktatur über alles“)
- Kultúra és modernitás. Hermeneutikai kísérletek, 1992 („Kultur und Modernisierung. Hermeneutische Experimente“)
- Metafizika – mi végre?, 1998 („Metaphysik - Wofür?“)
Hinweis: Die in Klammern angegebenen Titel sind frei übersetzt und weisen nicht auf in deutscher Übersetzung erhältliche Schriften hin.
Preise
- Akademie-Preis der Abteilung Philosophie und Geschichtswissenschaften der MTA, 1966
- Lukács György-Preis 2005
Quellen
- Lehmannm, Miklós; MTA Filozófiai Intézete (Hrsg.): Az elidegenedés- és antropológia-vita politikai összefüggései. A marxista filozófia reneszánszától a filozófusperig. (Titel auf deutsch: „Die politischen Zusammenhänge des Entfremdungs- und Anthropologiestreits“, http://www.phil-inst.hu/~lehmann/elidegen.htm, abgerufen am 26.11).
- Márkus, György: Nagyon szeretem a filozófia radikalitását – még ha veszélyes is. In: Neményi, László (Hrsg.): Beszélő. 3. Jahrgang, Budapest November 1996, S. 12-22 (Titel auf deutsch: „Ich liebe die Radikalität der Philosophie – auch dann, wenn sie gefährlich ist.”. Gespräch mit György Márkus in der Zeitschrift Beszélő).
Weblinks
- Literatur von und über György Márkus im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Márkus, Görgy: Die Anatomie eines postmodernen Kulturkampfes. "Eine bedrückende Angst steuert uns..." Friedrich Ebert Stiftung Budapest, abgerufen am 26.11 (deutsch).
- Márkus, Görgy: Am Ende der Spaltung? Der Weg zu Gyurcsánys Sieg. Friedrich Ebert Stiftung Budapest, abgerufen am 26.11 (deutsch).
Der Artikel György Márkus basiert ursprünglich auf einer Übersetzung von Márkus György aus der ungarischen Wikipedia, Version vom 28. Dezember 2007, 17:16. Eine Liste der Autoren ist hier verfügbar. Der Inhalt ist unter der Creative Commons Attribution-ShareAlike 3.0 Unported Lizenz sowie der GNU-Lizenz für freie Dokumentation verfügbar. Kategorien:- Hochschullehrer (Sydney)
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