- Gäuplatten, Neckar- und Tauberland
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Die Neckar- und Taubergäuplatten stellen die größte naturräumliche Großlandschaft Baden-Württembergs dar. Die einzelnen Haupteinheiten dieser Großlandschaft weisen dabei beträchtliche klimatische und edaphische Unterschiede auf. Gemeinsam ist diesen Haupteinheiten der Aufbau aus flachkuppigen Hügellandschaften des Muschelkalks, flachwelligen Lössgebieten und plateauartigen Landschaften, in denen die Muschelkalkschichten von Sedimenten des Gips- und Lettenkeupers überdeckt sind.
Die Neckar- und Taubergäuplatten sind der nordwestliche Teil des Südwestdeutschen Schichtstufenlands.
Inhaltsverzeichnis
Lage und Geologie
Die Neckar- und Taubergäuplatten erstrecken sich vom Hochrhein bis zum Taubertal. Westlich werden sie vom Schwarzwald und der Oberrheinischen Tiefebene begrenzt, nördlich vom Odenwald und den Mainfränkischen Platten, östlich vom Fränkischen und Schwäbischen Keuper-Lias-Land sowie der Schwäbischen Alb.
Den Gesteinsuntergrund bilden die Schichtpakete des Muschelkalks, die größtenteils von Lettenkeuper oder von Löss bedeckt sind. Die Böden im Bereich der Gäuplatten sind zum großen Teil sehr gut.
Naturräumliche Haupteinheiten der Neckar- und Taubergäuplatten
Nach dem 1953 bis 1962 erschienenen Handbuch der naturräumlichen Gliederung Deutschlands umfassen die Neckar- und Taubergäuplatten als Unterheit der Deutschen Mittelgebirgsschwelle die folgenden Naturräume (in Klammern jeweils die Nummer nach dem Handbuch der naturräumlichen Gliederung Deutschlands):
- Alb-Wutach-Gebiet (120)
- Baar (121)
- Obere Gäue (122)
- Neckarbecken (123)
- Strom- und Heuchelberg (124)
- Kraichgau (125)
- Kocher-Jagst-Ebenen (126)
- Hohenloher und Haller Ebene (127)
- Bauland (128)
- Tauberland (129)
Naturräumlichen Haupteinheiten Deutschlands gemäß BfN
Nach dem System der Gliederung Deutschlands in Naturräumliche Haupteinheiten des Bundesamtes für Naturschutz (BfN) von 1994 heißt die naturräumliche Haupteinheit D57 Gäuplatten, Neckar- und Tauberland, umfasst jedoch dasselbe Gebiet.
Bezeichnung
Die Bezeichnung „Gau“ bzw. das alemannische „Gäu“ wurde ursprünglich auf wasserreiche, waldfreie Auenlandschaften angewandt. Heute bezeichnet man mit „Gäulandschaften“ vor allem die waldarmen Landterrassen des schwäbisch-fränkischen Schichtstufenlandes und verbindet damit die Landschaften der offenen, fruchtbaren Ackergebiete.
Der Name Neckar- und Tauber-Gäuplatten ist dabei zu sehen als Sammelbezeichnung für die Gäulandschaften, die sich im Einzugsgebiet des Neckars und seiner Nebenflüsse befinden und die im Nordosten bis in das Einzugsgebiet der Tauber reichen.
Literatur und Einzelnachweise
- Emil Meynen (Hrsg.): Handbuch der naturräumlichen Gliederung Deutschlands. Selbstverlag der Bundesanstalt für Landeskunde, Remagen 1953-1962
- Siegfried Kullen: Baden-Württemberg. 3., aktualisierte Auflage; Neubearbeitung. Klett, Stuttgart 1989 (Klett Länderprofile)
- Otto F. Geyer & Manfred P. Gwinner: Geologie von Baden-Württemberg. E. Schweizerbart'sche Verlagsbuchhandlung, Stuttgart 1991.
- Christoph Borcherdt: Bundesrepublik Deutschland. Wissenschaftliche Länderkunden Band 8. V. Baden-Württemberg. Darmstadt 1991.
Siehe auch
- Naturräumliche Haupteinheiten Deutschlands nach Definition des Bundesamtes für Naturschutz
Weblinks
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