- Bahnstrecke Berlin–Görlitz
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Berlin–Cottbus–Görlitz Kursbuchstrecke (DB): 202 Berlin–Cottbus
220 Cottbus–GörlitzStreckennummer: 6142 Streckenlänge: 207,9 km Spurweite: 1435 mm (Normalspur) Stromsystem: Berlin–Königs Wusterhausen: 750 V = Stromsystem: Berlin–Cottbus: 15 kV 16,7 ~ Höchstgeschwindigkeit: 120 km/h
Lübbenau–Cottbus 160 km/hLegendeDie Bahnstrecke Berlin–Görlitz ist eine Hauptbahn in Berlin, Brandenburg und Sachsen, die ursprünglich durch die Berlin-Görlitzer Eisenbahn-Gesellschaft erbaut und betrieben wurde. Sie führt durch die Lausitz von Berlin über Cottbus nach Görlitz.
Inhaltsverzeichnis
Verlauf
Die Strecke verläuft von Berlin, über Königs Wusterhausen, Lübben, Cottbus, Spremberg, Weißwasser und Horka nach Görlitz. Die Strecke begann in Berlin ursprünglich am Görlitzer Bahnhof, einem 1962 abgerissenen Kopfbahnhof. Heute beginnt die Strecke an der Berliner Stadt- und Ringbahn und verläuft durch die südöstlich gelegenen Landschaften Spreewald und Niederlausitz zum Eisenbahnknoten in Görlitz.
Geschichte
Siehe auch Hauptartikel: Berlin-Görlitzer Eisenbahn-Gesellschaft
Die Strecke wurde durch den „Eisenbahnkönig“ Bethel Henry Strousberg als Generalunternehmer erbaut und in den Jahren 1866/1867 für den Personen- und Güterverkehr eröffnet. 1882 ging sie in das Eigentum des Staates Preußen über und wurde damit Teil der Preußischen Staatseisenbahnen.
Am 7. August 1905 kam es zwischen Spremberg und Schleife nach einem Fahrdienstfehler zu einem Frontalzusammenstoß zweier Züge, durch den 19 Menschen starben und 40 weitere schwer verletzt wurden.
Um 1900 wurden für den starken Berliner Vorortverkehr zusätzliche Gleise zwischen Berlin (Stadt- und Ringbahn) und Grünau verlegt. Diese erhielten bis 1929 Stromschienen und gehören seitdem zum Berliner S-Bahn-Netz. 1951 wurden die S-Bahn-Gleise bis Königs Wusterhausen verlängert.
Als Reparationsleistung wurde nach 1945 eines der beiden Streckengleise abgebaut. Ab 1970 begann schrittweise der Wiedereinbau des zweiten Gleises, sodass die Strecke heute nur noch von Lübbenau bis Görlitz auf insgesamt 112,9 km eingleisig ist.
1952 wurde der Görlitzer Bahnhof in Berlin für den Personenverkehr geschlossen, bis 1986 bestand noch Güterverkehr. 1988 wurde der Abschnitt Berlin Grünauer Kreuz – Lübbenau und 1989 Lübbenau – Cottbus mit Oberleitung elektrifiziert.
Betrieb
Heute wird die Strecke vor allem für den Personenverkehr genutzt, so fährt die Berliner S-Bahn auf dem Abschnitt Berlin-Plänterwald – Berlin-Schöneweide, zurzeit als einziges Verkehrsmittel auf der Görlitzer Bahn. Im Abschnitt Berlin-Schöneweide – Königs Wusterhausen, besteht ein Parallelverkehr zwischen S-Bahn und der Regionalbahnlinie OE36 (Berlin-Schöneweide – Beeskow – Frankfurt/Oder), die von der privaten Ostdeutschen Eisenbahn betrieben wird.
Am Grünauer Kreuz kommen dann die Linien RE2 (Rathenow – Berlin – Cottbus) und RB14 (Nauen – Berlin – Senftenberg) der DB Regio hinzu. Während die Regionalbahn-Linie RB14 zwischen Königs Wusterhausen und Lübbenau an allen Stationen hält, bedient der Regionalexpress RE2 nur die Zwischenstationen in Brand und in Lübben. Hinter Lübbenau zweigt die Linie RB14 in Richtung Senftenberg ab, während der Regionalexpress RE2 auf der Görlitzer Bahn bis Cottbus weiterfährt und dabei an allen Stationen hält.
Ab Dezember 2012 wird die ODEG die Linie RE2 zwischen Cottbus und Rathenow bedienen, da sie die Ausschreibung für diese Strecke gewonnen hat. Der Ausschreibungs-Vertrag soll bis 2022 laufen. Die DB AG betreibt weiterhin die Linie der RB14 (Nauen – Senftenberg), die nach der Fertigstellung des neuen Flughafens BER die Schleife über den neuen Flughafenbahnhof bedienen wird.
