- Góra Chełmska
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Góra Chełmska Ansicht von Westen
Höhe 137 m n.p.m. Lage Woiwodschaft Westpommern, Polen Gebirge Pommerscher Höhenrücken Geographische Lage 54° 12′ 0″ N, 16° 14′ 0″ O54.216.233333333333137Koordinaten: 54° 12′ 0″ N, 16° 14′ 0″ O Der Góra Chełmska (deutsch der Gollen, auch Gollenberg) ist ein Hügel östlich von Koszalin (Köslin) in der Woiwodschaft Westpommern in Polen. Auf der höchsten Kuppe, dem Krzyżanka (Kreuzberg), erreicht er eine Höhe von 137 m n.p.m..
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Der zwischen Köslin und Zanow in Hinterpommern gelegene Hügel ist ein Ausläufer des Pommerschen Höhenrückens. Er ragt spektakulär aus der ihn umgebenden flachen Landschaft auf.
Geschichtliches
1214 wurde der Gollen erstmals unter dem Namen Cholin erwähnt, und zwar in einer Urkunde, mit der der pommersche Herzog Bogislaw II. das damalige Dorf Köslin „iuxta Cholin“ („am Gollen“) dem Kloster Belbuck verlieh.[1] Im Jahr 1263 stand auf der Berggipfel eine Pfarrkirche, die wahrscheinlich 1278 zu einer Kapelle herab gestuft wurde. Diese war als Marienkapelle auf dem Gollen bis zur Reformation ein bedeutender Wallfahrtsort, wie in Hinterpommern zur damaligen Zeit außerdem der Revekol und der sogenannte hl. Berg bei Pollnow. Gleichzeitig diente ihr Turm als Seezeichen. Wahrscheinlich in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts wurde an dem Turm nachts eine brennende Laterne ausgehängt[2], die als Richtfeuer diente. Mit dieser Navigationshilfe konnten Schiffe bei Dunkelheit die Einfahrt von der Ostsee in den Jamunder See finden, der zu dieser Zeit einen natürlichen Hafen für die Stadt Köslin bildete.
Die Kapelle wurde um 1530 zerstört. Ein Kruzifix aus der Kapelle wurde über dem Tuchmachergestühl der Kösliner Domkirche aufgehängt. Im Rathaus von Köslin lagerten Ende des 18. Jahrhunderts zwei aus Kupfer gefertigte, vergoldete Monstranzen, die auf dem Gollen gefunden worden waren und die vermutlich ebenfalls zu der Kapelle gehört hatten.[3]
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts wurden auf dem Gollenberg folgende sechs forstwirtschaftliche Nutzungsflächen unterschieden:[4]
- Hammerwald,
- Spreinsberg,
- Landweg,
- Königswiese,
- Lütkehorst und der
- Rickel.
Die Spitze des Gollenbergs, auf der die Kapelle gestanden hatte, wurde Fahnenberg genannt, weil dort Schüler aus Köslin im Zeitraum 1667-1741 alljährlich einen Baumstamm aufgerichtet hatten, um eine Fahne zu hissen.[5]
1829 wurde auf dem Gollen nach Entwürfen von Karl Friedrich Schinkel ein Denkmal in Form eines Kreuzes für die in den Befreiungskriegen gegen Napoleon 1813–1815 gefallenen Pommern errichtet.[6] Die Kuppe, auf der das Kreuz stand, erhielt hiervon den Namen Kreuzberg.[6] 1980 ließ die Volksrepublik Polen das Gollenkreuz entfernen.
In der Nähe des Gollenkreuzes wurde 1888 ein Aussichtsturm mit einer Höhe von 31,5 Metern gebaut.
Am Fuße des Berges steht ein Denkmal für den polnischen Novemberaufstand. Die Inschrift lautet ins Deutsche übersetzt: „Flieg unser Adler, in hohem Tempo, zum Ruhme Polens, im Dienste der Welt. Den polnischen Soldaten – den Novemberaufständischen, die durch die preußischen Mächte 1831 interniert wurden, den Erbauern des Weges über den Gollenberg“.[7]
Literatur
- Johannes Hinz: Pommern-Wegweiser durch ein unvergessenes Land. Adam Kraft, Würzburg 1991, ISBN 3-8083-1195-9, S. 117–118
- Martin Wehrmann: Geschichte von Pommern. 2 Bände. 2. Auflage. Friedrich Andreas Perthes, Gotha 1919–21. Nachdruck: Weltbild Verlag, Augsburg 1992, ISBN 3-89350-112-6, Bd. 1 S. 184, Bd. 2 S. 15, 296.
Weblinks
Commons: Góra Chełmska – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Fußnoten
- ↑ Klaus Conrad (Bearb.): Pommersches Urkundenbuch. Band 1. 2. Auflage. Böhlau Verlag, Köln und Wien 1970, Nr. 163.
- ↑ Christian Friedrich Wutstrack, Hrsg.: Kurze historisch-geographisch-statistische Beschreibung von dem königlich-preußischen Herzogtum Vor- und Hinterpommern. Stettin 1793, S. 717.
- ↑ Wutstrack (1793), loc. cit., S. 212-213, Fußnote 331.
- ↑ Wutstrack (1793), loc. cit., S. 212.
- ↑ Wutstrack (1793), loc. cit., S. 212, Fußnote 331.
- ↑ a b Ernst Bahr, Roderich Schmidt: Gollenberg. In: Helge bei der Wieden, Roderich Schmidt (Hrsg.): Handbuch der Historischen Stätten Deutschlands. Band 12. Mecklenburg Pommern. Alfred Kröner Verlag, Stuttgart 1996, S. 189–190.
- ↑ Die Pommersche Zeitung. Nr. 30/2010, S. 7.
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