Görlitzer Hauptbahnhof

Görlitzer Hauptbahnhof
Bahnhof Görlitz
Bahnhofsdaten
Kategorie Nahverkehrssystemhalt
Art Durchgangsbahnhof
Bahnsteiggleise

6 Fernbahngleise

Architektonische Daten
Eröffnung

1847

Architekt Gustav Kießler
Stadt Görlitz
Bundesland Sachsen
Staat Deutschland
Koordinaten 51° 8′ 50″ N, 14° 58′ 45″ O51.14722222222214.9791666666677Koordinaten: 51° 8′ 50″ N, 14° 58′ 45″ O
Eisenbahnstrecken
Liste der Bahnhöfe in Sachsen

Der Bahnhof Görlitz ist der wichtigste Bahnhof der Stadt Görlitz in Sachsen. Von den ehemals zwölf Bahnsteiggleisen sind bis heute sechs in Betrieb. Neben ihm bilden die Haltepunkte in Rauschwalde und Weinhübel die Bahnanbindung der Stadt.

Geschichte

Bahnhof Görlitz um 1860

Die Stadt begann, zusammen mit der Niederschlesisch-Märkischen Eisenbahn, 1845 mit dem Bau eines Bahnhofsgebäudes, welches 1847 eröffnet wurde und den Grundstein für ein neues moderneres Görlitz legen sollte.[1] Um das Gebäude entstanden später Hotels, Mietwohnungen und Gewerbe. Zuvor war es lediglich von Feldern umgeben. Der Bahnhof wurde von Maurermeister Gustav Kießler errichtet, der auch den Neißeviadukt erbauen ließ.[2]

Bereits am 15. Oktober 1846 wurde Görlitz an das Eisenbahnnetz angebunden. [3] Die Niederschlesisch-Märkische Eisenbahn hatte 1843 damit begonnen, eine Strecke von Berlin nach Breslau zu bauen. Von dieser Strecke fuhr eine Bahn über Kohlfurt nach Görlitz. Die Süd-Norddeutsche Verbindungsbahn als Verbindung von Berlin nach Wien über Görlitz und Zittau war bereits in Planung.

Der Bahnhof wurde von der Niederschlesisch-Märkischen Eisenbahn und der Sächsisch-Schlesischen Eisenbahn zusammen betrieben. Letztere ließ eine Strecke nach Dresden errichten. Als Zufahrt zum Bahnhof ließ die Stadt die Bahnhofsstraße anlegen. Das Empfangsgebäude wurde in Insellage angelegt, so dass beide Eisenbahngesellschaften durch die getrennten Eingänge ihren Betrieb separat von einander tätigen konnten.

Am Haupteingang wurden zwei schlanke Türme erbaut und vor der Eingangshalle gab eine Veranda Wetterschutz. Von der Eingangshalle aus gelangte man durch einen Durchgang zur Fahrkartenausgabe und zur Gepäckaufnahme. Von diesem Durchgang ging es weiter in eine Querhalle, die über weitere Durchgänge zu den Wartehallen und den Zügen führte. Ein ähnliches Gebäude ließ die Niederschlesisch-Märkische Eisenbahn in Kohlfurt errichten.

Bahnhofshalle im Jugendstil

Görlitz gehörte damals zu den großen Städten Preußens und weitere Ausbauten wurden durchgeführt. Eine Linie über Cottbus nach Berlin wurde angelegt. Der Verkehr wuchs rasch an und die immer wachsenden Gleisanlagen blockierten schnell das Empfangsgebäude. Das bestehende Inselgebäude wurde westlich ausgebaut und auf der Seite der Bahnhofstraße wurde ein neues Vorgebäude erbaut. Neu angelegte Personentunnel führten direkt von der Bahnhofstraße in die Verlängerung des Inselgebäudes. Alle anderen alten Bahnhofsbauten, wie die beiden Türme, mussten dem Neubau vollkommen weichen. Das neue Gebäude sollte moderner, größer und besser ausgestattet sein. Während des Ersten Weltkrieges wurde das neue Gebäude und das benachbarte Bahnpostamt (1915) fertig gestellt. Die Eingangshalle im Jugendstil wurde 1917 eröffnet.

Der Bahnhof wurde im Zweiten Weltkrieg nicht beschädigt. Die Oberleitung der Schlesischen Gebirgsbahn aus dem Jahr 1923 wurde 1946 demontiert und als Reparation in die Sowjetunion transportiert. 1984 wurde die Hallendecke komplett restauriert. Das Gebäude steht seitdem unter Denkmalschutz.

Der Bahnhof Görlitz ist Grenzbahnhof nach Polen, von hier aus besteht dreimal täglich eine Zugverbindung über Legnica (Liegnitz) nach Breslau.

Belege

  1. Bild des ursprünglichen Bahnhofs mit kurzer Beschreibung
  2. Kurze Zusammenfassung der Geschichte des Bahnhofs
  3. Geschichte des Bahnhofs auf lokomotive.de

Weblinks


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