Auf dem Abschnitt Cottbus – Görlitz verkehrt die Linie OE65 (Cottbus – Zittau) der Ostdeutschen Eisenbahn, welche zum Fahrplanwechsel am 14. Dezember 2008 die Lausitzbahn ablöste. Außerdem verkehren ein Intercity-Zugpaar (Norddeich Mole – Cottbus) und ein Eurocity-Zugpaar (Hamburg – Cottbus – Kraków) über die Strecke.
Von Berlin-Schöneweide bis Lübbenau ist die Strecke zweigleisig, sie ist auf diesem Abschnitt und darüber hinaus bis nach Cottbus elektrifiziert. Lediglich im Bereich des Bahnhofs Königs Wusterhausen steht für beide Richtungen nur ein durchgehendes Streckengleis zur Verfügung. Die Fortsetzung der Linie ist die Neißetalbahn in Richtung Zittau. Die ursprüngliche Fortsetzung verlief bis 1945 entlang der Bahnstrecke Görlitz–Seidenberg zur ehemaligen preußisch-österreichischen Grenze.
Raum Berlin
Im Berliner Stadtgebiet ist die Görlitzer Bahn zum großen Teil auch heute noch in Betrieb. Nur der kurze Abschnitt zwischen der Berliner Ringbahn und dem ehemaligen Görlitzer Bahnhof ist seit 1952 unterbrochen, der später abgetragen wurde. Die Strecke wird sowohl vom Fern- und Regionalverkehr als auch von der Berliner S-Bahn bedient, die allerdings unterschiedliche Abschnitte befahren.
Die Ferngleise führen heute bis zur Schnittstelle mit der Ringbahn am Treptower Park, schwenken dann auf die östliche Ringbahn über Ostkreuz und verlaufen weiter nach Gesundbrunnen beziehungsweise verlassen die Ringbahn über einen Abzweig nördlich des Bahnhofs Ostkreuz zum Bahnhof Lichtenberg. Der Regionalverkehr beginnt allerdings erst im Bahnhof Schöneweide, da die Strecke am Ostkreuz wegen Umbauarbeiten nicht befahrbar ist. Züge, die von und zum neuen Hauptbahnhof verkehren, werden bereits im Südosten Berlins, am Grünauer Kreuz auf den Außenring geleitet und anschließend über die Schlesische Bahn auf die Stadtbahn geführt. Auf der Trasse der Stadtbahn liegen auch der Ost- und der Hauptbahnhof.
Obwohl die Görlitzer Bahn eigene Vorortgleise besaß, führten diese allerdings nie bis in den Kopfbahnhof der Strecke, sondern wurden von Beginn an auf die Ring- beziehungsweise Stadtbahn geleitet. Dieser Zustand ist heute noch so. Neben dem Ringanschluss am Treptower Park besteht ebenfalls eine Verbindung zum Südring, der in Baumschulenweg die Hauptstrecke verlässt und über Köllnische Heide zum Südring verläuft. Beide Strecken – die Vorortbahn als auch die Verbindungsbahn – wurden 1929 auf den elektrischen Betrieb umgestellt und seitdem von der S-Bahn befahren.
Im Februar 2010 wurde die zweigleisige, elektrifizierte Ostanbindung des neuen Flughafens Berlin Brandenburg (BER) planfestgestellt und bereits ein Jahr später fertiggestellt. Sie mündet mit einer jeweils eingleisigen nördlichen und südlichen Verbindungskurve niveaugleich in die Görlitzer Bahn zwischen Eichwalde und Grünau ein.[1] Die alte Güterstrecke zum Tanklager Berlin-Schönefeld Flughafen Süd („Kerosinbahn“), die am Bahnhof Grünau begann, wurde Ende März 2011 außer Betrieb genommen und wird zurückgebaut. Die Bedienung des Tanklagers und des BER-Betonwerks erfolgt seitdem auf den neuen Gleisen der Ostanbindung,[2] wobei das Anschlussgleis westlich der BAB 113 abzweigt und bis zum Übergabebahnhof elektrifiziert ist.[3]
Siehe auch
Weblinks
Commons: Berlin-Görlitzer Eisenbahn – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien- Berlin-Görlitzer Eisenbahn
- Eröffnungsdaten der Görlitzer Bahnstrecke
- Berliner-Bahnen.de
- Beschreibungen sächsischer Eisenbahnstrecken
- Bilder der Grunderneuerung in Berlin
Einzelnachweise
- ↑ Planfeststellungsbeschluss gemäß § 18 AEG für das Vorhaben „Schienenanbindung Ost Flughafen BBI“. Eisenbahnbundesamt, 19. Februar 2010, abgerufen am 26. Februar 2010.
- ↑ Schienenanbindung BBI: Logistikzüge zum Flughafen fahren ab April über Gleise der Ostanbindung. DB Mobility Logistics AG, 16. März 2010, abgerufen am 10. April 2011.
- ↑ Objektbericht: Flughafen Berlin-Brandenburg (BBI), Berlin. Dyckerhoff, 2011, abgerufen am 15. November 2011.
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