Günter Ebert

Günter Ebert

Günter Ebert (* 2. Februar 1925 in Meerane; † 17. Juli 2006 in Berlin) war ein deutscher Schriftsteller, Journalist und Literaturkritiker.

Günter Ebert galt als einer der renommiertesten Kenner der DDR-Krimi- und Kinderbuchliteratur. Seine Bibliothek mit 14.000 Titeln zu diesen Bereichen ist die wohl umfassendste erhaltene Bibliothek dieser Art. Als Kritiker schrieb er für den Sonntag, Die Weltbühne und die Freie Erde. Er war zeitweise Chefredakteur der Zeitschrift Natur und Heimat im Deutschen Kulturbund, zusammen mit Reimar Gilsenbach.

Als Autor veröffentlichte er mehrere Kinderbücher. Sein Buch Mein Vater Alfons wurde 1980 von der DEFA unter der Regie von Hans Kratzert verfilmt. 1984 schrieb Ebert das Drehbuch für den Fernsehfilm Das Puppenheim in Pinnow, der unter der Regie von Christian Steinke nach dem Roman von Joachim Wohlgemuth entstand.

In der DDR war er Vorsitzender des Schriftstellerverbandes des Bezirkes Neubrandenburg und auch SED-Parteisekretär. Im Zuge der öffentlichen Diskussion über die Geschichte des Literaturzentrum Neubrandenburg wurde Ebert in die Nähe des Ministeriums für Staatssicherheit der DDR gerückt. Laut einer Studie der Berliner Germanistin Christiane Baumann soll er als Inoffizieller Mitarbeiter Neupeter die Schriftstellerin Brigitte Reimann bespitzelt haben.

Sein nach der Wende erschienener Roman Der Junge aus dem Henkerhaus über einen 1925 in Sachsen geborenen Freiwilligen der Waffen-SS wurde in einem Zuschussverlag der Frankfurter Verlagsgruppe veröffentlicht.

Schriften

  • Ansichten zur Entwicklung der epischen Kinder- und Jugendliteratur in der DDR von 1945 bis 1975, Kinderbuchverlag, Berlin 1976 (Reihe: Studien zur Geschichte der deutschen Kinder- und Jugendliteratur, 8)
  • Mein Vater Alfons. Kinderbuchverlag, Berlin 1977
  • Das Atelierfest. Betrachtungen über d. Kunst zu leben. Mitteldeutscher Verlag, Halle - Leipzig 1979
  • Eis für Hanka oder woher kommt die Milch? Junge Welt, Berlin 1980
  • Meine Freundin Katrin. Kinderbuchverlag, Berlin 1980
  • Männer, die im Keller husten. Ansichten zur Kriminalliteratur. Das Neue Berlin, Berlin 1987, ISBN 3-360-00147-8
  • Mein Onkel Odysseus. Kinderbuchverlag, Berlin 1987, ISBN 3-358-00945-9
  • Zeitzoll. Gedichte und Gedanken. NORA, Berlin 2003, ISBN 3-936735-57-3 (mit Bildern von Manfred Bofinger)
  • Der Junge aus dem Henkerhaus. Cornelia-Goethe-Literaturverlag, Frankfurt 2004, ISBN 3-8267-5549-9

Literatur

  • Steffen Peltsch: Günter Ebert. In: Erik Simon, Olaf R. Spittel (Hrsg.): Die Science-fiction der DDR. Autoren und Werke. Ein Lexikon. Verlag Das Neue Berlin, Berlin 1988, ISBN 3-360-00185-0, S. 123f.
  • Christiane Baumann: Literaturzentrum Neubrandenburg 1971–2005. Robert-Havemann-Archiv, Berlin 2006, ISBN 3-938857-03-X

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем сделать НИР

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Ebert — ist der Familienname folgender Personen: Adolf Ebert (August Hermann Ebert; 1820–1890), deutscher Philologe Albert Ebert (1906–1976), deutscher Maler und Grafiker Anna Ebert (1889–1947), deutsche Politikerin Burkhard Ebert (* 1942), Radrennfahrer …   Deutsch Wikipedia

  • Günter Walpuski — (* 1937) ist ein deutscher Erwachsenenbildner, Reserveoffizier, Kommunalpolitiker der SPD und Autor. Leben 1957 legte Günter Walpuski in Lübeck die Abschlussprüfung des 8. Offiziersanwärter Lehrgangs des Bundesgrenzschutzes ab und ist gegenwärtig …   Deutsch Wikipedia

  • Günter Gaus — als Ständiger Vertreter der Bundesrepublik 1974 im Gespräch mit Erich Honecker Günter Gaus (Günter Kurt Willi Gaus; * 23. November 1929 in Braunschweig; † 14. Mai 2004 in …   Deutsch Wikipedia

  • Günter Neubert — (* 11. März 1936 in Crimmitschau, Sachsen) ist ein deutscher Komponist und Tonmeister. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Preise und Auszeichnungen 3 Kompositionen (Auswahl) …   Deutsch Wikipedia

  • Gunter Hofmann — (* 31. Dezember 1942) ist ein deutscher Journalist. Leben Gunter Hofmann studierte Politikwissenschaft, Soziologie und Philosophie in Frankfurt und Heidelberg und wurde mit der Dissertationsschrift Politik und Ethos bei Karl Jaspers in… …   Deutsch Wikipedia

  • Günter Volkmar — (* 28. Februar 1923 in Essen; † 22. Februar 2006 in Düsseldorf) war ein deutscher Gewerkschafter. Werdegang Er studierte Rechtswissenschaft und Volkswirtschaft in Marburg. Im Juni 1949 wurde er Mitglied der damaligen Gewerkschaft HBV, einer der… …   Deutsch Wikipedia

  • Günter Müller (Wirtschaftsinformatiker) — Günter Müller (* 25. November 1948 in Sindelfingen) ist ein deutscher Wirtschaftsinformatiker und seit 1990 Gründungsdirektor für das Institut für Informatik und Gesellschaft der Albert Ludwigs Universität Freiburg sowie Ordinarius für Telematik …   Deutsch Wikipedia

  • Günter Markscheffel — (* 16. November 1908; † 8. Juli 1990) war ein deutscher Journalist und Politiker der SPD. In den Jahren 1928 bis 1933 war er Lokalredakteur der SPD Zeitung Waldenburger Bergwacht in Schlesien. Nach 1933 erlebte er die nationalsozialistische… …   Deutsch Wikipedia

  • Günter Oesinghaus — (* 4. August 1943 in Wahlscheid) ist ein deutscher Politiker (SPD) und ehemaliger Abgeordneter des Deutschen Bundestages. Leben Oesinghaus besuchte die Katholische Volksschule in Wahlscheid und anschließend die Realschule in Köln, die er mit der… …   Deutsch Wikipedia

  • G. Günter Voß — Gerd Günter Voß (* 24. Juni 1950 in Setterich, Nordrhein Westfalen) ist ein deutscher Soziologe. Inhaltsverzeichnis 1 Lebensweg 2 Wissenschaftliche Ausrichtung 3 Wichtige Veröffentlichungen 4 …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”